Skalenniveau und Linearität

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Skalenniveau und Linearität

Beitragvon PeterGuenter333 » Do 22. Jun 2023, 22:13

Hallo zusammen,

wie so häufig ist auch bei mir die letzte Statistikvorlesung eine ganze Weile her und nun muss ich für eine Arbeit einen Fragebogen auswerten.

Ziel der Fragebogenerhebung ist die Untersuchung folgender Sachverhalte:
•Korrelation zwischen der Schwere des Medikamentenmissbrauchs und depressiven Symptomen
•Korrelation zwischen der Einnahme von Medikamenten und sozialer Unterstützung

Ich bin bereits mit dem Skalenniveau überfordert.
Die Schwere des Medikamentenmissbrauchs errechnet sich folgendermaßen:
Wird die Frage nach Medikamenteneinnahme in den letzten X Tagen mit ja beantwortet, erhielt der Proband einen Fragebogen mit 17 Items zu seinem Einnahme- und Gesundheitsverhalten, die er mit „Nie“ (0) bis „Sehr häufig“ (4) beantworten konnte. Zur Interpretation des Fragebogens werden dann die angegebenen Werte des Probanden addiert und Summen >9 sprechen dann für ein missbräuchliches Verhalten.

Das gleiche Prinzip gilt auch für den Fragebogen zur depressiven Symptomatik („Nie“ (0) bis „Fast täglich“ (3), Summe >10 leicht Depressiv; Summe >15 mittlere Depression; Summe >19 schwer depressiv).

Der Fragebogen zur sozialen Unterstützung enthält 12 Items, bei denen der Proband die Aussagen von 1 (Trifft überhaupt nicht zu) bis 4 (trifft voll zu) bewerten muss.

Ich bin nun sehr unsicher, ob die Skalen ordinal oder metrisch sind.


Außerdem betrachte ich noch die soziale Erwünschtheit mittels Aussagen, die mit Ja (1) oder Nein (2) bewertet werden müssen, hier vermute ich eine Nominalskala, korrekt?

Dazu Frage ich mich auch, ob die Skalen linear sind und für was die Linearität überhaupt von Bedeutung ist.


Entschuldigt bitte, wenn das Anliegen vielleicht sehr banal erscheint, aber ich verstehe gerade wirklich irgendwie gar nichts mehr :/
PeterGuenter333
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Do 22. Jun 2023, 21:46
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Skalenniveau und Linearität

Beitragvon bele » Fr 23. Jun 2023, 06:47

Hallo,

Du darfst Deine Skalen ziemlich sicher als metrisch behandeln. Ein paar Hintergründe findest Du hier: nutzung-des-forums-f44/likertskalen-und-anderes-t9192.html

In der Regel interessiert man sich für die Linearität von Zusammenhängen.

LG, Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5789
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 15
Danke bekommen: 1360 mal in 1347 Posts

Re: Skalenniveau und Linearität

Beitragvon PeterGuenter333 » Fr 23. Jun 2023, 09:23

bele hat geschrieben:Hallo,

Du darfst Deine Skalen ziemlich sicher als metrisch behandeln. Ein paar Hintergründe findest Du hier: nutzung-des-forums-f44/likertskalen-und-anderes-t9192.html

Danke für die Hilfe :) Gilt das auch für die Skala, hinter der ich eine Nominalskala vermutet habe?
PeterGuenter333
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Do 22. Jun 2023, 21:46
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Skalenniveau und Linearität

Beitragvon bele » Fr 23. Jun 2023, 11:43

Eine Ja/Nein-Skala ist ein ganz eigenes Tierchen und macht immer am wenigsten Probleme. Man kann sie als nominal auffassen, man kann sie als ordinal auffassen und man kann sie in einer linearen Regression als Prädiktor einsetzen wie eine metrische.
Was mich etwas verwirrt, ist dass Du im Plural von "Aussagen" zur sozialen Erwünschtheit schreibst. Das ist dann ja nicht mehr eine Skala. Sind das dann nicht doch Items, die zu einer Likertskala zusammengeführt werden? Ich kann mir das gerade schlecht vorstellen.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5789
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 15
Danke bekommen: 1360 mal in 1347 Posts


Zurück zu Allgemeine Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast