2x2 Design und Bonferroni/Holm´s Korrektur?

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2x2 Design und Bonferroni/Holm´s Korrektur?

Beitragvon antonia.26 » Mo 8. Sep 2025, 11:46

Hallo liebes Forum,

ich führe eine Mixed ANOVA durch mit 2 Gruppen & 2 Messzeitpunkten. Es gibt 5 "gleiche" Hypothesen, wobei die abhängige Variable in der Hypothese jeweils eine andere Skala eines übergeordneten Konstrukts, well-being, ist. Würde man in diesem Fall eine Korrektur durchführen? Oder ist das überflüssig, da ich die Hypothesen a priori definiert habe und ja einzeln rechne?

Ganz liebe Grüße & vielen Dank
Anni
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Re: 2x2 Design und Bonferroni/Holm´s Korrektur?

Beitragvon bele » Mo 8. Sep 2025, 13:45

Hallo Anni,

darauf gibt es leider nicht die eine einzige Antwort, sondern es ist eine Abwägung im Einzelfall. Bonferoni und Vonferoni-Holm schützen Dich vor einem alpha-Fehler und erhöhen gleichzeitig das Risiko für einen beta-Fehler. Dazwischen muss ein Kompromiss gefunden werden.
Willst Du in Deiner ANOVA zeigen, dass Gruppenzugeörigkeit auf irgendeine dieser Responsevariablen einen Einfluss hat? Dann wirst Du um eine Korrektur kaum herumkommen. Sind das eigentlich fünf verschiedene Fragen die jede einzelne für sich begründet und untersuchenswert sind? Dann kommst Du vielleicht ohne aus. Je größer die Stichprobe ist, umso eher würde man sich für die Korrektur entscheiden,je kleiner sie ist, umso eher dagegen. Welcher Schaden entsteht, wenn ein tatsächlicher Effekt übersehen wird, welcher, wenn man einen Effekt unterstellt, der gar nicht da ist? Und ja, Vorlieben einzelner Betreuer können auch eine Rolle spielen.

Anhand dieser Fragen musst Du Dich entweder entscheiden, oder beides rechnen und dann auch beides als Ergebnis diskutieren.
Wenn Dich unsere Meinungen interessieren müsstest Du die Arbeit und die Randbedingungen genauer vorstellen. Gedankenanstöße und Entscheidungshilfen könnten sich auch finden, wenn Du in der Forumshilfe nach "Bonferroni" suchst.

LG,
Bernhard
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Re: 2x2 Design und Bonferroni/Holm´s Korrektur?

Beitragvon PonderStibbons » Mo 8. Sep 2025, 20:55

Die essenzielle Angabe der Stichprobengröße fehlt.

Je nach theoretischem, inhaltlichem Hintergrund, dem Studienaufbau und der Fragestellung (weitere basics, die fehlen),
könnte eine Analyse angebracht sein, welche die 5 Skalen des übergeordneten Konstruktes simultan einbezieht als Multivariate
Varianzanalyse ("Manova"), im vorlegenden Fall "Manova" mit Messwiederholung.

Kann aber wie gesagt völlig daneben liegen, man weiß halt nix vom Inhalt, Ziel und Aufbau der Studie.


mfG P.
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Re: 2x2 Design und Bonferroni/Holm´s Korrektur?

Beitragvon bele » Di 9. Sep 2025, 13:04

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Re: 2x2 Design und Bonferroni/Holm´s Korrektur?

Beitragvon antonia.26 » Sa 13. Sep 2025, 13:18

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank erst einmal für das Feedback. Bernd hat Recht ( :D ), N war = 82, allerdings gab es noch weitere Ausschlüsse. daher N = 69, davon in KG nur n = 13. Sehr ungleich balancierte Gruppen also.

In der ANOVA soll überprüft werden, ob die Interventionsgruppe eine signifikante Steigung der aV vorweist im Vgl. mit KG und zwischen Messzeitpunkten. Daher ist die Gruppe (auch) wichtig.
Die 5 aVen sind jeweils Skalen von well-being. Es wird geprüft, kann diese kurze Intervention well-being in all seinen Facetten (= Skalen) verbessern.

Danke auch für die Idee bzgl. der Manova mit Messwiederholung.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Übersetzung der Theorie in die Methodik mit einer mixed ANOVA so gut ist.

Vielen Dank wie gesagt für die Gedankenanstöße bisher. Falls euch adhoc noch etwas einfällt, dann bin ich immer interessiert :).

Liebe Grüße
Anni
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