Hallo zusammen,
ich bitte um Hilfe in diesem konkreten Fall:
Für meine Master-Thesis habe ich einen Fragebogen erstellt. Ein Kompetenzkonstrukt weist mehrere Dimensionen auf (z. B. Einstellungen, Fertigkeiten, Wissen),
welche unabhängig voneinander gemessen werden sollen, vorwiegend über Ratingskalen.
Zur Erstellung des Fragebogens habe ich größtenteils auf erprobte Skalen aus der Literatur zurückgegriffen, welche ich allerdings großteils vom Englischen ins Deutsche
übersetzt habe. Der Pretest wurde an einer kleinen Stichprobe n=12 durchgeführt. Die Grundgesamt umfasst lediglich ca. 120 Personen.
Für 3 Skalen konnte ich nach Eliminierung einzelner, nicht trennscharfer Items relativ gute Werte für Cronbachs alpha ermitteln (> 0.8).
Eine Skala ("Einstellungen") weist bei mir jedoch nur ein alpha von .2 auf.
Die Skala (14 Items) hat im Original 2 invertierte Items. Sie geht von 1= hohe Zustimmung bis 5= keine Zustimmung.
12 Items sind mit einem - versehen, d. h. es wird erwartet, dass diesen Items nicht zugestimmt wird.
2 Items sind mit einem + versehen, d. h. es wird erwartet, dass diesen zugestimmt wird.
Der Autor ermittelte an der Normstichprobe ein noch akzeptables Cronbachs alpha von .66.
Jetzt habe ich aber bemerkt, dass ich in meinem Fragebogen die Skalenbeschriftungen vertauscht habe, d. h. 1=keine Zustimmung bis 5= hohe Zustimmung.
Muss ich nun die 2 Items (+) oder die 12 Items (-) invertieren? Ich habe beide Varianten probiert, bekomme jedoch kein befriedigendes Ergebnis für alpha.
Teilweise ist das Ergebnis sogar negativ.
Was mir auch nicht so ganz klar ist:
Macht es überhaupt Sinn, bei Skalen, die aus der Literatur übernommen werden, eine Itemanalyse vorzunehmen? Schließlich wurden diese Skalen ja bereits
erprobt und in verschiedenen Studien eingesetzt. Einige Autoren übernommen diese dann unreflektiert für die eigene Untersuchung. Ist es überhaupt sinnvoll,
diese Skalen durch Auslassung einzelner Items zu verändern?