Zusammenhang zwischen kontinuierlicher uv und av

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Zusammenhang zwischen kontinuierlicher uv und av

Beitragvon umb1 » Fr 7. Jan 2022, 10:03

Hallo,
ich habe eine Verständnisfrage zu einer bereits durchgeführten (nicht von mir) Analyse.
Prinzipiell ging es darum, dass Versuchspersonen auf ein Bild reagieren mussten (Reaktionszeit wurde erhoben).Dieses wurde allerdings um verschiedene Winkel gedreht präsentiert (0, 20, 40, 60,... 180 Grad). Im ersten Trial muss die Versuchspersonen also zB. auf das aufrechte Bild (0°) reagieren, im zweiten Trial auf das Bild, welches dann um zB. 60° gedreht wurde. Etc.
Der Verfasser der Arbeit schreibt, er habe eine ANOVA gerechnet und berichtet ein paar Haupteffekte (zB. gab es zwei unterschiedliche gruppen von Bildern). Dann schreibt er: "Longer reaction times were observed for ... greater rotation angles (F(x, y)=z, p=abc)".
Das wird nicht weiter ausgeführt und meine Frage ist nun einfach: Was wurde da genau gerechnet? Wird da auch einfach nur ein Faktor "Winkel" mit neun Stufen in die Analyse aufgenommen, der Haupteffekt davon berichtet und die Tendenz (längere Reaktionszeiten für größere Winkel) inhaltlich interpretiert?
Oder gibt es noch eine andere sinnvolle Möglichkeiten?

Lieben Gruß
umb
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Re: Zusammenhang zwischen kontinuierlicher uv und av

Beitragvon bele » Fr 7. Jan 2022, 10:44

Hallo umb,

Longer reaction times were observed for ... greater rotation angles
[...]
Was wurde da genau gerechnet?


Dafür gibt es viele Möglichkeiten. So, wie es da steht, klingt es erstmal nach einer Spearman-Korrelation, aber die kann keine Covariaten berücksichtigen und da kommt kein F-Test bei heraus. Denkbar wäre eine ANCoVA oder eine lineare Regression mit dem Winkel oder dem Sinus des Winkels auf der unabhängigen Seite des Modells. Denkbar wäre ein GAM, also ein nicht-lineares Modell, wenn man keine Linearität unterstellen und Steigungsänderungen bei 90° zulassen will. Denkbar wäre auch, dass man mit der ANOVA einen Zusammenhang bewiesen hat und dass die Aussage "Längere Zeit bei größeren Winkeln" nur eine Interpretation der ANOVA anhand einer Grafik ist:

Der Verfasser der Arbeit schreibt, er habe eine ANOVA gerechnet

Die kann ja aber die ordinale, ja eigentlich metrische Natur der Skala nicht abbilden (wenn ANOVA nicht als Überbegriff auch die ANCoVA umfasst). Die ordinale Skala ist aber essentiell für "je mehr desto mehr"-Aussagen, wie die hier getätigte.

Wenn es nicht da steht, musst Du es Ihnen entweder glauben oder raten.

Planst Du eine eigenständige, darauf aufbauende Arbeit oder geht es "nur" um das Verständnis dieser Arbeit?
LG,
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Re: Zusammenhang zwischen kontinuierlicher uv und av

Beitragvon umb1 » Fr 7. Jan 2022, 11:11

Danke dir für diese superschnelle Antwort!
Exakt, die Arbeit soll mit möglichst gleicher Methode wiederholt werden. Die Verfasser zu fragen wird leider nicht mehr möglich sein.
Aber gut, du bestärkst mich in meiner Annahme, dass hier wohl eine ANOVA gerechnet und dann die inhaltliche Interpretation eines Graphens vorgenommen wurde. Hm!

Ich denke, ich werde es einfach so versuchen und falls sich jemand beschwert, dann soll er*sie es mir besser erklären als die Verfasser der vorliegenden Untersuchung.
umb1
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Re: Zusammenhang zwischen kontinuierlicher uv und av

Beitragvon bele » Fr 7. Jan 2022, 15:42

Hallo umb1,

vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, die Aufgabe einmal "vorarbeitsäquivalent" und einmal "besser" zu lösen und beide Antworten als Alternativen zu geben?

LG,
Bernhard
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Re: Zusammenhang zwischen kontinuierlicher uv und av

Beitragvon strukturmarionette » Sa 8. Jan 2022, 23:35

Hi,

- benenne doch zunächst die Quelle der Arbeit

Gruß
S.
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