Effekte bei mixed ANOVA

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Effekte bei mixed ANOVA

Beitragvon hannibal_ante » Do 9. Jul 2020, 16:19

Meine lieben Statisktik-Pros,

ich sitze an meiner Masterarbeit und scheitere bedauerlicherweise an der Datenauswertung. Ich wäre unfassbar dankbar, wenn mir jemand auf die Sprünge helfen könnte. Ich scheitere insbesondere an der Identifiaktion der Effekte. Ich weiß einfach nicht, um welche Effekte es sich handelt. Im Vorfeld erkläre ich kurz meinen Studienaufbau.

Es geht um eine Studie zu moralischer Urteilsbildung. Untersucht werden sollte soziale Erwünschtheit und sozialer Einfluss bei moralischer Urteilsbildung.
Ich habe eine Onlinestudie mit N=540 Teilnehmern durchgeführt. Nach Ausschluss n=492


Grundlage: Moralische Dilemmata. Die TN sollten ihr Urteil zu drei moralischen Dilemmata zu zwei MZP abgeben.

Das Versuchsdesign sieht folgendermaßen aus:
Bewertung von drei Situationen im ersten Block und drei Situationen (moralische Dilemmata) im zweiten Block.
AV= Summe utilitaristischer Urteile.

Es geht darum, dass eine Tendenz zu einer sozialen Erwünschtheit bei der Abgabe eines moralischen Urteils erfasst werden soll. Aus diesem Grund wurde die Gesamtteilnehmerzahl in zwei Gruppen aufgeteilt.

UV1 = Gruppe ( Gruppe 1 bekam einen Hinweis, dass sie gleich eine Rückmeldung von anderen Studienteilnehmern bekommen wird =sozialer Kontext salient vs. Gruppe2 sozialer Kontext nicht salient --> keinen Hinweis auf eine, in Block zwei folgenden Rückmeldung)
UV2 = Zeit (MZP1 vs. MZP2)

innerhalb der zwei Gruppen gab es jeweils drei Bedingungen
UV3 = soziales Feedback ( utilitaristische Mehrheitsmeinung vs. deontologische Mehrheitsmeinung vs. ausgelichenes Antwortverhalten 50:50% --> diese diente dazu einen sozialen Kontext zu suggerieren, der jedoch nicht durch eine mehrheitliche Meinung beeinflussen sollte.

Gerechnet habe ich eine mixed ANOVA

Erste Hypothese (H1) war: In der Bedingung mit salientem sozialem Kontext werden sognifikant weniger utilitaristische Urteile zu MZP1 abgegeben als in der Gruppe ohne salienten sozialen Kontext.

--> Summe der utilitaristischen Antworten Gruppe 1 zu MZP1
--> Summe der utilitaristischen Antworten Gruppe 2 zu MZP1

(Handelt es sich hier nicht um einen Haupteffekt Gruppe?)

Eine weitere Hypothese (H2) (mein Dozent möchte, dass ich Interaktionseffekte vorhersag und dann daraus Subhypothesen spezifiziere- damit bin ich absolut überfordert) lautet:

--> In der Gruppe salienter sozialer Kontext, kommt es durch die Darbietung einer utilitaristischen Mehrheitsmeinung zu MZP2 zu einer Desinhibition der sozialen Erwünschtheit. Zu MZP2 werden signifikant mehr utilitaristische Urteile abgegeben als zu MZP1.
Kann man hier von einem sipmle effect ausgehen, da es sich um einen Effekt auf einer Stufe (einen Bedingung) handelt? oder muss ich das nach dem Reechnen der mixed ANOVA separat betrachten?

H3:
In der Gruppe salienter sozialer Kontext bleibt die Summe der utilitaristischen Antworten in den Bedingungen ausgelichenen Antwortverhaltens und der deontologischen Mehrheitsbedingung gleich, da der soziale Kontext dazuführt, dass die Meinung beibehalten wirde, bzw. da die eontologischen Mehrheit zu einem Konformitätseffekt führt.

H4:
in der Gruppe sozialer Kontext nicht salient kommt es zu MZP" zu signifikant weniger utilitaristischen Urteilen in den Bedingungen ausgelichenen Antwortverhaltens (da der soziale Kontext zu einer Anpassung des ursprünglichen Urteils führt) und in der Bedingung einer deontologischen Mehrheit.

H5:
in der Gruppe sozialer Kontext nicht salient bleibt die Anzahl utilitaristischer Urteile von MZP1 zu MZP2 gleich, da eine Anpassung in einem utilitarissch geprägten Umfeld unnötig ist.



Meine Fragen lauten ganz konkret wie folgt:

Welche Effekte lassen sich hier annhemen?
Was sind hierbei Haupthypothesen und was kann als Subhypothese angesehen werden?
Interaktionseffekte lassen sich hierbei doch nur als Bedingung xZeit ausmachen, ist das richtig? Wie kann ich diese dann brechnen? Rechne ich dann eine ANOVA mit Messwiederholung für die jeweilige Bedingung?
Welche Berechnungen sind noch sinnvoll, wenn sich bei der mixed ANOVA kein Effekt für die H1 ergeben hat?

Ich backe dem jenigen, der mir hilfreich zur Seite stehen kann gern einen Kuchen und schicke diesen auf postalischem Weg zu. Ich bin wirklich am Rande der Verzweiflung. Im Vorfeld bedanke ich mich für zahlreiche Antworten! Da die Zeit extrem drängt, bin ich wirklich außerordentlich dankbar über eine Rückmeldung :)
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Re: Effekte bei mixed ANOVA

Beitragvon PonderStibbons » Do 9. Jul 2020, 18:55

Deine Hypothesen betreffen immer nur eine Gruppe für sich.

Wenn Du strategisch eine "Haupthypothesen/Subhypothesen"
Struktur anstrebst, müsstest Du Dir also wohl Hypothesen
ausdenken, welche durch Zweifach-Interaktionen (zwischen
Gruppe und Messwiederholungsfaktor) oder auch die Dreifach-
Interaktion(en) unter Einschluss von "Gruppe" getestet
werden können.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Effekte bei mixed ANOVA

Beitragvon hannibal_ante » Do 9. Jul 2020, 19:05

Aha, also dann bin ich sozuagen auf dem Holzpfad?

wie würde denn eine Hypothese mit einer dreifach Interaktion konkret lauten? Ich sollte die Hypothesen natürlich anhand meines Versuchsplans selbst ableiten, daber genau daran bin ich ja schon mehr oder weniger gescheitert, weil ich immer niúr Hypothesen erstellt habe, die sich auf einen Bedingung einer Gruppe bezogen. Ist das dann falsch?

Ich würde gern die Grafik des Versuchsdesigns hochladen, aber ich bekomme immer die Meldung, dass mein Kontingent ausgeschöpft ist. Das Angebot mit dem Kuchen steht übrigens ;)
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Re: Effekte bei mixed ANOVA

Beitragvon PonderStibbons » Do 9. Jul 2020, 19:31

Aha, also dann bin ich sozuagen auf dem Holzpfad?

Nein, aber es fällt auf, dass Du keine Gruppenvergleiche hast
(bzw. in der Messwiederholungs-Varianzanalyse interessiert
besonders die Wechselwirkung Gruppe/Messwiederholungsfaktor).
Deine bisherigen Hypothesen könnten in der Begriffswelt
Deines Dozenten vielleicht "Subhypothesen" sein und Du
wärest nunmehr aufgefordert, die "Haupthypothesen"
aufzustellen.
wie würde denn eine Hypothese mit einer dreifach Interaktion konkret lauten? Ich sollte die Hypothesen natürlich anhand meines Versuchsplans selbst ableiten, daber genau daran bin ich ja schon mehr oder weniger gescheitert, weil ich immer niúr Hypothesen erstellt habe, die sich auf einen Bedingung einer Gruppe bezogen. Ist das dann falsch?

Ich habe keine Ahnung, ob sinnvolle Hypothesen
unter Einbezug des Faktors Gruppe hier möglich sind,
ich kenne den theoretischen Hintergrund nicht. Das
sind inhaltliche Fragen, keine statistischen. Bzw.
strategische, wo Du Dir eventuell was aus den Fingern
saugen musst, um die Vorgaben zu erfüllen. Eigentlich
wäre das alles mit Deinem Betreuer/Gutachter
abzusprechen, die Forschungsfragen im proposal werden
ja abgesegnet gewesen sein, wieso kommen dann neue
Vorgaben im Auswertungsstadium.

Mit freundlichen Grüßen

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