Grundlegendes Verständnis bei Versuchsplanung

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Grundlegendes Verständnis bei Versuchsplanung

Beitragvon Violet » Sa 13. Jan 2018, 16:41

Liebe Mitglieder des Statistik Forums,

ich bereite mich gerade auf meine Masterarbeit vor. Leider bin ich in Statistik nicht sehr begabt und wollte deswegen noch einmal Nummer sicher gehen bei meiner Versuchsplanung und Wahl der Methode. Tausend Dank im Voraus schon mal für eure Hilfe

Zu dem Experiment: Ich plane mit einer Gruppe Studenten ein Achtsamkeitstraining durchzuführen. Es gibt nur diese eine Gruppe und keine Kontrollgruppe, da ich ein Ein-Gruppen-Prä-Post-Design mit zweifacher Prä-messung gewählt habe. Insgesamt werden 3 Messungen durchgeführt und der Gedanke ist, dass die Stresswerte und Burnoutwerte der Studenten nach dem Achtsamkeitstraining sinken. Die Werte der akademischen Selbstwirksamkeit und der Achtsamkeit sollen nach dem Training steigen.

H1: Nach dem Achtsamkeitstraining sinken die Werte des Stressempfindens der Studenten.
H2: Nach dem Achtsamkeitstraining steigern sich die Achtsamkeitswerte der Studenten.
H3: Nach dem Achtsamkeitstraining sinken die Burnoutwerte der Studenten.
H4: Nach dem Achtsamkeitstraining steigen die Werte der akademischen Selbstwirksamkeit.


Eine Varianzanalyse mit Messwiederholung ist hier das Mittel der Wahl... Das sehe selbst ich.
Trotzdem habe ich an dieser Stelle noch ein paar Fragen:

1.) Ist die Formulierung der Hypothesen richtig?
2.) Ich führe dann für jede Hypothese eine einfaktorielle Varianzanalyse durch, nicht wahr?
3.) Ich habe EINEN Messwiederholungsfaktor und dieser hat 3 Messzeitpunkte also auch 3 Stufen?
4.) Ich habe keinen Gruppierungsfaktor, weil die eine Gruppe genau dieselben Bedingungen (die 3 Messzeitpunkte) durchläuft und mich ja eh nur der Within-Subject-factor interessiert?

Liebe Grüße und danke euch,
Violet
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Re: Grundlegendes Verständnis bei Versuchsplanung

Beitragvon PonderStibbons » Sa 13. Jan 2018, 17:05

Zu dem Experiment: Ich plane mit einer Gruppe Studenten ein Achtsamkeitstraining durchzuführen. Es gibt nur diese eine Gruppe und keine Kontrollgruppe, da ich ein Ein-Gruppen-Prä-Post-Design mit zweifacher Prä-messung gewählt habe.

Wie groß soll die Gruppe denn sein und wie wird das Trainig durchgeführt (Kleingruppen? Anzahl der Sitzungen? Über welchen Zeitraum?). In welchem Abstand vor Trainingsbeginn liegt die erste Messung?

der Gedanke ist, dass die Stresswerte und Burnoutwerte der Studenten nach dem Achtsamkeitstraining sinken. Die Werte der akademischen Selbstwirksamkeit und der Achtsamkeit sollen nach dem Training steigen.

Da brauchst Du eigentlich zwei Nachher-Messungen, eine unmittelbar nach Trainingsende und eine als Follow-up?

Wie hoch soll der Stress- bzw. "Burnout"- (dass das ein Fachbegriff für ein Phänomen aus helfenden Berufen ist,
das ist aber schon bekannt?) Level der Studierenden sein, damit sie in die Studie aufgenommen werden können?

1.) Ist die Formulierung der Hypothesen richtig?

Da fehlen meines Erachtens die jeweils verwendeten Messverfahren.

Der Rest ist soweit naheliegend.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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Re: Grundlegendes Verständnis bei Versuchsplanung

Beitragvon Violet » Sa 13. Jan 2018, 17:44

Vielen Dank schon einmal für die schnelle Antwort! :D
Ich merke echt, dass du dich richtig reingedacht hast.

Wie groß soll die Gruppe denn sein und wie wird das Trainig durchgeführt (Kleingruppen? Anzahl der Sitzungen? Über welchen Zeitraum?). In welchem Abstand vor Trainingsbeginn liegt die erste Messung?


Es wird versucht eine Stichprobe von 60-80 Teilnehmern zu erzielen. Es werden drei Termine, bei denen jeweils 15 Personen das Achtsamkeitstraining durchlaufen können, geplant. Die Messungen bleiben jedoch dieselben: 3-4 Wochen vor Start des Achtsamkeitstrainings, dann genau vor dem Achtsamkeitstraining und 3-4 Wochen danach.

Da brauchst Du eigentlich zwei Nachher-Messungen, eine unmittelbar nach Trainingsende und eine als Follow-up?


Ich gebe zu, dass es mit Follow-up schicker wäre, aber meine Prüferin meinte, dass ein Follow-up in dem Rahmen nicht notwendig wäre. Da ich das schon mit ihr abgeklärt habe, glaube ich, dass das kein Problem sein sollte und keinen Punktabzug gibt. Ich frage aber noch mal :)

Wie hoch soll der Stress- bzw. "Burnout"- (dass das ein Fachbegriff für ein Phänomen aus helfenden Berufen ist,
das ist aber schon bekannt?) Level der Studierenden sein, damit sie in die Studie aufgenommen werden können?


Zu dem Burnout ja, ich benutze eine Version des Maslach-Burnout-Inventars, die speziell für Studenten entwickelt wurde.

Ich soll die Studie an und für unsere Hochschule durchführen, also werden Studenten eingeschlossen, die bei uns an der Hochschule immatrikuliert sind und "willig" sind an der Studie teilzunehmen.

Da fehlen meines Erachtens die jeweils verwendeten Messverfahren.


Okay, das heißt also, wenn ich jetzt noch die Messverfahren dazuschreibe, ist es okay?
Bsp: "Nach dem Achtsamkeitstraining sinken die studentischen Burnoutwerte des Maslach-Burnout-Inventars."

Und ich habe es richtig verstanden, dass die 3 Messzeitpunkte als 3 Stufen der Messwiederholung angesehen werden und es in diesem Fall keinen Gruppierungsfaktor gibt?
Sorry, dass ich so nachfrage, ich will mir einfach sicher sein :oops:
Violet
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