Post-hoc Tests bei mixed Anova - WRS2 Paket in R

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Post-hoc Tests bei mixed Anova - WRS2 Paket in R

Beitragvon claramente » Fr 8. Jul 2022, 17:28

Liebe alle,

ich habe eine 2x2 mixed Anova gerechnet, der between-Faktor ist Textart, mit den beiden Stufen Sachtext und literarischer Text. Der Within-Faktor ist Sprachkomplexität mit den beiden Stufen Alltagssprache und leichte Sprache.
Die abhängige Variable ist Leseverstehen.

Es geht also um Unterschiede im Leseverstehen, je nachdem ob ein Text in Alltagssprache oder in leichter Sprache verfasst ist - und zwar sowohl bei Sachtexten als auch bei literarischen Texten. Dazu haben die Proband:innen je zwei Texte gelesen: Einen in Alltagssprache und einen in leichter Sprache (und anschließend Verständnisfragen beantwortet. Jede Person hat nur an einer Textart (Sachtext oder literarischer Text) teilgenommen).

Ich habe also eine zweifaktorielle ANOVA gerechnet - mit dem WRS2 Paket, weil an einigen Stellen die Voraussetzungen nicht erfüllt waren, und das Verfahren im WRS2 Paket scheinbar robust ist.
Aber jetzt komme ich nicht weiter: Angenommen es kommt ein signifikanter Haupteffekt für den Faktor Sprachkomplexität heraus. Dann würde ich doch post-hoc tests rechnen um herauszufinden, auf welcher Faktorstufe der Effekt signifikant ist oder? Also verbal zum Beispiel: Wurden die literarischen Texte in leichter Sprache besser verstanden als die literarischen Texte in Alltagssprache? Oder wurden die Sachtexte in leichter Sprache besser verstanden als die Sachtexte in Alltagssprache? Oder beides?

Ich bin lost :(

Danke für jede Hilfe!

Liebe Grüße
Clara
claramente
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Re: Post-hoc Tests bei mixed Anova - WRS2 Paket in R

Beitragvon strukturmarionette » Sa 9. Jul 2022, 10:24

Hi,

- 2*2 Designs erfordern keine Post-Hoc Tests

Gruß
S.
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Re: Post-hoc Tests bei mixed Anova - WRS2 Paket in R

Beitragvon claramente » Sa 9. Jul 2022, 11:58

Hi,

danke für die schnelle Antwort!
So hatte ich das eigentlich auch in Erinnerung, aber woher weiß ich dann, ob der signifikante Haupteffekt des Faktors Sprachkomplexität bei beiden Faktorstufen des Faktors Textart vorliegt?

Also inhaltlich, ob sowohl die Sachtexte als auch die literarischen Texte in leichter Sprache besser verstanden wurden als ihr jeweiliges Äquivalent in Alltagssprache?

Tausend Dank!

Liebe Grüße
Clara
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Re: Post-hoc Tests bei mixed Anova - WRS2 Paket in R

Beitragvon PonderStibbons » Sa 9. Jul 2022, 13:18

claramente hat geschrieben:woher weiß ich dann, ob der signifikante Haupteffekt des Faktors Sprachkomplexität bei beiden Faktorstufen des Faktors Textart vorliegt?

Wenn keine Wechselwirkung vorliegt.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Post-hoc Tests bei mixed Anova - WRS2 Paket in R

Beitragvon strukturmarionette » Sa 9. Jul 2022, 13:25

Hi,

- zunächt immer deskriptiv
- dann eine Möglichkeit: 2 T-Tests für verbundene Stichproben

Gruß
S.
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Re: Post-hoc Tests bei mixed Anova - WRS2 Paket in R

Beitragvon claramente » Mo 18. Jul 2022, 17:13

Hi,

vielen Dank für die Antwort! Das hat mir sehr weitergeholfen.

Eine letzte Nachfrage hab ich noch: Ich habe aus Neugier einfach mal für alles t-Tests gerechnet, auch da, wo die ANOVA nicht signifikant war.
Jetzt ist ein t-Test signifikant geworden, dessen "Ursprung" in der ANOVA nicht signifikant war.

Inhaltlich: In der ANOVA gab es keinen signifikanten Haupteffekt des Faktors Sprachkomplexität (Alltagssprache oder leichte Sprache) auf die Leichtigkeit des kognitiven Zugangs (das ist eine Dimension des Leseerlebens).
In der Sachtext-Gruppe wird ein einseitiger t-Test aber signifikant (Die Sachtexte in Alltagssprache hatten einen signifikant leichteren kognitiven Zugang als die Texte in leichter Sprache).

Wo kann das herkommen? Wie ordne ich das ein?
(Falls es hilft: Wenn ich die ANOVA mit einem anderen Paket rechnet (z.B. mit dem ez-Paket), wird sie an dieser Stelle auch signifikant. Beim WRS2 Paket aber nicht).

DANKE!

Liebe Grüße
Clara

P.S.: Kann man sich irgendwie auch finanziell für die Hilfe bedanken? Paypal oder so?
claramente
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