Interpretation der Ergebnisse Moderation

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Interpretation der Ergebnisse Moderation

Beitragvon AKolodziej » Sa 25. Feb 2023, 15:09

Hallo Zusammen :)

ich habe für meine Bachelorarbeit 2 Hypothesen aufgestellt:

1. Reichhaltige Kommunikationsmittel (Video und Telefon) haben einen positiven Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter im Homeoffice.
2. Die Beziehung zwischen reichhaltigen Kommunikationsmitteln und Arbeitszufriedenheit wird durch die Extraversion moderiert/verstärk.

Die erste Hypothese habe ich anhand eines t-Tests überprüft. Die zweite Hypothese habe ich anhand einer Moderationsanalyse überprüft.
Nun kam bei beiden Berechnungen kein signifikantes Ergebnis heraus.

Bei der erste Hypothese habe ich dann geschrieben, dass die Arbeitszufriedenheit eines Menschen breit gefächert ist und die Kommunikationsmittel nur einen kleinen Teil darstellen.
Für die zweite Hypothese habe ich dann geschrieben, dass es egal ist welches Kommunikationsmittel extravertierte Personen nehmen, hauptsache sie bleiben irgendwie mit ihren Kollegen im Kontakt usw.

Wäre das dann richtig, dass ich die beiden Hypothesen getrennt voneinander nehme?

Vielen dank vorab!!
AKolodziej
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Re: Interpretation der Ergebnisse Moderation

Beitragvon AKolodziej » Sa 25. Feb 2023, 15:18

Noch ein kleiner Nachtrag bzw. Frage:
Muss ich als erstes erklären weshalb sich meine erste Hypothese nicht bestätigt hat und dann erklären weshalb sich meine zweite Hypothese nicht bestätigt hat?
Also das ich das in meinem Diskussionsteil trennt voneinander betrachte?
AKolodziej
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Re: Interpretation der Ergebnisse Moderation

Beitragvon Holgonaut » So 26. Feb 2023, 09:47

Hi,

1) Was ist mit sinnvollen Kontrollvariablen? Es dürften ne Menge Background-Variablen vorliegen, die zu Arbeitszufriedenheit führen, als auch das Angebot reichhaltiger Kommunikationsmittel erhöhen (z.B. job status). Die solltest du gemessen haben und in einer Regression kontrollieren

2) Wenn es keinen Effekt gibt, gibt es verschiedene Gründe
a) DIe die power war zu gering,
b) Reliabilität der Xs zu gering (was sich im Produkterm multipliziert)
c) Kraut und Rüben (gerade bei Extraversion) zusammengeworfen. Da könntest du dir mal die Subfacetten anschauen

Das mit der "Arbeitszufriedenheit hat viele Facetten" bringt mir etwas Gänsehaut. Strengenommen, würde ich beim Testen von X auf Y davon ausgehen/anstreben, dass X als auch Y singuläre Phänomene sind. Klar hat man häufig Indizes, aber das ist immer (sowohl analytisch als auch interpretatorisch) unschön.

Wie wurde Arbeitszufriedenheit denn gemessen. Wenn das fokusierte Maße sind ("ich bin zufrieden mit meiner Arbeit"), dann taugt diese Interpretation nichts.

Der Satz "die Arbeitszufriedenheit eines Menschen breit gefächert ist und die Kommunikationsmittel nur einen kleinen Teil darstellen" macht gar keinen Sinn. Kommunikationsmittel sollen doch Arbeitszufriedenheit bewirken/beeinflussen und sind kein Teil davon..

Grüße
Holger
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Re: Interpretation der Ergebnisse Moderation

Beitragvon AKolodziej » So 26. Feb 2023, 10:48

Naja also die arbeitszufriedenheit wurde mit 10 items gemessen...meine frage war eigentlich nur ob ich die 2 Hypothesen getrennt voneinander betrachten kann. Und naja das die Kommunikationsmittel nur einen von mehreren Faktoren darstellt ist meiner Meinung nach kein Schwachsinn. Aber das ist ja auch egal. Wollte nur wissen ob ich die 2 Hypothesen getrennt voneinander betrachten kann
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Re: Interpretation der Ergebnisse Moderation

Beitragvon Holgonaut » So 26. Feb 2023, 19:31

Hi,

es gibt keinen Grund, verschnupft zu reagieren ;). Meine Bewertung bezog sich auf Deine Formulierung, dass Kommunikationsmittel ein Teil der Arbeitszufriedenheit sind. Stattdessen sind sie deiner eigenen Klarstellung nach einer von vielen (Einfluss)faktoren. So stimm ich völlig zu.

Die Hypothesen sind ok--wenn man nach üblichen Standards geht. Korrekterweise müsste es im Grund andersherum sein--d.h. zu erst kommt die Moderationshypothese, weil die klar macht, dass es nicht DEN Effekt gibt, sondern dass der Effekt konditional ist (d.h. von Extraversion abhängt) und dann macht man in der...nennen wir sie mal "marginal effects-Hypothese" (weil es ja keinen Haupteffekt gibt), dass --egal wie der Moderator ausgeprägt ist--Kommunikationsmittel sich positiv auf Arbeitszufriedenheit auswirken. Eine Alternative wäre, wenn die Moderation z.B. disordinal ist--d.h. bei niedriger Extraversion soll der Effekt positiv sein, bei hoher negativ, oder bei niedriger E. ist er 0, bei hoher ist er positiv.
Das macht auch klar, dass in jeder Moderatorhypothese klar sein sollte, wie die Interaktion genau aussehen sollte, aber wie gesagt, wenn du bei dem bleibst, was du hast, wird das funktionieren. Nur würd ich all das eher Deinen Betreuer fragen. Der bewertet das am Ende schließlich.

Was die Messung der Arbeitszufreiedenheit mit 10 items anbelangt: Was sagen denn die 10 items? Ich nehme an, dass jedes Item sich auf irgendeine Arbeitsfacette bezieht (z.B. zufrieden mit dem Inhalt, dem Vorgesetzten, dem Gehalt, den Kollegen etc.). In dem Fall macht es weniger Sinn, den Effekt von Kommunikaitonsmitteln auf diesen Mischmasch zu testen. Alternativ könnte mit multiplen items die allgemeins Arbeitszufriedenheit gemessen worden sein. Kannst ja mal zurückmelden. Wenn es ein Index ist, könntest du mit einer exploratorischen post-hoc-Analyse schauen, wie die Beziehungen zwischen Kommunikationsmitteln und den Einzelfacetten aussieht. Wie anfangs erwähnt, kann es einen spezifischen Effekt geben, den du verwässerst, wenn du alles zusammenwirfst.

Grüße
Holger
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