t-Test hier korrekt und richtig interpretiert? (gepaart)

t-Test hier korrekt und richtig interpretiert? (gepaart)

Beitragvon Haufe » Mi 3. Aug 2011, 18:06

Hallo Com,
ich wende mich an euch mit der Bitte meine gedankengänge zu bestätigen, bzw. mir zu widersprechen :)
Ich habe in einem Versuch 19 Probanden 12 Bilder jeweils unter 2 Aufgabenstellungen betrachten lassen und die Augenbewegungen aufgezeichnet. Nun möchte ich überprüfen, ob sich die erhaltenen Werte signifikant für die beiden Aufgaben unterscheiden.

Dafür habe ich zuerst die Mittelwerte je Proband über die 12 Bilder ermittelt und erhalte dann 2 Datenreihen mit jeweils 19 Werten:
2,67 2,43 3,07 3,16 2,77 2,58 2,98 2,20 2,89 3,33 3,00 2,59 3,01 2,58 3,16 2,72 3,07 2,68 2,79 für Aufgabe 1
2,87 3,19 3,16 2,97 3,41 3,04 3,03 2,37 2,73 3,34 2,79 2,58 3,31 2,81 3,31 2,99 3,48 3,20 2,66 für Aufagbe 2

Mit dem Kolmogorov-Smirnov-Test konnte ich zeigen, dass hier annähernde Normalverteilung vorliegt.
MW A1: 2,82 mit SE: 0,286
MW A2: 3,01 mit SE: 0,304
Nun möchte ich die Hypothese prüfen, dass die Werte für Aufgabe 1 signifikant kleiner sind, als für Aufgabe 2 und habe dafür den gepaarten t-test gewählt, da ich ja die Werte jeweils für die selben Versuchspersonen vergleiche.
Ist das erstmal korrekt?

Der T-test ergibt dann:
t-Statistik -2,911813979
P(T<=t) einseitig 0,004652409
Kritischer t-Wert bei einseitigem t-Test 1,734063607
P(T<=t) zweiseitig 0,009304818
Kritischer t-Wert bei zweiseitigem t-Test 2,10092204

Da mein alpha=0,05 > P(T<=t)= 0,00465 würde ich das Ergebnis jetzt so interpretieren, dass hier ein signifikanter Unterschied vorliegt.
Stimmt ihr mir da zu?

Ausformuliert hätte ich das dann so:"Somit kann die Nullhypothese, dass die Erwartungswerte bei beiden Aufgabestellungen gleich sind, sie sich also nicht unterscheiden, zum Signifikanzniveau alpha=5% abgelehnt werden. Wegen alpha=0,05 > P(T<=t)= 0,00465 ist die einseitige Alternative, dass die Aufgabenstellung 1 kleinere Werte bedingt, signifikant.

Würde mich sehr über eine Antwort freuen. Vielen Dank schonmal
Haufe
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Mi 3. Aug 2011, 16:39
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: t-Test hier korrekt und richtig interpretiert? (gepaart)

Beitragvon PonderStibbons » Do 4. Aug 2011, 08:17

Mit dem Kolmogorov-Smirnov-Test konnte ich zeigen, dass hier annähernde Normalverteilung vorliegt.

Bei gepaarten t-Tests interessiert die Verteilung der Differenzen, nicht die Verteilung der Ausgangswerte. Die getestete Hypothese ist, dass der Mittelwert der Differenzen = 0 ist.
Da mein alpha=0,05 > P(T<=t)= 0,00465 würde ich das Ergebnis jetzt so interpretieren, dass hier ein signifikanter Unterschied vorliegt.
Stimmt ihr mir da zu?

Da frage ich mich, wie man es denn überhaupt anders interpreteren könnte. Was den p-Wert angeht, nimm den 2-seitigen. Einseitige Tests werden nur in Ausnahmefällen durchgeführt. Zudem hast Du ja auch eine ungerichtete Nulhypothese:
Nullhypothese, dass die Erwartungswerte bei beiden Aufgabestellungen gleich sind

Gruß

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11269
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 50
Danke bekommen: 2475 mal in 2459 Posts

Re: t-Test hier korrekt und richtig interpretiert? (gepaart)

Beitragvon Haufe » Do 4. Aug 2011, 23:33

Dank dir P.

Tja, da hätte ich mir den Verteilungstest also sparen können.

Habe es jetzt so formuliert:
Der Unterschied in den Mittelwerten legt nahe, dass die Exploration des Stimulus zu einer höheren Sakkadenfrequenz führt als bei der Suchaufgabe. Die resultierende Analyse mit Hilfe eines t-Tests für gepaarte Stichproben bestätigt diese Annahme (t(18) = 2.912; p < 0.005; zweiseitige Fragestellung).
Haufe
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Mi 3. Aug 2011, 16:39
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post


Zurück zu t-Test

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron