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[Willi12399]

Guten Tag.

Bei der Durchführung eines einstichproben Wilcoxon Tests sollen alle werte die dem Vergleichswert entsprechen eliminiert werden. Ich hab so von 27 Werten 12 eliminiert. Meine Frage: Wie viele Werte dürfen eliminiert werden, dass der Test noch Aussagekraft hat?

MfG Willi

[PonderStibbons]

Keiner.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Willi12399]

Hallo,

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Aber ohne die Werte zu eliminiere kann der Test nicht durchgeführt werden. Verschiedenen Quellen behaupten das gleiche werte eliminiert werden müssen. Stimmt das nicht?

MfG Willi

[PonderStibbons]

Pardon, da hatte ich ungenau gelesen. Wieso gibt es so viele Werte, die gleich dem Vergleichswert sind?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Willi12399]

Das ist eine Auswertung von Likert Skalen und bei einer Frage haben viele Probanden den mittleren Wert angegeben der gleichzeitig der Vergleichswert wert ist. Gibt es den irgendeine Empfehlung für die maximale Menge an Eliminierungen?

LG
Willi

[PonderStibbons]

Likert-Skalen (die aus mehreren Items vom Likert-Typ zusemmengesetzt sind), oder lediglich
ein einzelnes Item vom Likert-Typ, mit Likert-Antwortformat? In letzterem Fall hast Du eine
ordinalskalierte Messung und der Wilcoxon-Vorzeichenrangtest ist nicht anwendbar. Für ordinale
Messungen wäre der Zeichentest (Sign Test) passend. Und der streicht in der Tat die Werte mit
0-Differenzen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Willi12399]

trifft zu (1), trifft eher zu (2), teils-teils (3), trifft eher nicht zu (4), trifft nicht zu (5)

das ist meine Likert Skala, und ich stell nur eine frage. Bei Sign Test wäre es gar nicht mehr ausschlaggebend ob die 1 oder 2 angegeben wurde aber das ist ja trotzdem wichtig für die betrachtung.
Aber wie viele eliminiert werden dürfen weißt du auch nicht?

LG
Willi

[PonderStibbons]

Das ist keine Likert-Skala sondern ein einzelnes Item vom Likert-Typ,
mit einem Likert-Antwortformat. Likert-Skala bezeichnet etwas anderes,
nämlich ein Messinstrument, das aus mehreren Likert-Items zusammengesetzt
ist, deren Scores summiert werden. Likert-Items sind ordinal, Likert-Skalen
kann man als intervallskaliert behandeln Der Wilcoxon-Vorzeichenrangtest
erfordert intervallskalierte Messungen. Deswegen ist nur der Sign Test
zulässig.

Was das Streichen angeht, Wilcoxon hat sich über die Anzahl gar keine Gedanken
gemacht, sondern streichen und fortfahren empfohlen. Pratt (1959) hat gezeigt,
dass jede Herausnahme von Null-Werten zu widersprüchlichen Ergebnissen
führen kann und eine Prozedur entwickelt, von der ich aber nicht weiß, wo
sie implementiert ist.
https://link.springer.com/referencework ... 4898-2_616
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epd ... 4710210602


Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[bele]

Hi!

Für R gibt es das Paket exactRankTests mit dem sich zumindest ein Wilcoxon Vorzeichenrangtest auch bei Bindungen rechnen lässt. Die Autoren schreiben dazu:

Performs one and two sample Wilcoxon tests on vectors of data for possibly tied observations.
[...]
This version computes exact conditional (on the data) p-values and quantiles using the Shift-Algorithm
by Streitberg & R\"ohmel for both tied and untied samples.
If only x is given, or if both x and y are given and paired is TRUE, a Wilcoxon signed rank test
of the null that the median of x (in the one sample case) or of x-y (in the paired two sample case)
equals mu is performed.
Otherwise, if both x and y are given and paired is FALSE, a Wilcoxon rank sum test (equivalent to
the Mann-Whitney test) is carried out. In this case, the null hypothesis is that the location of the
distributions of x and y differ by mu.
By default (if exact is not specified), an exact p-value is computed if the samples contain less than
50 finite values and there are no ties. Otherwise, a normal approximation is used.
Optionally (if argument conf.int is true), a nonparametric confidence interval for the median (onesample case) or for the difference of the location parameters x-y is computed. If exact p-values are
available, an exact confidence interval is obtained by the algorithm described in Bauer (1972).
Otherwise, an asymptotic confidence interval is returned.

https://cran.r-project.org/web/packages ... index.html

LG,
Bernhard

[PonderStibbons]

Allerdings ist das vorliegende Problem, wenn man so will, eines sowohl
von Bindungen als auch erstranging eines der Zuordnung von Null-Differenzen.
Der Wilcoxon behandelt die Frage, ob negative Differenzen größer sind als
positive. Was macht man also mit solchen Differenzen, die weder das eine
noch das andere sind? Das ist auch bei den exakten Berechnungen die Frage.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons