STATISTIK-FORUM.de

[JohnnyK]

Hallo,

ich bin neu in diesem Forum und hab mich daher erstmal umgeschaut, ob es nicht eventuell eine Threat gibt, der mir schon eine Antwort auf meine Frage liefern kann, aber ich bin leider nicht fündig geworden.
Daher folgende Frage:

Im Rahmen einer experimentellen Untersuchung hab ich eine Gruppe von Versuchsteilnehmern zu zwei Messzeitpunkten hinsichtlich einer AV (Intention) untersucht. Zum ersten MZP erfolgte die zufällige Zuweisung zu einer Kontroll- bzw. einer Experimentalgruppe, die automatisch auch die Gruppenzugehörigkeit zum zweiten MZP bestimmte. Probanden die zum ersten MZP in der KG waren, waren anschließend in der EG und anders herum. Zudem hab ich zum ersten Messzeitpunkt eine weitere Variable erhoben, nach der ich die Probanden in zwei weitere Gruppen aufteilte. Diese Gruppen bleiben über beide Messzeitpunkte hinweg stabil (quasiexperimenteller Faktor mit zwei Stufen)

Um nun Unterschiede meiner AV in Abhängigkeit der Gruppenzugehörigkeit zu erfassen (sowohl der experimentellen manipulierten UV,als auch des quasiexperimentellen Faktors), habe ich eine ANOVA mit Messwiederholung gerechnet.
Ein Innersubjektfaktor mit den Stufen: 1. Intention unter der EG-Bedingung 2. Intention und der KG-Bedingung
Ein Zwischensubjektfaktor (hat ebenfalls zwei Gruppen)
Mich interessiert nun insbesondere die Interaktion zwischen dem Innersubjektfaktor und dem Zwischensubjektfaktor, aber ich frage mich ob das überhaupt ein sinnvolles Vorgehen ist? Kann ich aufgrund der randomisierten Zuweisung der Probanden zum ersten MZP davon ausgehen, dass keine Reihenfolgeeffekt vorliegen, oder muss ich das noch als weitern Faktor mit aufnehmen?
Im Rahmen der ANOVA mit Messwiederholung muss man zudem ja die Vorraussetung der Homogenität der Varianzen und Kovarianzen der Messwiederholungen (Sphärizität) überprüfen, bei einem Innersubjektfaktor mit nur zwei Stufen ist das aber gar nicht möglich und nötig. Kann ich die Überprüfung dieser Vorraussetzung dann einfach ignorieren? Oder sollte ich doch ein ganz anderes Verfahren anwenden?

Ist etwas verwirrt, aber ich würde mich über jede Antwort sehr freuen!

[PonderStibbons]

Reihenfolge muss immer berücksichtigt werden. Recherchiere Crossover-Desgin, s.z.B. http://www.aerzteblatt.de/archiv/124818 ... likationen

Sphärizität ist bei nur 2 Messzeitpunkten natürlich kein Thema.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[JohnnyK]

Vielen Dank für die schnelle Antwort und vielen Dank für den Artikel!!

Ich hab den dort angegebenen Vorschalttest zur Überprüfung der Annahme zu vernachlässigender Carryover-Effekte mal nachgerechnet und zum Glück wird dieser Test (ist im Grunde ja nichts anderes als ein T-Test über die additiv verknüpften Werte der Probanden unter den einzelnen Bedingungen) auch bei mir nicht signifikant. Kann ich denn dann einfach die von mir geplante Varianzanalyse mit Messwiederholung weitermachen? Oder siehst du da noch ein Problem?

[PonderStibbons]

Weiß ich nicht. Vielleicht ist Deine Stichprobe klein und
der Test hat wenig power. Persönlich würde ich den Faktor
in aller Regel in eine ANOVA einbeziehen.

Mit freundlichen Grüßen

P.