Kovarianzanalyse - Geschlecht als Kovariate?

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Kovarianzanalyse - Geschlecht als Kovariate?

Beitragvon christina1 » Mi 5. Feb 2014, 17:01

Hallo,

ich möchte eine Kovarianzanalyse durchführen (mit dem Ergebnis eines Schulleistungstests als abhängige Variable, Gruppenzugehörigkeit (Gruppe A oder Gruppe B) als unabhängige Variable und Intelligenz als Kovariate). Nun habe ich mir überlegt, dass evtl. auch das Geschlecht als Kovariate interessant wäre, bin mir aber nicht sicher, ob das überhaupt möglich ist, da die Variable ja nicht metrisch skaliert ist. Wenn ich das Geschlecht dummy-codiert als Kovariate bei SPSS angebe, kommt ein auf den ersten Blick vernünftiges Ergebnis heraus, ich konnte aber bei meiner Recherche bisher nicht herausfinden, ob die Vorgehensweise überhaupt erlaubt ist. Kann dazu jemand was sagen?

Vielen Dank!
christina1
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Re: Kovarianzanalyse - Geschlecht als Kovariate?

Beitragvon Albrecht » Sa 8. Feb 2014, 00:10

Das geht, wenn Du die richtige Literatur zitierst. Das Maß für das Geschlecht ist zumindest äquidistant. (Das trifft normalerweise auf metrische Variablen zu.)
Es könnte eventuell im Buch von Eid&Gollwitzer oder im Bortz auch so bei der Kovarianzanalyse stehen.
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Re: Kovarianzanalyse - Geschlecht als Kovariate?

Beitragvon christina1 » Do 13. Feb 2014, 19:46

Vielen Dank für den Tipp! Bei Bortz und Döring habe ich die Bestätigung gefunden.
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Re: Kovarianzanalyse - Geschlecht als Kovariate?

Beitragvon Erbse1996 » Di 20. Sep 2022, 09:10

Hallo,

ich habe die gleiche Frage und habe im Bortz und Döring "Forschungsmethoden und Evaluation" nachgeschaut. Finde da aber leider nichts zu Geschlecht. Kennt jemand noch andere Quellen hierfür?

Ich wäre sehr dankbar.
LG Erbse
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Re: Kovarianzanalyse - Geschlecht als Kovariate?

Beitragvon bele » Di 20. Sep 2022, 09:23

Hallo,

ich verstehe das Problem hier nicht. Geschlecht ist entweder eine Gruppierungsvariable die üblicherweise in kleinen Stichproben zwei Ausprägungen hat und wenn man sie als metrische Kovariate verwenden will, dann fragt man sich halt, zu wieviel Prozent eine Probandin als weiblich gelten soll und das sind dann (in üblichen und kleinen Stichproben) wieder ganz überwiegend 100% oder 0%. Hieße das Spiel nicht ANCoVa sondern lineare Regression würde man doch auch keinen Beleg dafür suchen, dass man das mit einer dummycodierten Variablen einbringt.

HTH,
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Re: Kovarianzanalyse - Geschlecht als Kovariate?

Beitragvon Erbse1996 » Di 20. Sep 2022, 10:16

Hallo Bernhard,

danke für deine Antwort. Ich hatte mir darüber bisher auch keine Gedanken gemacht aber war irgendwie verunsichert, weil Kovariablen scheinbar metrisch sein müssen. Ich habe bei der ANOVA mit Messwiederholung eine dummycodierte Variable Geschlecht (Codiert 0 und 1) als Kovariate genommen. Das wäre deines Erachtens also in Ordnung?

LG Erbse
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Re: Kovarianzanalyse - Geschlecht als Kovariate?

Beitragvon bele » Di 20. Sep 2022, 12:50

Normalerweise lernt man erst die ANOVA mit diskreten Variablen und später dann die ANCoVA und damit kommen dann kontinuierliche hinzu und dann ist vielleicht nur noch von denen die Rede? Wenn Geschlecht in Deinem Kontext diskret ist, dann schließe es als diskrete Variable ein und wenn es ein mehr oder weniger männlich gibt, dann ggf als kontinuierliche. Ob Du das Prädiktor oder Unabhängige oder Kontrollvariable oder wie auch immer nennst, ist der Mathematik dahinter egal.
Ich bewege mich gedanklich lieber in der Regressionswelt, das ist gleichwertig, ich kann mir unter der Regressionsgeraden aber sowas besser vorstellen und erklären.

LG, Bernhard
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