mit welchen Variablen ANOVA rechnen

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mit welchen Variablen ANOVA rechnen

Beitragvon AnnaLoewe » Mi 3. Jan 2018, 20:07

Hallo allerseits,

Ich muss ANOVA rechnen um die Varianz zu messen und habe eine eher allgemeine Frage dazu wie ich am besten vorgehen soll.

Ich habe drei Gruppen je nach Medium F, S, O (between-subject), welche meine UV's darstellen. Innerhalb jeder der Gruppen wurde within-subject Design angewandt und jeder Proband hat drei Texte zu lesen bekommen und zu jedem der Texte Skalen beantwortet, welche meine 3 AV`s messen. Jeder Text wurde auf einem der Plattforme präsentiert, welche für meine Fragestellung und Hypothesen relevant sind. Ich habe also insgesamt 12 Variablen für die AV`s bekommen, z.B. KG Online, KG Print, KG Facebook etc. (gleich für weitere drei Variablen). Nun habe ich Mittewertindex für jede dieser variablen berechnet. KG ist bei mir Kommunikatorglaubwürdigkeit.

Wenn ich ANOVA rechne, soll ich dann die Gesamtvariablen bilden, wie z.B. KG Gesamt für jeder der Gruppen und dann diese in die Berechnung mitnehmen oder Variablen so lassen, wie KG Online, KG Facebook, KG Print etc. (es sind ja 12 Variablen für jede Gruppe) und diese dann in die Berechnung nehmen?
Liege ich auch richtig, dass ich eine mehrfaktorielle ANOVA in meinem Fall rechen?

Und ich möchte noch schauen ob die KG innerhalb einer Gruppe für Online höher als für Facebook bewertet wurde. Mache ich das mit ANOVA mit Messwiederholungen oder reicht es einfach, wenn ich meine Mittelwerte manuell (also einfach selber drauf schauen wie hoch diese bei welchem Plattform sind) vergleichen?

Und eine Frage noch zur Normalverteilung. Ich habe schon unzählige Beiträge und Bücher durchgelesen, verstehe aber immer noch nicht wie man denn sinnvoll vorgehen soll. Es muss ja eine Normalverteilung vorliegen, damit man ANOVA rechnen darf. Nun habe ich angefangen die Schiefe und Kurtosis für alle meine Variablen (ich habe ja 12 für jede Gruppe) zu erfassen und auch den Kolmogorov-Smirnov- und Shapiro-Wilk-Test zu machen. Dann habe ich gelesen, dass man auch gleich die ANOVA rechnen könnte und dann einfach die Residuen anschauen ob diese Normalverteilt sind oder nicht. Habe ich jetzt umsonst damit angefangen die Normalverteilungen im Vorfeld zu überprüfen?

Vielen Dank :)
AnnaLoewe
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Re: mit welchen Variablen ANOVA rechnen

Beitragvon PonderStibbons » Mi 3. Jan 2018, 21:47

Es muss ja eine Normalverteilung vorliegen, damit man ANOVA rechnen darf.

Nö. Falls Du meinst, die abhängige Variable sollte aus einer Normalverteilung stammen.
Normalverteilt sein sollten tatsächlich nur die Vorhersagefehler (Residuen) der Analyse.
Aber auch das ist eine entbehrliche Forderung, wenn die Stichprobe groß genug ist .
Ab n > 30 sind auch nicht-normalverteilte Residuen akzeptabel.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: mit welchen Variablen ANOVA rechnen

Beitragvon PonderStibbons » Mi 3. Jan 2018, 21:53

Ich habe drei Gruppen je nach Medium F, S, O (between-subject), welche meine UV's darstellen.

Nicht eher EINE UV ("Gruppe")?
Wenn ich ANOVA rechne, soll ich dann die Gesamtvariablen bilden, wie z.B. KG Gesamt für jeder der Gruppen und dann diese in die Berechnung mitnehmen oder Variablen so lassen, wie KG Online, KG Facebook, KG Print etc. (es sind ja 12 Variablen für jede Gruppe) und diese dann in die Berechnung nehmen?
Liege ich auch richtig, dass ich eine mehrfaktorielle ANOVA in meinem Fall rechen?

Ganz habe ich es vielleicht nicht verstanden, aber wenn dieselbe intervallskalierte Variable ("KG") bei denselben Leuten unter verschiedenen Bedingungen gemessen wurde, dann kann man das mit einer Messwiederholungs-Varianzanalyse analysieren, gegebenenfals mit mehreren Messwiederholungs-Faktoren. Je nach Fragestellung für die 3 Gruppen getrennt oder unter Einbezug von "Gruppe" als zusätzlichem Zwischensubjektfaktor (das Ganze nennt man dann split-plot-ANOVA oder auch mixed ANOVA).

Mit freundlichen Grüßen

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Re: mit welchen Variablen ANOVA rechnen

Beitragvon AnnaLoewe » Mi 3. Jan 2018, 21:59

Vielen Dank für die Antwort. Nur so zur Verständnis: Das heißt ich kann gleich ANOVA rechnen und muss nicht in meiner Arbeit vorher ganz lange beschrieben ob meine AV`s normalverteilt sind? Was tue ich dann, wenn die Residuen nicht normalverteilt sind? andere Tests anwenden?

Gibt es ein Verwies für die Literatur, wo diese Aussage bekräftigt wird, dass man nicht vorher die Normalverteilung anschaut? Ich würde eventuell nochmals nachlesen. Ich habe überall einfach gelesen, dass die Normalverteilt sein sollen, aber nichts weiter dazu ob man das gleich rechnet oder danach. Meine Statistik-Veranstaltung ist schon sehr lange her und bei uns hat man sich wenig in Einzelheiten vertieft.

Und gleich noch eine Frage: wie ist es denn mit dem Index? Soll ich dann lieber einen Gesamtindex bilden (wie ich vorhin beschrieben habe?)
Und misst man die ANOVA mis Messwiederholungsfaktor, wenn ich innerhalb der Gruppen vergleichen möchte ob die eine Plattform besser, als die Andere bewertet wurde?

Nur mir leid für so viele Fragen. Nur ich sitze schon seit tagen am Lesen und komme leider bei diesen Fragen nur schlecht voran.

P.S.: Übrigens ein sehr cooler Name, Herr Stibbons. Bin ein sehr großer Terry Pratchett Fan :)
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Re: mit welchen Variablen ANOVA rechnen

Beitragvon AnnaLoewe » Mi 3. Jan 2018, 22:11

Ganz habe ich es vielleicht nicht verstanden, aber wenn dieselbe intervallskalierte Variable ("KG") bei denselben Leuten unter verschiedenen Bedingungen gemessen wurde, dann kann man das mit einer Messwiederholungs-Varianzanalyse analysieren, gegebenenfals mit mehreren Messwiederholungs-Faktoren. Je nach Fragestellung für die 3 Gruppen getrennt oder unter Einbezug von "Gruppe" als zusätzlichem Zwischensubjektfaktor (das Ganze nennt man dann split-plot-ANOVA oder auch mixed ANOVA).


Ja, Gruppen sind meine UV mit Ausprägungen FAZ, SZ und OM (ich habe davor die Bezeichnungen abgekürzt).
Die Probanden wurden dann zufällig einem Medium zugeteilt und für dieses dann drei Texte bekommen und für jeden Text Fragen für die Variablen KG, JQ, BS und B (BS und B messen eine AV) beantwortet. Daher habe ich für jede der Gruppen, die durch Zuteilung entstanden sind je 12 variablen:
Gruppe FAZ: KG Online, KG Print, KG Facebook; JQ Online, JQ Print, JQ Facebook, BS Online, BS Print, BS Facebook, B Online, B Print, B Facebook.
Gruppe SZ: KG Online, KG Print, KG Facebook; JQ Online, JQ Print, JQ Facebook, BS Online, BS Print, BS Facebook, B Online, B Print, B Facebook.
Gruppe OM; KG Online, KG Print, KG Facebook; JQ Online, JQ Print, JQ Facebook, BS Online, BS Print, BS Facebook, B Online, B Print, B Facebook.

Ich möchte die Gruppen untereinander vergleichen und aber auch getrennt innerhalb jeder Gruppe ob Online, Print und Facebook unterschiedlich bewertet wurden.
Daher auch die Frage nach dem Index. Ist es legitim einen Index für KG Gesamt, JQ Gesamt, Botschaft Gesamt (dieser wäre dann aus BS und B) zu bilden? Könnte ich eventuell auch die Gruppen mit je allen 12 Variablen (wie vorhin aufgeführt) vergleichen oder macht es nicht viel Sinn?

Mich interessiert hier vor allem ob die Effekt nicht in der OM entstanden sind, weil diese meine Kontrollgruppe ist. Mein Prof. meinte ich soll dafür die ANOVA mit Kontrastkodierung machen. Allerdings weiss ich noch nicht wie es geht (haben es nie im Studium gemacht).

Zu dem Index nochmal. Ich möchte Später eine Mediator/Moderatoranalyse machen und da wäre es wahrscheinlich sinnvoller, wenn ich die Gesamtindizes habe? Oder?
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Re: mit welchen Variablen ANOVA rechnen

Beitragvon AnnaLoewe » Mi 3. Jan 2018, 22:31

PonderStibbons hat geschrieben:
Ab n > 30 sind auch nicht-normalverteilte Residuen akzeptabel.


ich habe bei den Gruppen 71, 76 und 83 Probanden. Ist die ungleiche Anzahl problematisch?
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