STATISTIK-FORUM.de

[sunoce]

Guten Tag liebe Community,

ich bin sehr neu im Forum und auf dem Gebiet der Statistik und arbeite mich gerade erst in alles ein - daher habe ich noch nicht wirklich viel Ahnung von der Materie.

Ich habe eine Studie durchgeführt, in der ich in drei verschiedenen Gruppen das Verständnis eines Lernmaterials untersucht habe. Die UV ist hierbei die Darstellung des Materials.
Nach meiner Annahme wird das Verständnis beeinflusst durch den Cognitive Load. Daher habe ich 5 AVs - drei verschiedene CLs, die Summe der Punkte der korrekten Antworten sowie die Summe der Punkte geteilt durch die benötigte Zeit. Hierzu habe ich folgende Fragen:

1) Nach meiner Annahme handelt es sich in diesem Fall um ein Mediator Modell, in welchem der Cognitive Load das Verständnis, also demnach die Summe der Punkte bzw. die Summe/Zeit beeinflusst. Demnach habe ich 3 Mediatoren und 2 AVs. Zunächst meine Frage ob das so Sinn ergibt oder ob in diesem Fall eine MANOVA durchgeführt wird?

2) Wenn mein Modell korrekt ist, dann wäre meine nächste Frage, wie ich beim Testen vorgehe. Berechne ich für den direkten Effekt eine MANOVA auf die zwei AVs (testhalber bereits geschehen und signifikant) oder muss ich einzelne Tests durchführen? (Hierfür finde ich bisher nur Modelle mit einem Mediator und einer AV)

3) Gleiches gilt für die Wirkung der Darstellung auf die Mediatoren. Wäre auch hier eine MANOVA sinnvoll? (testhalber geschehen und nicht signifikant)

Eine MANOVA über alle AVs ist im Übrigen nicht signifikant.

Ich weiß das sind vermutlich recht "dumme" Fragen, jedoch fällt es mir sehr schwer mich auf dem Gebiet zurechtzufinden.
Ich danke euch schon einmal für eure Hilfe!

Liebe Grüße

[strukturmarionette]

zuallererst: n1? n2? n3

[PonderStibbons]

1) Nach meiner Annahme handelt es sich in diesem Fall um ein Mediator Modell, in welchem der Cognitive Load das Verständnis, also demnach die Summe der Punkte bzw. die Summe/Zeit beeinflusst.

Das wäre die Beschreibung eines Moderatoreffektes.

Demnach habe ich 3 Mediatoren und 2 AVs. Zunächst meine Frage ob das so Sinn ergibt oder ob in diesem Fall eine MANOVA durchgeführt wird?

"Summe der Punkte der korrekten Antworten" und "Summe der Punkte geteilt durch die benötigte Zeit" sollen demnach gemeinsam ein Konstrukt repräsentieren. Ergibt das im Kontext Deiner Studie und des theoretischen Hintergrundes ausreichend Sinn?

Mit feundlichen Grüßen

PonderStibbons

[sunoce]

Vielen Dank PonderStibbons.

Dann liege ich mit meiner grundlegenden Idee also richtig.
In meinem Ursprünglichen Beitrag meinte ich auch Moderator und nicht Mediator.

Über die Summe der Punkte messe ich das Verständnis. Auch über die benötigte Zeit messe ich das Verständnis. Wenn ein Proband weniger Zeit benötigt hat, spricht das für ein besseres Verständnis. Allerdings kann ich die Zeit nur in Relation zu den erzielten Punkten betrachten, da ich sonst keine Aussage ableiten kann. Demnach wäre das Verständnis das Konstrukt und wird gemessen über diese zwei Variablen.

Mit freundlichen Grüßen
sunoce

[sunoce]

zuallererst: n1? n2? n3

Was genau meinst du damit?

Freundliche Grüße
sunoce

[sunoce]

In dem Falle, dass alles so passt wie du es beschrieben hast PonderStibbons, wie würde ich dieses Modell am besten testen? Im Speziellen, berechne ich eine MANOVA für UV zu AVs und von UV zu Moderator Variablen?

[PonderStibbons]

berechne ich eine MANOVA für UV zu AVs und von UV zu Moderator Variablen?

Ich muss gestehen, ich verstehe leider nicht, was Du damit beschreiben willst.
Kann es sein, dass nach wie vor ein Missverständnis hinsichtlich Moderation
versus Mediation besteht?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[sunoce]

Guten Tag PonderStibbons,

Ich war jetzt in der Tat selbst etwas verwirrt und habe noch einmal genauer recherchiert.

Beim Moderator ist es doch so, dass dieser einen bestehenden Effekt zwischen UV und AV beeinflusst.
Beim Mediator ist es doch so, dass die UV einen Effekt auf den Mediator hat, der wiederum einen Effekt auf die AV ausübt und die UV somit indirekt auf die AV wirkt.

Nach diesen Überlegungen und meine eingangs eventuell etwas schwach ausgedrückten Beschreibung sollte es sich bei mir um Folgendes handeln:

Ich gehe davon aus, dass das Layout/die Darstellung den Cognitive Load beeinflusst und der Cognitive Load beeinflusst letztendlich das Verständnis, also die erzielten Punkte.

Wenn diese Beschreibung nun präziser ist und zutrifft, handelt es sich demnach bei meinem Modell um eine Mediation korrekt?

Da meine Mediation aber mehrere Mediatoren besitzt (insgesamt 3 Variablen) und zwei AV, stelle ich mir die Frage wie ich die Effekte berechne, denn bei einer Mediation muss ich doch insgesamt drei Regressionen prüfen - den direkten Weg von UV nach AV, den direkten Weg von UV nach Mediator und den indirekten Weg.

Ist meine Beschreibung und meine Überlegung bis hierher schlüssig und korrekt? (Wie gesagt ich bin sehr neu auf dem Gebiet der Statistik)

Und wenn die Überlegung korrekt ist, stelle ich mir die Frage, wie ich die einzelnen Regressionen bei gegebener Variablenkonstellation berechne.

Vielen Dank schon einmal und ich hoffe, dass war jetzt etwas verständlicher.


Mit freundlichen Grüßen
sunoce

[PonderStibbons]

Wenn alle drei Mediatoren cognitive load darstellen, warum fasst Du sie für die Mediationsanalyse nicht zusammen?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[sunoce]

Weil es drei verschiedene Arten/Facetten des Cognitive Loads gibt und bei einer Zusammenfassung würde ich die Einflüsse der unterschiedlichen Facetten verlieren oder nicht?

Ergibt das Mediatormodell nach der letzten Beschreibung denn Sinn für dich? (nicht, dass ich nach wie vor etwas falsch verstanden habe)

Mit freundlichen Grüßen
sunoce