Friedman oder Wilcoxon, Bonferoni oder Bonferoni-Holm?

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Friedman oder Wilcoxon, Bonferoni oder Bonferoni-Holm?

Beitragvon DanielD » Do 16. Jun 2011, 17:08

Hallo zusammen!

Erster Beitrag, daher zunächst einmal ein großes Lob an alle die hier mitwirken! Wirklich super hilfreich und immer gut erklärt!

Zu meiner Frage:
Ich vergleiche insgesamt je 6 Blutproben mit und ohne Zusätze von X Probanden hinsichtlich ihrer Gerinnungseigenschaften.
Die Gruppen sind folgende:
1. ohne
2. mit Medikament 1
3. mit Medikament 1 + 2
4. mit Medikament 1 + 3
5. mit Medikament 1 + 4
6. mit Medikament 1 + 5

Ich vergleiche nun 1 mit 2 um zu zeigen was Medikament 1 im Vergleich zur Kontrolle auslöst. Anschliessend werden die Gruppen 3-6 nur noch gegen 2 (quasi eine neue Kontrolle) verglichen um zu zeigen wie viel des Effektes von Medikament 1 durch die Medikamente 2-5 aufgehoben wird.
Daten sind laut K-S nicht normalverteilt.
Mein bisheriger Ansatz war wie von Graph Pad Prism vorgeschlagen Friedman test mit Dunn post test. Das liefert dann aber keine exakten p-Werte. Diese aber möchte ein Gutachter haben und fragt warum wir nicht Wilcoxon signed rank tests machen und den p-Wert dann für Mehrfachvergleiche Bonferoni adjustieren. Gesagt - getan... Wilcoxon liefert sehr ähnliche Ergebnisse (nur ein paar signifikante mehr.).

Fragen:
Ist Friedman mit Dunn post test genauso gut / richtig wie Wilcoxon signed rank tests?
Wie dann den p-Wert adjustieren? Sind das 5 Vergleiche oder nur 4?
Bonferoni oder Bonferoni-Holm (Mein Eindruck als Mediziner ist ja das es bezgl. post-hoc Testungen mehr Sichtweisen gibt als es Religionen gibt.)

Vielen Dank für Eure Meinung!
DanielD
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Re: Friedman oder Wilcoxon, Bonferoni oder Bonferoni-Holm?

Beitragvon PonderStibbons » Do 16. Jun 2011, 18:12

Erster Beitrag, daher zunächst einmal ein großes Lob an alle die hier mitwirken! Wirklich super hilfreich und immer gut erklärt!

Jetzt müssten sich im Gegenzug nur alle Fragesteller daran gewöhnen, grundsätzlich ihre Fallzahl anzugeben.
Ist Friedman mit Dunn post test genauso gut / richtig wie Wilcoxon signed rank tests?

Dunn's Test stellt alle möglichen Paarvergleiche in Rechnung, sofern man ihn nicht von Hand rechnet oder das im Programm einstellen kann, das wäre im vorlieenden Fall immerhin 15. Entsprechend streng wird adjustiert. Die für sich genommen strengere Adjustierung nach Bonferroni (oder vorzugsweise Bonferroni-Holm oder Reverse Holm -- die sind bessere Varianten, erfordern aber Freude daran, sowas auf dem Papier zu rechnen, oder ein Programm, das einem sowas ausrechnet) muss bei Dir nur 5 Vergleiche berücksichtigen, weswegen ich stark annehme, das hat mehr power. Zumal Wilcoxon auch noch ein etwas "stärkeres" Skalenniveau annnimt als Friedman, also die Informationen aus den Daten besser ausschöpft.

Gruß

P.
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Re: Friedman oder Wilcoxon, Bonferoni oder Bonferoni-Holm?

Beitragvon DanielD » Do 16. Jun 2011, 18:54

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Noch eine Frage zu Bonferoni-Holm:
Was mache ich wenn beim Sortieren der p-Werte zwei exakt gleich sind?
Wenn durch diesen Umstand am Ende sogar eine der beiden Hypothesen abgelehnt werden muss? Darf ich mir dann aussuchen welche ich als letzte und welche ich als vorletzte Teste?
DanielD
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