Wie nennt man so einen Test?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Wie nennt man so einen Test?

Beitragvon MieksMerle » Fr 6. Apr 2018, 16:00

Hallo! :)

Ich erkläre mal mein Experiment und das, was ich vorhabe.

Ich möchte messen, ob man bestimmte Vibrationen in einer Bewegung zu verschiedenen Zeitpunkten stärker oder schwächer spürt im Vergleich zu keiner Bewegung.

Meine UV sind verschiedene Zeitpunkte und meine AV ist die Differenz der Wahrnehmungschwelle in der Bewegung zur Ruheposition.
Ich habe also für 6 verschiedene Zeitpunkte für N Versuchspersonen die Wahrnehmungsschwellen einer Vibration in einer Bewegung gemessen und dann eine Differenz mit der Wahrnehmungsschwelle der Ruheposition gebildet.

Beispieldatensatz für eine VP:
Z1 Z2 Z3 Z4 Z5 Z6 (Zeitpunkte)
1 -1 -2 -1 -3 -2 (Differenz Wahnehmungschwelle Bewegung und Wahrnehmungsschwelle Ruheposition)

Die Person könnte zB (im Schnitt) eine Wahnemungsschwelle von 4 in der Ruheposition haben und (im Schnitt) eine Wahrnehmungsschwelle von 5 in der Bewegung zum Zeitpunkt 1 - das ergibt dann 1 zum Zeitpunkt 1.

Was ich bereits gemacht habe:
Ich habe eine einfaktorielle ANOVA und Post-hoc-Tests nach Bonferroni gerechnet. Dabei kam raus, dass es Unterschiede in den Gruppen gibt und manche Zeitpunkte sich signifikant voneinander unterscheiden.

Was ich aber noch zusätzlich wissen möchte: Wie unterscheiden sich die Gruppen jeweils von 0?

Ich teste also gegen eine Konstante. Wie nennt man ein solches Verfahren?

Wenn also eine Gruppe im Schnitt zu einem bestimmten Zeitpunkt signifikant von 0 abweicht (also im Durchschnitt zum Zeitpunkt 1 eine Differenz von z.B. -4 hat) würde das heißen, dass die Vibrationen in der Bewegung stärker wahrgenommen werden als in der Ruheposition, weil die Wahrnehmungsschwelle sinkt.
0 ist, da es sich ja um eine Different handelt, die baseline, also die Ruheposition.

Ich hoffe, dass irgendjemand verstanden hat, worauf ich hinaus will!

Ich nehme an, dass es auch ein post-hoc-Verfahren der ANOVA ist, aber ich weiß einfach nicht, nach welchen Begriffen ich suchen kann...

HERZLICHEN DANK und liebe Grüße

Merle
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Re: Wie nennt man so einen Test?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 6. Apr 2018, 19:26

Ich habe eine einfaktorielle ANOVA und Post-hoc-Tests nach Bonferroni gerechnet. Dabei kam raus, dass es Unterschiede in den Gruppen gibt und manche Zeitpunkte sich signifikant voneinander unterscheiden.

Deiner Bescheibung nach hast Du keine Gruppen, sondern N Personen wurden 7mal gemessen.
Da wäre eine einfaktorielle Varianzanalyse unangebracht und unzulässig.
Was ich aber noch zusätzlich wissen möchte: Wie unterscheiden sich die Gruppen jeweils von 0?

Ich teste also gegen eine Konstante. Wie nennt man ein solches Verfahren?

Ich muss gestehen, ich verstehe die Forschungsfrage nicht. Was meint "Gruppen"?

Möchtest Du wissen, ob die durchschnittliche Veränderung zwischen z.B. Baseline
und T1 sich von 0 unterscheidet?

NB, kann sich die Änderung denn überhaupt in beide Richtungen
vollziehen, also je nach Person die Schwelle zu T1 höher oder niedriger
liegen als bei Baseline?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Wie nennt man so einen Test?

Beitragvon MieksMerle » Sa 7. Apr 2018, 09:28

Hallo!
Vielen Dank für deine Antwort. :)

Ja, genau ich habe im Grunde 7 Datensätze pro VP, wobei es sich um 6 Messzeitpunkte und die baseline handelt. Meine AV sind dann MesszeitpunktX-baseline.
Zum Messteitpunkt 1 sind alle Werte über Null und dann bei einigen Probanden unter Null. Es ergibt sich ein ganz ähnliches Muster.

Hm... im Grunde handelt es sich ja um abhängige Daten, ich müsste also eine repeated one-way rechnen... Habe jetzt gar nicht gesehen, dass SPSS da Unterschiede macht ... :-( Wonach muss ich da gucken?

Ohje... Danke für den Hinweis.

Jeder Proband bekommt zufällig X verschiedene Stimuli präsentiert und muss dann mit Ja (habe ich gespürt) nein (habe ich nicht gespürt antworten) - (Konstanzmethode) so ermittle ich die Wahrnehmungsschwelle für 6 Messteitpunkte in einer Bewegung und in der Ruheposition. VP1 könnte eher weniger spüren und in der baseline erst bei Stärke 12 die Wahrnemungsschwelle erreicht haben und in der Bewegung zu Z1 könnte die Wahrnemungsschwelle bei 13 liegen; VP 2 könnte Schwellen von baseline: 5 und Bewegung Z1 von 6 haben - dann ist ja beiden die Differenz gleich und ich schaue mir die Veränderung dieser Differenzen zu 6 Messzeitounkten an.

Meine Forschunsgfrage will wissen, ob sich die Wahrnehmungsachwellen in der Bewegung verändern.

Würde es jetzt ein bisschen klarer?

Danke!

Kind regards, liebe Grüße ;)

(Schreibe vom Handy und meine Arme tun so weh, also sorry für die kurzen Formulierungen ;))
Zuletzt geändert von MieksMerle am Sa 7. Apr 2018, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie nennt man so einen Test?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 7. Apr 2018, 09:49

Hm... im Grunde handelt es sich ja um abhängige Daten, ich müsste also eine repeated one-way rechnen... Habe jetzt gar nicht gesehen, dass SPSS da Unterschiede macht ...

Es hat allerdings nichts mit der verwendeten Software zu tun, welches Verfahren hier angebracht ist.
Meine Forschunsgfrage will wissen, ob sich die Wahrnehmungsachwellen in der Bewegung verändern.

Normalerweise würde ich an eine Messwiederholungs-Varianzanalyse mit 7stufigem (Baseline und 6 weitere Messungen) Messwiederholungsfaktor denken, gegebenenfalls mit gezielten paarweisen Vergleichen hinterdrein, in Form von t-Tests für abhängige Stichproben (z.B. 6 Tests für de Vergleiche Baseline versus T1, versus T2 etc.). Aber vielleicht gibt es in der Studie auch genauere Hypothesen (lineare Veränderung über Zeitpnkte 1 bis 7 oder dergleichen).
LG

wtf

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Wie nennt man so einen Test?

Beitragvon MieksMerle » Sa 7. Apr 2018, 11:02

Danke für deine Hinweise!
Habe jetzt auch gefunden, wie man abhängige ANOVAS rechnet. Bei SPSS gibt es bei Mittelwert vergleichen zunächst nur eine für unabhängige Stichproben, was mich irritiert hat.

An deinen Ansatz dachte ich auch zuerst, allerdings ist die baseline ja schon in den Daten mit drin. Ich könnte höchsten eine weitere Spalte machen, wo alle Werte 0 sind, aber es kommt mir falsch vor, einfach so etwas zu ergänzen.

Vielen Dank und herzliche Grüße
MieksMerle
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Re: Wie nennt man so einen Test?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 7. Apr 2018, 11:30

An deinen Ansatz dachte ich auch zuerst, allerdings ist die baseline ja schon in den Daten mit drin.

Ach so.
An deinen Ansatz dachte ich auch zuerst, allerdings ist die baseline ja schon in den Daten mit drin. Ich könnte höchsten eine weitere Spalte machen, wo alle Werte 0 sind, aber es kommt mir falsch vor, einfach so etwas zu ergänzen.

Das kommt auf die genaue Fragestellung an:
Meine Forschunsgfrage will wissen, ob sich die Wahrnehmungschwellen in der Bewegung verändern.

Mindestens eine? Unbedingt alle? Oder bis zu einer bestimmten Bedingung nicht, ab dann aber ja?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Wie nennt man so einen Test?

Beitragvon MieksMerle » Sa 7. Apr 2018, 14:57

Hallo,

vielen Dank nochmal für die schnelle Antwort.

Meine 1. Hypothese ist, dass die Different zu T1 (kurz vor Bewegungsberginn) positiv ist (das heißt, die Wahrnehmungsschwelle steigt, man spürt schlechter), aber danach (Hypothese 2) mind. eine Differenz der späteren Zeitpunkte negativ wird. Ich würde also sagen, mind. eine reicht. Würde aber gerne alle Zeitpunkte Post-hoc gegen 0 testen. Wenn die Werte zum jeweiligen Zeitpunkt nicht signifikant von 0 abwichen, hieße es, dass die Wahrnehmung sich nicht verändern würde.

Danke und tut mir Leid, dass ich mir so einen abbreche, meine Aufgabe zu erklären.

Viele Grüße
MieksMerle
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Re: Wie nennt man so einen Test?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 7. Apr 2018, 15:51

Für Dich am einfachsten wären wohl 6 Einstichproben-t-Tests. Falls Dein n < 30, dann Wilcoxon-Vorzeichenrangtests für eine Stichprobe.

Mit freundlichen Grüßen

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