Hallo liebe Statistikprofis,
da ich in zwei Wochen meine Masterarbeit abgeben muss und mich irgendwie total verzettelt habe, hoffe ich, dass ich hier Hilfe finde. Im Moment ist mir gar nicht klar, ob ich ein statistisches Problem habe oder ob an der Aufbau der Arbeit etwas nicht stimmt. Wir werden hoffentlich sehen..
Im Prinzip zielt meine Arbeit darauf ab, aus dem Lernverhalten von Schülern übergeordnete Faktoren zu extrahieren, welche die Lernmotivation im weiteren Leben erklären können. Meine Überlegung war, dass verschiedene Merkmale des Lernverhaltens nicht unabhängig voneinander sind, sondern dass es praktisch ein erfolgs- und ein misserfolgsmotiviertes Lernverhalten gibt. Ich hab dazu unterschiedliche Merkmale erhoben, z.B. Welche Erwartungen Schüler haben, wie sie sich ihre Erfolge/Misserfolge erklären, ob ihnen Lernen Spaß macht, welche Ziele sie sich setzen...
Bei einer ersten Faktorenanalyse war die Reliabilität udn Validität zunächst einmal in Ordnung.
Aus den Faktoren (Hauptkomponentenanalyse mit Promax-Rotation) wollte ich ja nun Faktoren zweiter Ordnung extrahieren (Hauptachsenanalyse mit Promax-Rotation). Und jetzt kommt mein Problem: Muss ich jeweils zwei getrennte Analysen mit den jeweiligen Merkmalen des Lerntyps durchführen oder mache ich eine Analyse mit allen Faktoren? Beide Varianten sind irgendwie unlogisch für mich: Wenn ich alle Faktoren zusammennehme, extrahiere ich soviele Faktoren, wie es übergeordnete Merkmale gibt, d.h. die einzlnen Subskalen eines Oberkonstrukts werden auf einem Faktor zusammengefasst (z.B. laden also die unterschiedlichen Ziele von Schülern alle auf einem Faktor und nciht wie erwartet auf unterschiedlichen). Daraus kann ich ja nur ableiten, dass es einen Unterschied zwischen den Merkmalen gibt, was ich ja vorher schon wusste. Wenn ich aber zwei Faktorenanalysen durchgeführe, jeweils nur mit den Merkmalen des Erfolgs- und des Misserfolgstyps, habe ich das Problem dass einige Skalen in beiden Faktorenanalysen eingesetzt werden würden (z.B. zeichnet sich der Misserfolgsmotivierte Typ durch niedrige Erwartungen aus, der ERfolgsmotivierte Typ durch hohe Erwartungen, das ist also nur eine Skala). Das ist doch ein Problem, oder?
Ich hoffe ich konnte mich irgendwie verständlich machen.
Viele Grüße