Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

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Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

Beitragvon Zahlenfeind » Sa 10. Sep 2022, 19:35

Hi,

ich habe nun eine ganze Reihe von Fragebögen ausfüllen lassen und Habe einen Faktor Gruppe, mit 3 Stufen (Auswertung durch SPSS v.28)

Der Levene Test wurde hinsichtlich zweier Bögen signifikant. Kann ich da für jeden einzelnen Bogen eine Welch-ANOVA durchführen, oder doch eine MANOVA und die betroffenen Bögen weglassen?

Welche Folgen hätte es, wenn ich mehrere Welch-ANOVAS durchführe, statt einer MANOVA?

Grüße,

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Re: Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 10. Sep 2022, 21:30

Es ist eine inhaltliche Frage. Die MANOVA analysiert ein Konstrukt, das durch mehrere Variablen gemeinsam operationalisiert wird.
Sofern die Variablen nicht jede für sich genommen von eigenem Interesse sind, wäre MANOVA geeignet.
Andernfalls getrennte Varianzanalysen.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

Beitragvon Zahlenfeind » So 11. Sep 2022, 14:45

PonderStibbons hat geschrieben:Es ist eine inhaltliche Frage. Die MANOVA analysiert ein Konstrukt, das durch mehrere Variablen gemeinsam operationalisiert wird.
Sofern die Variablen nicht jede für sich genommen von eigenem Interesse sind, wäre MANOVA geeignet.
Andernfalls getrennte Varianzanalysen.

Mit freundlichen Grüßen

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Wie mache ich das dann mit der durch den Levene-Test festgestellten Varianzungleichheit? Es handelt sich dabei um eine Subskala eines längeren Fragebogens, den ich dann in seiner Gänze verwerfen müsste?

Grüße,

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Re: Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

Beitragvon PonderStibbons » So 11. Sep 2022, 14:51

Machen in welchem Fall? Dem der getrennten univariaten Varianzanalysen oder dem der multivariaten Varianzanalyse?

Zunächst einmal gilt es einige Randbedingungen zu klären, z.B. Heterogenität der Substichprobengrößen vgl. FAQ #5.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

Beitragvon Zahlenfeind » So 11. Sep 2022, 17:30

Also jetzt im Rahmen einer Manova. Habe die Subskalen und globalen Scores als abhängige Variablen eingefügt und den dreistufigen Faktor Gruppe mit heterogenen Umfängen.

Alternativ hab ich den univariaten Welch-Test für jede Subskala und jeden globalen Wert angewendet. Da ist die Varianzhomogenität ja keine Voraussetzung. Aber ich bin mir unsicher, ob eine Reihe von Welch-Tests bei Fragebögen mit Subskalen (u.a. Angs und Stress) so sinvoll ist.
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Re: Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

Beitragvon PonderStibbons » So 11. Sep 2022, 18:39

Also jetzt im Rahmen einer Manova. Habe die Subskalen und globalen Scores als abhängige Variablen eingefügt

Was heißt das, Du hast vom selben Test dessen Unterskalen-Scores wie auch den Gesamtscore als abhängige Variablen in derselben MANOVA?
und den dreistufigen Faktor Gruppe mit heterogenen Umfängen.

Heterogen kann 10 zu 12 sein oder 10 zu 30.
Alternativ hab ich den univariaten Welch-Test für jede Subskala und jeden globalen Wert angewendet. Da ist die Varianzhomogenität ja keine Voraussetzung.

Der Welch Test ist ein Korrekturverfahren für inhomogene Varianzen.
Aber ich bin mir unsicher, ob eine Reihe von Welch-Tests bei Fragebögen mit Subskalen (u.a. Angs und Stress) so sinvoll ist.

Ich kann leider nicht mehr folgen. Mal MANOVA, mal univariate Analysen, mal Subskalen, mal Gesamtskalen.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

Beitragvon Zahlenfeind » So 11. Sep 2022, 19:11

Ja, die Subskalen und Gesamtwerte hatte ich in derselben MANOVA. Es sind Gruppengrößen von 31, 40 und 75.

Und ich habe es über SPSS mal mit einer MANOVA und Welch-Tests probiert. Mit einer Bonferroni-Korrektur für die post-hoc Tests der MANOVA (Owohl Tukey HSD besser wäre wegen der heterogenen Gruppengrößen?) und für die Welch-Tests dann die post-hocs nach Games-Howell korrigiert

Wie Sie sicher herauslesen können, bin ich auf dem Gebiet ein absoluter Neuling. Ich bin aber natürlich Willens, dazuzulernen. Lassen Sie sich von meinem Namen nicht in die Irre führen :) Ich finde die Welt der Statistik gar nicht so langweilig.

Wichtig wäre es vielleicht zu erwähnen, dass ich ein Student der Psychologie bin und daher die Statistik leider nur sehr oberflächlich kennengelernt habe.
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Re: Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

Beitragvon PonderStibbons » So 11. Sep 2022, 20:13

Zahlenfeind hat geschrieben:Ja, die Subskalen und Gesamtwerte hatte ich in derselben MANOVA.

Was soll denn das für einen Sinn ergeben? Den Zweck einer MANOVA habe ich skizziert.
Es sind Gruppengrößen von 31, 40 und 75.

Das weicht dann in der Tat erheblich voneinander ab.
Wie Sie sicher herauslesen können, bin ich auf dem Gebiet ein absoluter Neuling.

Die Frage war, sind die einzelnen Skalen, Subskalen voneinander unabhängig relevant für die Betrachtung,
oder sollen sie gemeinsam ein Konstrukt operationalisieren. Das ist zunächst eine inhaltliche Frage und
erfordert nicht gar so viel Statistik-Expertise.
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Re: Mehrere Welch-ANOVAS oder eine MANOVA?

Beitragvon Zahlenfeind » So 11. Sep 2022, 21:19

Angenommen, es sind vier Fragebögen, allesamt haben sie einen Gesamtscore und zwei von ihnen jeweils drei subskalen, ein Bogen vier und einer lediglich den Gesamtscore.

Welche Analyse wäre da sinnvoll?

Es handelt sich um Bögen zu Selbstwert, Angst/Stress/Depressivität, Belohnungssensitivität und Emotionsregulation.

Vielen Dank und Grüße,

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