Stichprobenminimierung - Test

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Stichprobenminimierung - Test

Beitragvon MiHa11 » Do 24. Okt 2019, 09:41

Hallo Zusammen,

in meiner Abschlussarbeit befasse ich mich mit Verhaltensbeobachtungen bei Hühnern. Der ganze Versuch bestand aus insgesamt 4 Durchgängen die beobachtet wurden und verschiedene Verhaltensmerkmale gezählt wurden. Dies erfolgte mit halbstündlichen Fotos (Kameraüberwachung) über einen gesamten Tag pro Woche im ersten Durchgang. Pro Durchgang wurden 5 Tage ausgezählt. In den weiteren Durchgängen erfolgte eine zweistündliche Auszählung, d.h. der Stichprobenumfang von 48 Bildern pro Tag wurde auf 12 Bilder pro Tag reduziert.
Die rein deskriptive Auswertung zeigt eine sehr ähnliche Verteilung wenn ich von 48 auf 12 gehe. Dafür habe ich den 1. Durchgang einmal mit halbstündlichen Werten aufgezeigt und diesen ebenfalls mit zweistündlichen. Jetzt soll noch statistisch abgesichert werden, dass sich die beiden Stichproben nicht unterscheiden, also dass eine Reduzierung möglich ist. Welchen Test nutze ich da? Den Chi-Quadrat-Test oder geht auch der T-Test?

Ich freue mich auf eure Mithilfe :)

LG
MiHa11
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Re: Stichprobenminimierung - Test

Beitragvon PonderStibbons » Do 24. Okt 2019, 10:38

Was soll ein inferenzstatistischer Test an "Absicherung" bringen? Es geht doch darum,
ob die beiden Messverfahren in der Stichprobe in etwa dieselben Messwerte liefern.
Diese Einschätzung erfolgt anhand der Deskriptivstatistik. Ob hingegen die beiden
Messverfahren in der Grundgesamtheit exakt einen Unterschied von 0,0000000 aufweisen
oder nicht (was die Fragestellung des inferenzstatistischenTests wäre), ist doch für
diese Einschätzung unerheblich. Ein nicht-signifikanter Unterschied kann bei kleinen
Stichproben auch dann auftreten, wenn in Wahrheit der (Stichproben-) Unterschied
relevant groß ist (weil der Test dann zu geringe Power hat und ein Fehler 2. Art
begangen wird). Umgekehrt bei großen Stichproben kann bereits ein irrelevanter
Unterschied zu einem "signifikanten" Ergebnis führen, weil der Test der Frage
"Unterschied = 0,0000?" dann sehr sensitiv ist. Der praktische Wert eines Signifikanztests
ist demnach nicht ersichtlich, gegebenenfalls führt er in die irre.

Mit freundlichen Grüßen

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