Faktorenanalyse 2. Ordnung

Faktorenanalyse 2. Ordnung

Beitragvon Jikamajika » Di 15. Jul 2014, 16:30

Hallo liebe Statistikprofis,
da ich in zwei Wochen meine Masterarbeit abgeben muss und mich irgendwie total verzettelt habe, hoffe ich, dass ich hier Hilfe finde. Im Moment ist mir gar nicht klar, ob ich ein statistisches Problem habe oder ob an der Aufbau der Arbeit etwas nicht stimmt. Wir werden hoffentlich sehen..

Im Prinzip zielt meine Arbeit darauf ab, aus dem Lernverhalten von Schülern übergeordnete Faktoren zu extrahieren, welche die Lernmotivation im weiteren Leben erklären können. Meine Überlegung war, dass verschiedene Merkmale des Lernverhaltens nicht unabhängig voneinander sind, sondern dass es praktisch ein erfolgs- und ein misserfolgsmotiviertes Lernverhalten gibt. Ich hab dazu unterschiedliche Merkmale erhoben, z.B. Welche Erwartungen Schüler haben, wie sie sich ihre Erfolge/Misserfolge erklären, ob ihnen Lernen Spaß macht, welche Ziele sie sich setzen...
Bei einer ersten Faktorenanalyse war die Reliabilität udn Validität zunächst einmal in Ordnung.

Aus den Faktoren (Hauptkomponentenanalyse mit Promax-Rotation) wollte ich ja nun Faktoren zweiter Ordnung extrahieren (Hauptachsenanalyse mit Promax-Rotation). Und jetzt kommt mein Problem: Muss ich jeweils zwei getrennte Analysen mit den jeweiligen Merkmalen des Lerntyps durchführen oder mache ich eine Analyse mit allen Faktoren? Beide Varianten sind irgendwie unlogisch für mich: Wenn ich alle Faktoren zusammennehme, extrahiere ich soviele Faktoren, wie es übergeordnete Merkmale gibt, d.h. die einzlnen Subskalen eines Oberkonstrukts werden auf einem Faktor zusammengefasst (z.B. laden also die unterschiedlichen Ziele von Schülern alle auf einem Faktor und nciht wie erwartet auf unterschiedlichen). Daraus kann ich ja nur ableiten, dass es einen Unterschied zwischen den Merkmalen gibt, was ich ja vorher schon wusste. Wenn ich aber zwei Faktorenanalysen durchgeführe, jeweils nur mit den Merkmalen des Erfolgs- und des Misserfolgstyps, habe ich das Problem dass einige Skalen in beiden Faktorenanalysen eingesetzt werden würden (z.B. zeichnet sich der Misserfolgsmotivierte Typ durch niedrige Erwartungen aus, der ERfolgsmotivierte Typ durch hohe Erwartungen, das ist also nur eine Skala). Das ist doch ein Problem, oder?

Ich hoffe ich konnte mich irgendwie verständlich machen.

Viele Grüße
Jikamajika
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Re: Faktorenanalyse 2. Ordnung

Beitragvon strukturmarionette » Di 15. Jul 2014, 22:10

Hi,

Code: Alles auswählen
zweiter Ordnung extrahieren


ich möchte verweisen auf zunächst:

http://www.uwe-mortensen.de/fakanalysews0506b.pdf

S.
strukturmarionette
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Re: Faktorenanalyse 2. Ordnung

Beitragvon Jikamajika » Mi 16. Jul 2014, 06:38

Hi Strukturmarionette,
zunächst mal Danke, dass du dich gemeldet hast.
Ich hab das Dokument jetzt mal überflogen und ich finde jetzt auch den ersten Blick keine Antwort auf mein Problem. Wahrscheinlich fehlt mir auch einfach das nötige Backgroundwissen um zu sehen, welche Stelle dort relevant für mich ist.

Mir wäre wirklich sehr geholfen, wenn mir jemand sagen könnte, ob eine der beiden Varianten, die ich angeführt habe, doch nicht unlogisch ist (oder auch dass sie tatsächlich unlogisch sind, das würde mir auch schon helfen) und ich die Faktorenanylse so rechnen kann. Aufgrund meines "kleinen" Zeitproblems würde ich das Problems sonst umgehen und einen der beiden Lerntypen fallenlassen. Dann müsste ich zwar die ganze Theorie umschreiben, aber das ist sicherlich immer noch besser, als wenn Theorie und Empirie nicht zusammenpassen.

Vielen Dank für eure Unterstützung
Jikamajika
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Re: Faktorenanalyse 2. Ordnung

Beitragvon Albrecht » Mi 30. Jul 2014, 22:39

"Aus den Faktoren (Hauptkomponentenanalyse mit Promax-Rotation) wollte ich ja nun Faktoren zweiter Ordnung extrahieren (Hauptachsenanalyse mit Promax-Rotation)."
Wieso aus den Faktoren oder Skalen? Das könnte man machen, wäre aber eine eher schlechte Strategie!
Du könntest aber die Faktorwerte der Personen nehmen und mit diesen eine neue Faktorenanalyse durchführen. Allerdings ist das mit einer Hauptachsenanalyse nicht so einfach, da es unterschiedliche Berechnungsmethoden für die Faktorwerte gibt. Zudem müssten die Faktorwerte geschätzt werden.

Ein einfacheres Vorgehen bietet hier die Hauptkomponentenanalyse, die zwar auch verschiedene Berechnungsmethoden kennt, diese führen aber zum gleichen Ergebnis. Zudem müssen die Faktorwerte nicht geschätzt werden, da die Hauptkomponentenanalyse keinen Fehlerterm hat.

"Und jetzt kommt mein Problem: Muss ich jeweils zwei getrennte Analysen mit den jeweiligen Merkmalen des Lerntyps durchführen oder mache ich eine Analyse mit allen Faktoren? Beide Varianten sind irgendwie unlogisch für mich: Wenn ich alle Faktoren zusammennehme, extrahiere ich soviele Faktoren, wie es übergeordnete Merkmale gibt, d.h. die einzlnen Subskalen eines Oberkonstrukts werden auf einem Faktor zusammengefasst (z.B. laden also die unterschiedlichen Ziele von Schülern alle auf einem Faktor und nciht wie erwartet auf unterschiedlichen)."
Du musst schon 2 Analysen machen. In der ersten Analyse lässt Du Dir die Faktorwerte ausspucken. In der zweiten arbeitest Du mit diesen Faktorwerten weiter.
Albrecht
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