Fragen zu T-Test

Fragen zu T-Test

Beitragvon muffer » Do 12. Jul 2012, 11:34

Hallo,
ich muss für meine Arbeit eine statistische Auswertung durchführen, komm aber leider beim T-Test nicht weiter.
Ich habe 2 Grundgesamtheiten mit jeweils 26 Berichten. Diese Berichte hab ich auf Häufigkeit von bestimmten Wörtern untersucht.
Als Resultat habe ich für die eine Gruppe einen Mittelwert von 1,126%, für die andere einen Mittelwert von 1,207% bei einer Standardabweichung von 0,282% für die erste Gruppe bzw. 0,318% für die zweite. (so oft tauchen diese Wörter im Durchschnitt in den Berichten auf).
Jetzt würde ich dieses Ergebnis gerne mit einem T-Test analysieren. (Macht das überhaupt Sinn?)
Habe dazu über die Formel t=(Mittelwert der ersten Gruppe-Mittelwert der zweiten Gruppe)/((Standardabw. der ersten Gruppe²/26)+(Standardabw. der zweiten Gruppe²/26))^-1 einen t-Wert von -0,972 errechnet, bei einem Freiheitsgrad von 50. Ist diese Formel korrekt?
Jetzt würde ich noch gerne die Signifikanz ableiten, weiß aber nicht wie ich da vorgehen soll?
Habe auch gelesen der T-Test macht eigentlich nur Sinn, wenn die Varianzen gleich sind? Ist das richtig? Oder muss ich dann einfach einmal testen für gleiche Varianzen und einmal für verschiedene?

Ich hoffe, es ist verständlich, was ich geschrieben habe!
Wäre super, wenn mir jmd weiterhelfen könnte, bin ziemlich am verzweifeln.
Danke schonmal!!

Viele Grüße
muffer
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Re: Fragen zu T-Test

Beitragvon bele » Do 12. Jul 2012, 14:53

Hallo,

schaff' Dir ein Computerprogramm an, das die t-Teste für Dich macht. www.r-project.org wäre ein guter Anlaufpunkt dafür. Vom t-Wert zur Signifikanz kommst Du über so eine Software oder ausgedruckte Tabellen oder online z. B. über
http://psydok.sulb.uni-saarland.de/voll ... stat/t.htm

Wenn Du Dir Sorgen um die Gleichheit der Standardabweichungen machst, schau Dir mal den Welch-Test ganz unten auf der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Zweistichproben-t-Test an.

Gruß,
Bernhard
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Re: Fragen zu T-Test

Beitragvon PonderStibbons » Do 12. Jul 2012, 15:13

Ich habe 2 Grundgesamtheiten mit jeweils 26 Berichten.

Du hast 2 Stichproben.
Jetzt würde ich dieses Ergebnis gerne mit einem T-Test analysieren. (Macht das überhaupt Sinn?)

Prozentzahlen sind oftmals tückisch. Alternative wäre der U-Test.
Jetzt würde ich noch gerne die Signifikanz ableiten, weiß aber nicht wie ich da vorgehen soll?

Eine t-Wert Tabelle besorgen und dort nachsehen, mit welchem p-Wert
Dein t-Wert verbunden ist, wenn df=50. Alternativ ein Programm besorgen
(siehe vorheriger Beitrag). Oder Du suchst nach einem statistical online
calculator für den t-Test, in den Du Deine Mittelwerte etc. eingibst und
der Dir den Rest ausrechnet. Oder Du verwendest den t-Test in Excel.
Habe auch gelesen der T-Test macht eigentlich nur Sinn, wenn die Varianzen gleich sind? Ist das richtig?

Sind in beiden Gruppen gleich viele Fälle, dann sind Varianzunterschiede weitgehend
unerheblich.
Wäre super, wenn mir jmd weiterhelfen könnte, bin ziemlich am verzweifeln.

Wieso?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Fragen zu T-Test

Beitragvon bele » Do 12. Jul 2012, 15:28

PonderStibbons hat geschrieben:
Wäre super, wenn mir jmd weiterhelfen könnte, bin ziemlich am verzweifeln.

Wieso?

Mit freundlichen Grüßen

P.

Na, weil so viele Fragende hier am Verzweifeln sind ist die prior-Wahrscheinlichkeit doch nicht schlecht, dass auch muffer am Verzweifeln ist. Fast soviele wie "am Verzweifeln" sind beschreiben doch auch, dass sie eine "Statistik-Null" seien. Am-Verzweifeln-Sein ist somit äquivalent der Nullhypothese -- und solange er die nicht durch ein kleines p verwerfen kann, glaubt er halt, dass er am Verzeifeln ist. Das ist bis dahin doch statistisch ganz ok.

Gruß,
Bernhard
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Re: Fragen zu T-Test

Beitragvon muffer » Fr 13. Jul 2012, 10:53

Vielen Dank für die Antworten, konnte es soweit lösen.
Wenn ich jetzt eine Signifikanz von deutlich über 5% als Ergebnis raus bekomme, was genau sagt mir das aus?
muffer
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Re: Fragen zu T-Test

Beitragvon bele » Fr 13. Jul 2012, 14:18

p ist die Wahrscheinlichkeit Deiner Daten unter der Annahme, dass die Nullhypothese richtig ist. Wenn Deine Daten also unter der Nullhypothese nicht unwahrscheinlich sind, dann kannst Du die Nullhypothese nicht verwerfen. Die Daten können also aus derselben Grundgesamtheit stammen.
Wenn sich in beiden Gruppen die Worthäufigkeiten nicht unterscheiden, dann kann es sehr gut sein, dass die Häufigkeit in einer Stichprobe 1,126% und in der anderen 1,207% beträgt. Mit anderen Worten, Dein Test beweist gar nichts.

Gruß,
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Re: Fragen zu T-Test

Beitragvon muffer » Fr 13. Jul 2012, 14:52

bele hat geschrieben:Mit anderen Worten, Dein Test beweist gar nichts.

wenn ich jetzt als nullhypothese aufstelle: beide mittelwerte gleich, als alternativhypothese: Mittelwert Gruppe 1> Mittelwert Gruppe 2 (obwohl dies nicht der Fall ist),
ist mein ergebnis, dann ein beweis dafür, dass die alternativhypothese abgelehnt wird oder aber dass man mein test keine rückschlüsse zulässt?
woran kann es denn liegen, dass der test gar nichts beweist? Stichprobenumfang zu klein?
muffer
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Re: Fragen zu T-Test

Beitragvon bele » Fr 13. Jul 2012, 15:01

muffer hat geschrieben:ist mein ergebnis, dann ein beweis dafür, dass die alternativhypothese abgelehnt wird oder aber dass man mein test keine rückschlüsse zulässt?

Der t-Test untersucht, ob man die Nullhypothese ablehnen kann. Sonst nichts. Die Alternativhypothese kannst Du damit nicht ablehnen.

woran kann es denn liegen, dass der test gar nichts beweist? Stichprobenumfang zu klein?

Ja. Vielleicht gibt es irgendeinen (noch so geringen) Unterschied zwischen den Gruppen. Aber für die Größe des Unterschieds war Dein Stichprobenumfang zu klein. Oder vielleicht gibt es auch keinen Unterschied.

LG,
Bernhard
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