Was habe ich ausgerechnet?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Was habe ich ausgerechnet?

Beitragvon Sannicool » So 4. Jun 2023, 17:06

Ich muss jetzt mal doof fragen, wie sich das richtig nennt, was ich ausgerechnet habe:

Ich habe den absoluten Häufigkeiten (trifft gar nicht zu =0, trifft eher nicht zu =0, teil/teil = 3, trifft eher zu = 8, trifft völlig zu = 38) einet eine Codierung zu geordent (1,2,3,4,5), dann habe ich das Produkt jeder Zeile (0,0,9,32,190) gebildet (hat das eine Bezeichnung?). Dann habe die 5 Produkte addiert = 231 und dann habe ich die Summe (231) durch die Anzahl der TN (54) - keine Angabe (5) = 49 dividiert. Ergebnis = 4,714285714. Wie nennt man diese Zahl?

Wenn ich mehrere Fragen nach dem gleichen Schema habe, dann kann ich doch sagen, dass die Aussage mit dem größten Ergebnis die größte Zustimmung erfährt, oder?

Mir geht es in meiner Umfrage nur darum, Dinge herauszufinden, die als positiv wahrgenommen werden.

Ich hatte Statistik jetzt nicht im Studium gehabt, daher schwimme ich hier zugegeben etwas.

Hintergrund ist, dass ich einen Fragebogen entwickelt habe, wo ich mir Fragen ausgedacht habe, wovon die meisten mit Hilfe von Likert-Items bewertet wurden.

Wenn Ihr sonst noch Tipps habt, was auf gar keinen Fall fehlen darf, wäre ich Euch dankbar.

Danke!
Sannicool
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Re: Was habe ich ausgerechnet?

Beitragvon bele » So 4. Jun 2023, 18:43

Hallo Sannicool,

Sannicool hat geschrieben:Ich muss jetzt mal doof fragen, wie sich das richtig nennt, was ich ausgerechnet habe


Das kommt sehr darauf an, wie genau man Deinen Text liest. Lesen wir ihn mal genau:

dann habe ich das Produkt jeder Zeile (0,0,9,32,190)


Wir wissen nicht, was bei Dir in Spalten und was bei Dir in Zeilen steht, und (0,0,9,32,190) könnten die Produkte der Zeilen sein, weil die Zeilen 0 ,0,9,32, 190 wahrscheinich nicht alle Zeilen sind.

Also Deine Beschreibung ist so nicht eindeutig nachvollziehbar.


Wenn ich Deinen Text nicht genau lese und mir denke, was Du gedacht haben könntest, dann hast Du wohl einen Skalenmittelwert ausgerechnet.

Wenn ich mehrere Fragen nach dem gleichen Schema habe, dann kann ich doch sagen, dass die Aussage mit dem größten Ergebnis die größte Zustimmung erfährt, oder?


Wenn die Items so formuliert sind, dass "Zutreffen" das gleiche ist wie "Zustimmung".

Hintergrund ist, [...]

Wenn Ihr sonst noch Tipps habt, was auf gar keinen Fall fehlen darf, wäre ich Euch dankbar.


Mein Tipp ist, dass Du den Hintergrund und die Vorgehensweise ausführlich genug schilderst, dass wir ernsthaft mitdenken und mitreden können. Stell Dir einfach vor, dass wir gar nicht wissen, worum es geht (sollte nicht so schwer sein, entspricht ja der Wahrheit) und Du wolltest uns erstmal so ins Bild setzen, dass Du uns eine Frage dazu stellen kannst.

LG,
Bernhard
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Re: Was habe ich ausgerechnet?

Beitragvon Sannicool » Mo 5. Jun 2023, 07:00

Hallo Bernd, danke für Deine Antwort.

Der Teilnehmende hatte eine Aussage bekommen (Z. B. Die strikte Trennung von Berufs- und Privatleben ist möglich) und hatte fünf Auswahlmöglichkeiten plus keine Angabe:

trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
teil / teils
trifft eher zu
trifft völlig zu
und keine Angabe

54 Personen haben abgestimmt

Den Antworten habe ich Codierungen zugewiesen - 1 (trfft gar nicht zu),2,3, 4, 5 (trifft völlig zu) und keine Angabe mit 0

Dann habe ich jeweils die Anzahl der Antworten pro Kategorie (absolute Häufigkeit) mit der jeweiligen Codierung multipliziert. Das Produkt pro Zeile - was ist das? (Bsp. 20 Personen haben trifft völlig zu anklickt, dann 20x5=100 usw.

Dann habe ich alle fünf Produkte addiert und eine Summe erhalten. Diese Summe habe ich durch die Anzahl der Antworten ohne keine Angabe dividiert. also 54 Teilnehmende, bei 5x keine Angabe, habe ich die Summe durch 49 dividiert.

Die größte Zahl die dabei rauskommt, ist 4,71 - danach folgen einige 4,xx - wie muss ich diese Zahlen nennen? Ich wollte in meiner Arbeit eine Tabelle mit den 20 best bewertestens Fragen aufführen.

wie gesagt mir geht es daraum positive Dinge zu ermitteln, um diese dann weiter zu verwenden. Alles was negativ bewertet wurde, interessiert mich nicht wirklich. Ein paar Hypothesen muss ich auch prüfen, dafür brauche ich es dann auch schlechte Antworten.

Habe ich es jetzt verständlicher erklärt?

Vielen Dank

Gruß

Sandra
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Re: Was habe ich ausgerechnet?

Beitragvon bele » Mo 5. Jun 2023, 09:24

Hallo Sanni,

Sannicool hat geschrieben:... und hatte fünf Auswahlmöglichkeiten plus keine Angabe:


Und diese fünf Auswahlmöglichkeiten sind die Zeilen, jeder Teilnehmer hat eine Spalte.

Den Antworten habe ich Codierungen zugewiesen - 1 (trfft gar nicht zu),2,3, 4, 5 (trifft völlig zu) und keine Angabe mit 0


Man kann sicher darüber streiten, ob und unter welchen Umständen das eine vertretbare Vorgehensweise ist (Skalenniveau und so), aber das ist hier nicht Deine Frage.

Dann habe ich jeweils die Anzahl der Antworten pro Kategorie (absolute Häufigkeit) mit der jeweiligen Codierung multipliziert. Das Produkt pro Zeile - was ist das?


Für diesen Zwischenschritt kenn ich keine Bezeichnung.

Die größte Zahl die dabei rauskommt, ist 4,71 - danach folgen einige 4,xx - wie muss ich diese Zahlen nennen?


Das ist die durchschnittliche Antwortcodierung oder von mir aus auch der Durchschnitt der Antworten/der Angaben (aus all denen, die überhaupt eine Angabe gemacht haben).


Ich wollte in meiner Arbeit eine Tabelle mit den 20 best bewertestens Fragen aufführen.


Das kann man so machen. (Immer mit der Einschränkung, ob man die Antworten für ordinal oder metrisch hält, weil man nur bei metrischen Antworten den Mittelwert/Durchschnitt bilden kann).

Habe ich es jetzt verständlicher erklärt?


Für mich eindeutig ja.
LG,
Bernhard
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Re: Was habe ich ausgerechnet?

Beitragvon Sannicool » Di 6. Jun 2023, 06:39

bele hat geschrieben:Hallo Sanni,

Sannicool hat geschrieben:... und hatte fünf Auswahlmöglichkeiten plus keine Angabe:


Und diese fünf Auswahlmöglichkeiten sind die Zeilen, jeder Teilnehmer hat eine Spalte.

Den Antworten habe ich Codierungen zugewiesen - 1 (trfft gar nicht zu),2,3, 4, 5 (trifft völlig zu) und keine Angabe mit 0


Man kann sicher darüber streiten, ob und unter welchen Umständen das eine vertretbare Vorgehensweise ist (Skalenniveau und so), aber das ist hier nicht Deine Frage.

EasyFeedback (das OnlineTool, welches ich verwendet habe) geht auch automatisch so vor und von anderen Mitarbeiterbefragungen kenne ich das auch so. Kann es sein, dass es in der Praxix üblich ist, wenn auch in der Theorie umstritten?

Dann habe ich jeweils die Anzahl der Antworten pro Kategorie (absolute Häufigkeit) mit der jeweiligen Codierung multipliziert. Das Produkt pro Zeile - was ist das?


Für diesen Zwischenschritt kenn ich keine Bezeichnung.

Die größte Zahl die dabei rauskommt, ist 4,71 - danach folgen einige 4,xx - wie muss ich diese Zahlen nennen?


Das ist die durchschnittliche Antwortcodierung oder von mir aus auch der Durchschnitt der Antworten/der Angaben (aus all denen, die überhaupt eine Angabe gemacht haben).[b]

Neue Frage: Ist es richtig/legitim, dass ich die "keine Angaben" subtrahiere?



Ich wollte in meiner Arbeit eine Tabelle mit den 20 best bewertestens Fragen aufführen.


Das kann man so machen. (Immer mit der Einschränkung, ob man die Antworten für ordinal oder metrisch hält, weil man nur bei metrischen Antworten den Mittelwert/Durchschnitt bilden kann).

Habe ich es jetzt verständlicher erklärt?


Für mich eindeutig ja.
LG,
Bernhard

Vielen Dank Sandra
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Re: Was habe ich ausgerechnet?

Beitragvon bele » Di 6. Jun 2023, 11:45

Hi!

Sannicool hat geschrieben:Man kann sicher darüber streiten, ob und unter welchen Umständen das eine vertretbare Vorgehensweise ist (Skalenniveau und so), aber das ist hier nicht Deine Frage.

EasyFeedback (das OnlineTool, welches ich verwendet habe) geht auch automatisch so vor und von anderen Mitarbeiterbefragungen kenne ich das auch so. Kann es sein, dass es in der Praxix üblich ist, wenn auch in der Theorie umstritten?


Das ist mir zu verniedlichend. Die Theorie lässt da kaum Spielräume offen: Der Mittelwert aus "trifft eher nicht zu" und "teils/teils" ist nunmal nicht "trifft eher nicht zu und einhalb". Man kann das rechtfertigen, wenn die Abstände zwischen den fünf Antwortoptionen als gleich groß angenommen werden. Der Abstand meiner Zustimmung zwischen "trifft gar nicht zu" und "trifft eher nicht zu" ist genausogroß wie der zweien "trifft eher nicht zu" und "teils/teils". Und diese Annahme ist ziemlich aus dem Nichts gegriffen und eigentlich ist sie auch nicht Falsifizierbar. Ich glaube Dir, dass Du das schon oft so gesehen hast und ich kann mir auch genug Situationen vorstellen, in denen man das machen muss oder in denen die Messungenauigkeit von vorneherein so schlecht ist, dass es darauf jetzt auch nicht mehr ankommt. Man sollte aber im Hinterkopf haben, dass man die Mathematik da schon arg strapaziert hat und dass ein Ergebnis von 4,78 nicht "wirklich" für mehr Zustimmung steht als einen von 4,72. Ist ein wenig wie ins Schwimmbad pinkeln: "Machen die anderen auch alle so" ist nicht wirklich ein beruhigender Gedanke.

Neue Frage: Ist es richtig/legitim, dass ich die "keine Angaben" subtrahiere?


Zwischen "Trifft gar nicht zu " und "Trifft total zu" hast du eine ordinale Skala. "keine Angabe " ist etwas wesensfremd anderes, dass sich in diese Skala nicht einfügt. Indem Du diese Antwortoption mit 0 bewertest und nachher auch nicht durch diese Fälle teilst, berechnest Du den Durchschnitt aus denen, die überhaupt Angaben gemacht haben. Das ist legitim. Wichtig ist, dass diese Fälle weder im Zähler noch im Nenner vorkommen dürfen. Das Weglassen im Nenner ist nur deshalb statthaft, weil Du sie im Zähler auch weggelassen hast (eine Null addieren kann man auch weglassen).


LG,
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Re: Was habe ich ausgerechnet?

Beitragvon Sannicool » So 11. Jun 2023, 03:09

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