ANOVA oder Friedman-Test

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ANOVA oder Friedman-Test

Beitragvon aldidada » Mo 18. Sep 2023, 16:08

Hallo zusammen,

ich muss im Zuge einer Arbeit untersuchen, ob sich die Mittelwerte verschiedener Treatments, die alle von der gleichen Population durchlaufen wurden, signifikant unterscheiden.

Nun wollte ich den ANOVA-Test mit Messwiederholung durchführen und habe folglich zuerst die Annahmen geprüft.

Hierbei ergab sich bei mir ein Problem zwecks der Varianz. Ich habe dies mit Q-Q-Plots und dem Shapiro-Test überprüft, wobei nicht so gute Ergebnisse herauskamen. Nun habe ich jedoch gelesen, dass das bei hinreichend großen Stichproben kein Problem darstellen würde. Meine Stichprobengröße beträgt 28. Nun wollte ich fragen, wie ich die Entscheidung fällen kann, ob ich nun doch den ANOVA oder doch lieber den Friedman Test durchführen soll.

Vielen Dank!
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Re: ANOVA oder Friedman-Test

Beitragvon PonderStibbons » Mo 18. Sep 2023, 17:13

Hierbei ergab sich bei mir ein Problem zwecks der Varianz. Ich habe dies mit Q-Q-Plots und dem Shapiro-Test überprüft, wobei nicht so gute Ergebnisse herauskamen. Nun habe ich jedoch gelesen, dass das bei hinreichend großen Stichproben kein Problem darstellen würde.

Was meinst Du mit Problem zwecks der Varianz und mit "nicht so gute Ergebnisse"?
Meine Stichprobengröße beträgt 28. Nun wollte ich fragen, wie ich die Entscheidung fällen kann, ob ich nun doch den ANOVA oder doch lieber den Friedman Test durchführen soll.

Klingt vernünftig.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: ANOVA oder Friedman-Test

Beitragvon aldidada » Mo 18. Sep 2023, 17:48

Naja, ich habe die Varianzannahme mittels Q-Q-Plot und Shapiro-Test geprüft.

Beim Q-Q-Plot gibt es teilweise Werte, die komplett "weg" von der ideal-Linie sind und auch deutlich aus dem Konfidenzintervall draußen sind. Die Meisten Werte befinden sich jedoch im KI.

Beim Shapiro-Test bekomme ich teilweise Werte mit 10^-4 bis 10^-6 und teilweise Werte über der magischen 0,05 Grenze.

Auch wenn ich die Daten mittels eines Histogramms darstelle, ist nicht wirklich eine Normalverteilung zu erkennen....

Des Weiteren habe ich aber gelesen, dass das bei hinreichend großen Stichproben "egal" ist.

Was ist deine Meinung dazu?
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Re: ANOVA oder Friedman-Test

Beitragvon PonderStibbons » Mo 18. Sep 2023, 20:04

Naja, ich habe die Varianzannahme mittels Q-Q-Plot und Shapiro-Test geprüft.

Was meinst Du mit "Varianzannahme"?

Q-Q-Plot ist ein Verfahren, um eine empirische mit einer erwarteten Verteilung zu vergleichen.

Shapro-Wilks ist ein Test, der verwendet wird zur Bearbeitung der Frage, ob eine Stichprobe nicht aus einer normalverteilten Grundgesamtheit stammt.
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Re: ANOVA oder Friedman-Test

Beitragvon aldidada » Mo 18. Sep 2023, 20:57

Entschuldigung, ich habe hier 2 Begriffe verwechselt.

Ich meinte natürlich, dass ANOVA davon ausgeht, dass die Stichprobe aus normalverteilten Populationen stammen (also das die abhängige Variable normaltverteilt ist).

Dies habe ich wie in meinem letzten Text beschrieben mittels Histogramm, Q-Q-Plot und Shapiro-Test untersucht, wobei oben genannte Ergebnisse rauskamen.

Meine Frage ist nun, ob ich aufgrund der Stichprobengröße (28) dies ignorieren kann oder in dem Fall dann lieber den Friedman-Test verwenden sollte.

Grüße
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Re: ANOVA oder Friedman-Test

Beitragvon PonderStibbons » Mo 18. Sep 2023, 21:30

Es gibt eine ganze Handvoll Sachen, die wichtiger sind, aber lustigerweise wird hier meist über die weitgehend
irrelevante "Normalverteilung" diskutiert. Mangels Informationen über die Studie (Thema, Fragestellung, Variablen
und deren Messverfahren) möchte ich nicht groß Stellung nehmen. Friedman ist solide, nur dass er keine Mittelwerte
vergleicht, das muss man bei der Darstellung der Ergebnisse beachten.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: ANOVA oder Friedman-Test

Beitragvon aldidada » Mo 18. Sep 2023, 21:56

okay, könntest du mir die wichtigeren Dinge kurz nennen?

Studie sind 3 Treatments die von allen Teilnehmern nacheinander durchlaufen werden. Ich habe für jedes Treatment einzeln diese Werte berechnet.

Ich jetzt auch schon öfters gelesen, dass das mit der Normalverteilung nicht allzu wichtig ist. Da diese jedoch teilweise so unheimlich "off" waren (wie gesagt Histogramme nicht annährend normalverteilt, p-Werte des Shapiro-Tests teilweise bei 10^-5), habe ich mir hierüber nochmals Gedanken gemacht.

Gibt es hier denn irgendeine Entscheidungs-Regel oder Begründung, dass man den ANOVA doch benutzen kann?

Ich würde diesen nämlich gerne aufgrund des Informationsgehaltes gerne verwenden, jedoch wurde zu mir explizit gesagt, ich soll dessen Annahmen prüfen, weswegen ich jetzt am Hadern bin, ob diese erfüllt sind....

Auf jeden Fall schonmal vielen Dank dir!
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Re: ANOVA oder Friedman-Test

Beitragvon PonderStibbons » Mo 18. Sep 2023, 22:24

Das dreht sich im Kreis Ich weiß nicht, worum es in der Studie geht und was das für Daten sind.
Du gibst an, es gibt eine drastische Abweichung und die Stichprobe ist ziemlich klein. Da ist Friedman
naheliegend.
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Re: ANOVA oder Friedman-Test

Beitragvon aldidada » Di 19. Sep 2023, 10:04

Okay, vielen Dank auf jeden Fall!

Eine kleine Frage hätte ich dann noch. Beim Friedmann sollte/muss man ja auch noch einen Post-Hoc Test machen. Habe mich belesen und relativ viel über den Wilxocon und den Conover gefunden. Ist es egal, welchen von den beiden ich verwende oder gibt es bestimmte Fälle, in denen der eine besser geeignet ist, als der andere?

Grüße
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