nicht normalverteilte Daten in ANOVA-Ergebnisse verwendbar?

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nicht normalverteilte Daten in ANOVA-Ergebnisse verwendbar?

Beitragvon LeeMacify » Mi 19. Jul 2017, 19:14

Liebe Forenmitglieder,

ich vergleiche in meiner Studie drei Gruppen, die unterschiedliche Therapien für eine Erkrankung erhalten haben. Außerdem habe ich das Intervall zwischen dem Therapieende und dem Todeszeitpunkt erhoben (in Monaten). Da die unabhängige Variable (Therapie) nominalskaliert und die abhängige (Therapie bis Tod) intervallskaliert ist, habe ich eine einfaktorielle ANOVA durchgeführt. im Levene-Test zeigte sich erwartungsgemäß keine Normalverteilung, sodass ich noch einen Brown-Forsythe und Welch-Test gemacht habe. Bei beiden zeigte sich (ebenso wie schon in der ANOVA selbst) kein signifikantes Ergebnis (0.75). Ich habe allerdings noch einen Games-Howell Test gemacht, in denen sich schon signifikante Unterschiede im direkten Vergleich einzelner Gruppen ergeben. Darf ich diese Ergebnisse überhaupt als korrekt annehmen und als signifikant interpretieren, wenn doch die Voraussetzung für die ANOVA aufgrund des Ergebnisses im Brown-Forsythe gar nicht gegeben sind? Wenn nein, welche Alternative würdet ihr vorschlagen?

Ich bin ziemlicher Statistiknovize und wäre daher für simple und gut verständliche Lösungsmethoden dankbar. Arbeiten tue ich mit SPSS.

Vielen Dank für eure Hilfe!
LeeMacify
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Re: nicht normalverteilte Daten in ANOVA-Ergebnisse verwendb

Beitragvon PonderStibbons » Mi 19. Jul 2017, 19:27

Außerdem habe ich das Intervall zwischen dem Therapieende und dem Todeszeitpunkt erhoben (in Monaten).

Sind tatsächlich alle gestorben?
im Levene-Test zeigte sich erwartungsgemäß keine Normalverteilung,

Der testet Varianzhomogenität.
sodass ich noch einen Brown-Forsythe und Welch-Test gemacht habe.

Die passen dann, da sie ungleiche Varianzen zwischen den Gruppen korrigieren.
Ich habe allerdings noch einen Games-Howell Test gemacht, in denen sich schon signifikante Unterschiede im direkten Vergleich einzelner Gruppen ergeben.

Wie viele Gruppen waren es denn? Wie groß ist die Gesamtstichprobe?
Darf ich diese Ergebnisse überhaupt als korrekt annehmen und als signifikant interpretieren,

Lege artis hat Dein Test des Gruppierungsfaktores eindeutig keinen statistisch signifkanten
Effekt ergeben und parweise post-hoc-Tests wie Games-Howell sind daher obsolet.
Wenn nein, welche Alternative würdet ihr vorschlagen?

Alternative wofür? Die Ergebnisse von Brown-Forsythe bzw. Welch sind doch eindeutig.

Mit freundlichen GRüßen

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Re: nicht normalverteilte Daten in ANOVA-Ergebnisse verwendb

Beitragvon LeeMacify » Mi 19. Jul 2017, 19:57

Sind tatsächlich alle gestorben?


Leider sind alle Patienten verstorben, allerdings war das zu erwarten. Es handelte sich um Patienten, deren Prognose in faust war. Die Therapiemaßnahme lag im Palliativen Bereich.

Wie viele Gruppen waren es denn? Wie groß ist die Gesamtstichprobe?

Insgesamt habe ich 127 Patienten in 3 Gruppen (Gruppe A n=86, Gruppe B n=47 und Gruppe C n= 19, also große Unterschiede in der Kollektivgröße).


Ich kann also eindeutig sagen, dass kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Gruppen bzgl des Intervalls besteht?

Vielen Dank!
LeeMacify
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Re: nicht normalverteilte Daten in ANOVA-Ergebnisse verwendb

Beitragvon PonderStibbons » Mi 19. Jul 2017, 22:04

Bei p=0,75 für den Haupteffekt können eigentlich keine paarweisen Vergleice statistisch signifikant werden. Wie sehen denn Mittelwerte und Standardabweichungen der drei Gruppen aus?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: nicht normalverteilte Daten in ANOVA-Ergebnisse verwendb

Beitragvon LeeMacify » Mi 19. Jul 2017, 22:29

PonderStibbons hat geschrieben:Wie sehen denn Mittelwerte und Standardabweichungen der drei Gruppen aus?
s


Mittelwerte lauten wie folgt:

Gruppe A: Mittelwert: 18.69, Standardabweichung 17.47
Gruppe B: 14.95, St.Abw. 12.93
Gruppe C: 16.40, St.Abw. 7.82

Die 95%-Konfidenzintervalle der drei Gruppen überlappen sich alle.

Das p=0.75 kam beim Browne-Forsythe heraus.

Also darf ich aus meinen Ergebnissen eher schließen, dass die ANOVA hier nicht anwendbar ist und sollte auf nichtparametrische Verfahren ausweichen?
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