Interpretationshilfe

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Interpretationshilfe

Beitragvon fräulein » Mi 7. Mär 2012, 16:27

Ich habe ein logistische Regression erstellt und bin an einem Punkt mit der Interpretation recht verwirrt. Es wäre toll, wenn mir da jemand helfen könnte!

Ich will den Einfluss von Deutschspachkenntnissen und Aufenthaltsdauer auf das Risiko der Arbeitslosigkeit von Migranten untersuchen.
Ungenügende Sprachkenntnisse + kürzere Aufenthaltsdauer erhöhen in meinem 1. Modell jeweils signifikant die Wahrscheinlichkeit der Arbeitslosigkeit (Sprache: exp(b) =2,1; Aufenthalt: exp(b)=3,2). Soweit so gut.

Allerdings wollte ich nun im nächsten Modell einen Interaktionseffekt zwischen ungenügende Sprachkenntnisse*kurze Aufenthaltsdauer untersuchen, da ja anzunehmen ist, dass die beiden Variablen in einem engen Zusammenhang stehen. Allerdings gibt diese Interaktionsvariable an, dass für diese eine signifikant geringe Wahrscheinlichkeit vorliegt (exp(b)=0,228). Für mich erscheint, dass total unlogisch, da die einzelnen unabhängigen Variablen zuvor einen ganz anderen Effekt angezeigt haben. Gleichzeitig erhöht sich unter Hinzunahme der Interaktionsvariable jeweils der Effekt der einzelnen unabhängigen Variablen.
Wie sind die Ergebnisse hierzu verstehen? Für mich macht das grad alles keinen Sinn, naja bin auch echt kein Experte :oops:

Lg
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Re: Interpretationshilfe

Beitragvon PonderStibbons » Mi 7. Mär 2012, 16:51

Allerdings wollte ich nun im nächsten Modell einen Interaktionseffekt zwischen ungenügende Sprachkenntnisse*kurze Aufenthaltsdauer untersuchen, da ja anzunehmen ist, dass die beiden Variablen in einem engen Zusammenhang stehen.

Das ist keine Begründung. Eher im Gegenteil, bei sehr hoch korrelierten Variablen fragt sich,
woher da noch ein Interaktionseffekt kommen soll.
Allerdings gibt diese Interaktionsvariable an, dass für diese eine signifikant geringe Wahrscheinlichkeit vorliegt (exp(b)=0,228). Für mich erscheint, dass total unlogisch, da die einzelnen unabhängigen Variablen zuvor einen ganz anderen Effekt angezeigt haben.

Was sollte dann da unlogisch sein? Und was soll der "ganz andere Effekt" sein?
Es gibt dem Ergebnis nach schlicht und einfach keinen Interaktionseffekt.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Interpretationshilfe

Beitragvon fräulein » Mi 7. Mär 2012, 17:35

Hm... also meine eigentliche Überlegung war, dass die Aufenthaltsdauer unter der Kontrolle der Sprache vielleicht gar keinen Effekt mehr hat. Da ja zu erwarten ist, dass mit steigender Aufenthaltsdauer auch die Sprachkenntnisse verbessern.
Ist vielleicht mein Ansatz, da eine Interaktionsvariable zu bilden vielleicht völlig falsch?
Kurze Zwischenfrage: Wenn beide Variablen in einem Modell signifikante Unterschiede zeigen, ist dann davon auszugehen, dass die Variablen unabhängig voneinander einen Einfluss ausüben? Oder ist das so nicht auszuschließen?

Lg
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Re: Interpretationshilfe

Beitragvon PonderStibbons » Mi 7. Mär 2012, 23:32

meine eigentliche Überlegung war, dass die Aufenthaltsdauer unter der Kontrolle der Sprache vielleicht gar keinen Effekt mehr hat. Da ja zu erwarten ist, dass mit steigender Aufenthaltsdauer auch die Sprachkenntnisse verbessern.

Das wäre eine Mediation.
Ist vielleicht mein Ansatz, da eine Interaktionsvariable zu bilden vielleicht völlig falsch?

Zumindest für die o.g. Überlegung.
Wenn beide Variablen in einem Modell signifikante Unterschiede zeigen, ist dann davon auszugehen, dass die Variablen unabhängig voneinander einen Einfluss ausüben?

Die Einflussgewichte der beiden Variablen im Modell sind signifikant von Null verschieden.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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