Rohwerte vs. Normwerte

Univariate Statistik.

Rohwerte vs. Normwerte

Beitragvon swissmissi » So 28. Okt 2012, 19:53

Hallo zusammen
Ich habe zwei recht blöde Fragen, aber mein Hirn ist total verknotet.

a) Ich möchte einen Gruppenvergleich machen. Nun handelt es sich um einen Psycho-Test, zu dem Normwerte vorliegen. Ich habe also das arithmetische Mittel und die SD der Rohdaten und ich habe die Normtabellen (Mittelwert 100, SD=10).

Fragen: Mit welchen Daten stelle ich nun den Gruppenvergleich an? Und falls ich ihn mit den Normwerten anstelle: Berechne ich zuerst das Mittel der Normwerte und vergleiche es mit 100 oder zuerst das Mittel der Rohdaten und schlage es in der Normwertabelle nach?

b) Wieso spricht man in der Psychologie in Untersuchungen von Gruppen und v.a. Einzelpersonen nicht erst automatisch dann von einem signifikanten Resultat, wenn die normierten Werte ausserhalb 90/110 liegen?

Daaaanke!
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Re: Rohwerte vs. Normwerte

Beitragvon PonderStibbons » So 28. Okt 2012, 22:28

Mit welchen Daten stelle ich nun den Gruppenvergleich an?

Warum solltest Du den Umweg über die Umrechnung in Normwerte gehen?
b) Wieso spricht man in der Psychologie in Untersuchungen von Gruppen und v.a. Einzelpersonen nicht erst automatisch dann von einem signifikanten Resultat, wenn die normierten Werte ausserhalb 90/110 liegen?

Die Frage verstehe ich leider nicht.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Rohwerte vs. Normwerte

Beitragvon swissmissi » Mo 29. Okt 2012, 07:08

Danke für die schnelle Antwort: Den Umweg über Normwerte würde ich gehen, da ich mit der Normbevölkerung vergleiche? Und dann genau weiss, was meine Durchschnittte bedeuten. Hängt mit b) zusammen:
Wegen der Signifikanz: Wenn ich in den normierten Werten z.B. ein Resultat von 95 bekomme, dann kann ich doch einfach sagen, dass ist noch innerhalb einer Standardabweichung, also "normal" nach Definition ""Durchschnitt ist alles innerhalb einer Standardabweichung". Oder steh ich jetzt total auf dem Schlauch?
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Re: Rohwerte vs. Normwerte

Beitragvon PonderStibbons » Mo 29. Okt 2012, 09:52

Wegen der Signifikanz: Wenn ich in den normierten Werten z.B. ein Resultat von 95 bekomme, dann kann ich doch einfach sagen, dass ist noch innerhalb einer Standardabweichung, also "normal" nach Definition ""Durchschnitt ist alles innerhalb"

Ich verstehe leider nicht, worauf Du genau hinauswillst. Ich dachte, es geht um
Signifikanztests? Bei diesen finden Begriffe wie "normal" oder "Durchschnitt ist alles
innerhalb" keinen Platz. Vielleicht verwechselst Du den Alltagsbegriff "signifikant"
(in deutlicher Weise als wesentlich, wichtig, bedeutend, erheblich, erkennbar)
mit inferenzstatistischer Signifikanz (Zurückweisung einer Nullhypothese)?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Rohwerte vs. Normwerte

Beitragvon swissmissi » Mo 29. Okt 2012, 20:51

Ja nein:-) Ich verwechsle die nicht, meine Frage ist die, wieso überhaupt auf die statistische Signifikanz abgestellt wird, wenn ich die Test ja schon so normiere, dass ich blind ablesen kann, wo der 1Sigma resp. 2Sigma Bereich beginnt und das als nicht normal definiert wird.

Also blöde gefragt: Würdest Du einfach die Rohwerte auswerten, T-Test drüber, gut ist?
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Re: Rohwerte vs. Normwerte

Beitragvon PonderStibbons » Mo 29. Okt 2012, 21:18

Ja nein:-) Ich verwechsle die nicht, meine Frage ist die, wieso überhaupt auf die statistische Signifikanz abgestellt wird, wenn ich die Test ja schon so normiere, dass ich blind ablesen kann, wo der 1Sigma resp. 2Sigma Bereich beginnt und das als nicht normal definiert wird.

Das kann man doch keinesfalls so behaupten. Bei nichtklinischen Skalen reicht
eine Standardabweichung doch überhaupt nicht aus, um von Nicht-Normalität
zu sprechen, und bei klinischen Skalen ist die Grenzwertziehung natürlich auch
schon wieder eine Sache für sich. Weder das eine noch das andere aber kann
ich so recht in Beziehung setzen mit einer gängigen inferenzstatistischen
Fragestellung.
Also blöde gefragt: Würdest Du einfach die Rohwerte auswerten, T-Test drüber, gut ist?

Ich weiß nicht, ob ich einen t-Test verwenden würde. Das hängt u.a. von der
Fragestellung, der Stichprobengröße und den Werteverteilungen ab. Aber
mit Normwerten schlage ich mich bei inferenzstatsitischen Auswertungen
niemals herum, allenfalls bei der Charakterisierung meiner jeweiligen
Stichproben (so ala "Median der Stichprobe lag bei XY Punkten, das entspricht
Z=105 der Norm...").

Mit freundlichen Grüßen

P.
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