Sind die Mittelwerte der ANOVA überhaupt vergleichbar?

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Sind die Mittelwerte der ANOVA überhaupt vergleichbar?

Beitragvon Statistikistnichtmeins » Mi 19. Apr 2017, 14:39

Hallo Leute,
ich brauche dringend eure Hilfe.
Ich schreibe an meiner Masterarbeit zum Thema Museen und habe eine Inhaltsanalyse über Posts bei Instagram durchgeführt.
Diese habe folgendermaßen codiert:

Vermittlung ja oder nein
wenn ja: Vermittlung Typ 1, Vermittlung Typ 2, Vermittlung Typ 3
Zudem habe ich meine untersuchten Museen nach Nationen codiert (UK, USA, D)

Jetzt möchte ich gerne wissen, ob die Nation einen signifikanten Einfluss auf den Typ der Vermittlung hat.

Zunächst würde ich sagen, da braucht man ja gar keine ANOVA, also zumindest nicht, um einen signifikanten Zusammenhang zu ermittelnt: Kreuztabelle mit: UK, USA, D und Typ 1, 2, 3 und dann Chi-Quadrat auswerfen lassen.
So, jetzt dachte ich mir aber, ich kann mir doch auch einfach ausrechnen lassen, wie viele Vermittlungsposts mit Typ 1, 2 und 3 jedes Museum hat und daher die Anzahl der Vermittlungstypen 1, 2 und 3 insgesamt auch. --> schwupps erledigt.
Dann kommt jetzt doch eine ANOVA in Frage, d.h. AV = Anzahl der Vermittlungsposts, UV = UK, D, USA (Nation). Da kommt auch ein schönes Ergebnis bei rum, nur was ich mich jetzt gefragt habe ist:
Sind die Mittelwerte der Anzahlen von Typ 1, 2 und 3 denn überhaupt in diesem Sinne analysierbar, weil die Museen je nach Nation INSGESAMT ja ganz unterschiedliche Anzahlen an Vermittlungsposts haben.
Also UK hat z.B. insgesamt 50 Vermittlungsposts, USA 40 und D 10. --> Dann ist es doch nur logisch, dass z.B. die deutschen Museen auch weniger Typ 1, 2 und 3 haben oder?!
Muss ich die also irgendwie damit verrechnen oder macht SPSS das mal wieder irgendwie sowieso oder sind diese Werte dann einfach nicht für eine ANOVA geeignet?

Ich hoffe, ich hab das ganz passabel dargestellt!
Würde mich sehr über eure Hilfe freuen!
Gruß
Statistikistnichtmeins
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Re: Sind die Mittelwerte der ANOVA überhaupt vergleichbar?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 19. Apr 2017, 15:03

Kreuztabelle mit: UK, USA, D und Typ 1, 2, 3 und dann Chi-Quadrat auswerfen lassen.

Das berücksichtigt nicht den Fall, dass mehrere posts vom selben Museum stammen.
Also UK hat z.B. insgesamt 50 Vermittlungsposts, USA 40 und D 10.

Insgesamt 10 posts bei den deutschen Museen? Wieviele Musseen aus USA, UK und D
sind denn eingeschlossen?
Sind die Mittelwerte der Anzahlen von Typ 1, 2 und 3 denn überhaupt in diesem Sinne analysierbar, weil die Museen je nach Nation INSGESAMT ja ganz unterschiedliche Anzahlen an Vermittlungsposts haben.

Ja und? Das war doch die Fragestellung.
Wenn Du eigentlich eine andere Fragestellung im Sinn hattest, dann
womöglich die nach relativen Anteilen von Typ 1, bzw. Typ 2 bzw.
Typ 3 an allen posts?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Sind die Mittelwerte der ANOVA überhaupt vergleichbar?

Beitragvon Statistikistnichtmeins » Mi 19. Apr 2017, 15:21

Hallo, wow das ging ja schnell, danke!!!

Heißt das, dass ich gar keine Kreuztabelle auswerten kann?

Es gibt in meinem Sample insgesamt 78 Museen, ich hab jetzt nur ne Beispielszahl genannt für die Posts, die tatsächlichen Daten lauten wie folgt:
78 Museen, davon 24 UK, 26 USA, 28 D.

Die Vermittlungsposts sind so verteilt:
UK 2466, USA 3087, D 801

Insgesamt gibt es 5032 Typ 1 Posts, 749 Typ 2 Posts und 577 Typ 3 Posts.
Verteilt man die auf die Nationen:
UK Typ 1: 2005, Typ 2: 223, Typ 3 241
USA Typ 1: 2432, Typ 2: 461, Typ 3 193
D Typ 1: 595, Typ 2: 65, Typ 3: 143

Jetzt möchte ich wissen ob die Nation einen signifikanten Einfluss darauf hat - das aber unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es ja insgesamt zwischen den Nationen eine unterschiedliche Anzahl an Posts im Allgemeinen gibt. Ich glaube was du mit relativen Anteilen gesagt hast triffts da. Bzw. meine Frage ist, wenn ich am Ende sage: Die Nation hat einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl der Typ-Posts, und dann in D. gibt es signifikant weniger Posts, denkt sich dann nicht jeder: hä, ja logisch, da gibt es ja auch insgesamt weniger ? --> also schwächt diese Tatsache, dass es sowieso weniger allgemeine Posts gibt, die Erkenntnis ab, dass es auch bei den Typen Posts jeweils weniger gibt?

Ohje klingt das kompliziert, ich hoffe, du weißt was ich mein!
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Re: Sind die Mittelwerte der ANOVA überhaupt vergleichbar?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 19. Apr 2017, 21:10

Es gibt in meinem Sample insgesamt 78 Museen

Die Stichprobe besteht demnach aus n=78 Museen, nicht aus n=6300 postings,
entnehme ich dem.
Jetzt möchte ich wissen ob die Nation einen signifikanten Einfluss darauf hat

Einen signifikanten (meinst Du signifikanten oder meinst Du inferenzstatistisch
signifikanten) Einfluß worauf?
Die Nation hat einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl der Typ-Posts, und dann in D. gibt es signifikant weniger Posts, denkt sich dann nicht jeder: hä, ja logisch, da gibt es ja auch insgesamt weniger ? --> also schwächt diese Tatsache, dass es sowieso weniger allgemeine Posts gibt, die Erkenntnis ab, dass es auch bei den Typen Posts jeweils weniger gibt?

Ich sehe mich leider außerstande, dem folgen zu wollen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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