Gerichtete Hypothese mit gegenteiligem Ergebnis

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Gerichtete Hypothese mit gegenteiligem Ergebnis

Beitragvon zeldazonk » Mi 15. Aug 2018, 21:07

Liebe Schwarmintelligenz,

ich verzweifele gerade an meiner Bachelorarbeit und bräuchte dringend eure Hilfe.
Angenommen ich habe eine Stichprobe (N=25), die an einer Intervention gegen Husten teilgenommen hat. Dabei war die Intervention bei 11 erfolgreich und bei 14 nicht erfolgreich.
Meine Hypothese war jetzt, dass diejenigen, bei denen die Intervention nicht gewirkt hat, mehr Zigaretten geraucht hat...und wollte nachdem ich die Daten erhoben habe, einen einseitigen U-Test machen
(Ja, mir ist bewusst, dass einseitiges Test meistens gar nicht indiziert ist, aber meine Betreuerin will das nun mal so)
Da man bei SPSS ja nur zweiseitig testen kann, hatte ich geplant die p-Werte einfach zu halbieren. Das Problem:
Das Ergebnis ist gegenteilig. Laut mittlerem Rang haben die erfolgreichen sogar mehr geraucht als die Nicht-erfolgreichen. SPSS zeigt einen p-Wert von .08 an. Hätte ich die Hypothese anderersrum gestellt und getestet, wäre der p-Wert nach dem Halbieren ja sogar signifikant.
Mein Problem: wie gehe ich jetzt damit um? Wie berichte ich das? Wie ist mein p-Wert - muss ich den jetzt stattdessen verdoppeln?
Bitte helft mir :( Danke im Voraus
zeldazonk
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Re: Gerichtete Hypothese mit gegenteiligem Ergebnis

Beitragvon strukturmarionette » Do 16. Aug 2018, 08:06

Hi,

Angenommen ich habe eine Stichprobe (N=25), die an einer Intervention gegen Husten teilgenommen hat.

- Warum nicht konkret?

Mein Problem: wie gehe ich jetzt damit um?

- Womit?
- siehe oben

Gruß
S.
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Re: Gerichtete Hypothese mit gegenteiligem Ergebnis

Beitragvon bele » Do 16. Aug 2018, 12:13

Nehmen wir für einen Moment an, die H0 wäre gültig, dann wären die mittleren Ränge ja in der Hälfte der Fälle zugunsten der einseitigen Hypothese verteilt gewesen. Da die mittleren Ränge entgegen der einseitigen Hypothese verteilt sind, wissen wir ohne weiteres Rechnen, dass p>0,50 sein muss. Wirklich niemand braucht so fragen, wie groß p ist, wenn es größer als 50 % ist, also ist p > 0,50 eine ausreichende Angabe.

Ansonsten ist es für einen SPSS-Nichtkenner wie mich schwer vorstellbar, dass man SPSS keine einseitigen p-Werte entlocken können sollte. Wenn p > 50% nicht ausreicht, dann recherchiere etwas mehr, was SPSS wie macht.

LG,
Bernhard
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Re: Gerichtete Hypothese mit gegenteiligem Ergebnis

Beitragvon zeldazonk » Do 16. Aug 2018, 21:02

@strukturmarionette
Ich habe diese Stichprobe, ich habe lediglich die Intervention um die es geht, ein wenig modifiziert, weil mir das etwas zu umständlich war die hier zu erklären. Und darum gehts ja auch gar nicht.

@Bele
Danke für den Tipp. Es war mir tatsächlich nicht bewusst, dass es reicht p-Werte grob mit p>.50 anzugeben.
Allerdings müsste ich - da ich mehrere Tests durchgeführt habe - meine insgesamt 7 p-Werte noch nach Bonferroni-Holm korrigieren. Wenn ich gemäß der Korrektur die p-Werte nach Größe sortiere, kann ich dann für diesem p-Wert einfach für die Korrektur p=.50 annehmen? Der p-Wert wird ja durch die Korrektur eh noch größer, sodass ich trotzdem weiterhin p>.50 berichten könnte, richtig?
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Re: Gerichtete Hypothese mit gegenteiligem Ergebnis

Beitragvon strukturmarionette » Do 16. Aug 2018, 23:01

Hi,

die erfolgreichen sogar mehr geraucht als die Nicht-erfolgreichen.

- Wie ist /sind dabei Deine Zielpopulation(en) konzipiert und wie sind dabei Deine kleinen Stichprobe entstanden?
- Wie misst Du 'erfolgreich'?

Gruß
S.
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