Was Rechne ich, wenn die Probanden die Bedingung wechseln?

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Was Rechne ich, wenn die Probanden die Bedingung wechseln?

Beitragvon Hannah2104 » Fr 27. Okt 2017, 12:49

Hallo :)

Für meine Diplomarbeit führe ich eine Untersuchung im Schlaflabor zum sogenannten First Night Effekt durch.
Folgende Situation:

Wir testen 12 Paare, also 24 Probanden im Schlaflabor.
Es wird jeweils ein Wochenende als Paar und ein Wochenende alleine geschlafen (randomisiert).

Ich gucke mir den First Night Effekt an, der besagt, dass besonders in der ersten Nacht im Labor anders geschlafen wird als in den Folgenächten.
Besonders prägnant scheinen dabei die Rem-Latenz, die Schlafeefizienz, der prozentuale Rem-Schlaflanteil und "Wake After Sleep Onset" in Minuten zu sein.

Meine erste Hypothese besagt, dass es in der ersten Nacht im Vergleich zur zweiten Nacht einen First Night Effekt bei den "allein-schläfern" gibt. So weit so gut, hier würde ich einfach einen t-Test für abhängige Stichproben rechnen.

Meine zweite Hypothese besagt, dass die Gewöhnung an die Laborsituation auch nach fünf Tagen Heimschlaf persistiert.
Also in der ersten Nacht im Labor gibt es einen First Night Effekt im Vergleich zu Nacht 2. Dann schlafen die Probanden fünf Tage lang zu Hause. Dann wieder ein Wochenende im Labor und hier sage ich, dass es keinen, bzw. einen deutlich schwächeren First Night Effekt gibt als in der ersten Nacht des ersten Aufenthalts im Labor. Demzufolge fallen die Differenzen der Schlafparameter von Nacht 1 zu 2 größer aus als von Nacht 3 zu 4. Prinzipiell würde ich hier eine ANOVA mit der UV "t1 vs. t2" rechnen. Allerdings wechseln die Probanden die Bedingung. Probanden die am ersten Wochenende mit dem Partner zusammen geschlafen haben schlafen zu t2 allein und umgekehrt. Außerdem sind in der 'zusammenschlafbedingung' die Messerte von einander abhängig. Tritt z.B. bei Partner A ein First Night Effekt auf, nicht aber bei Partner B, so bewegt sich Partner A vielleicht mehr im Schlaf und stört Partner B, was allerdings nicht auf den First Night Effekt zurückzuführen wäre.
Kann ich trotz dieser Umstände eine ANOVA rechnen?

Für meine dritte Hypothese verhält es sich ähnlich Problematisch. Sie besagt, dass der First Night Effekt beim Schlaf mit dem partner im Vergleich zum alleine Schafen schwächer ausfällt. Ich schaue mir hier nur die ersten beiden Nächte an. Ich habe also eine Gruppe an Probanden die mit dem Partner schlafen und eine Gruppe, die getrennt schläft, also einen between subject Vergleich. Ich würde wieder die Differenzen zwischen Nacht 1 und Nacht 2 für die jeweiligen Gruppen bilden und diese dann miteinander vergleichen. UV wäre also "zusammen vs. getrennt schlafen". Die Messwerte in der Paarschlafbedingung wären wieder abhängig. Ich würde hier dennoch einen t-Test für unabhängige Stichproben rechnen.

Ich hoffe sehr, dass mir jemand weiterhelfen kann, da ich wirklich kein Statistikass bin und Montag mein Exposé abgeben muss :shock:
Vielen Dank schon mal :)
Hannah2104
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