Annahme des Test ist es, dass es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Variablen gibt? (mIne Nullhypothese)
Keinen Zusammenhang in der Grundgesamtheit, aus der die
Stichprobe stammt. Ob in der Stichprobe eine Korrelation
besteht, das zu überprüfen erfordert keinen Test, das zeigt
der Augenschein.
Die Frage aber ist, kommt diese Korrrelation daher, dass
tatsächlich eine von 0 verschiedene Korrelation in der
Grundgesamtheit besteht, die sich nun eben auch in der
Stichprobe zeigt. Oder kann es vielmehr sein, dass die
Stichproben-Korrelation (hier: rho = 0,2, bei n=9)
nur ein Zufallsprodukt bei der Stichprobenziehung ist.
Über das "p" wird nun überprüft inwieweit mein rho von 0,2 auf dem Zufall beruhen kann,
Das p gibt Dir an, wie gut möglich es ist, dass
in der Stichhprobe ein rho >= 0,2 (bei n=9) auftritt,
wenn in Wahrheit (in der Grundgesamtheit) rho = 0 ist.
p=0,6 zeigt, dass ein rho >= 0,2 unter der genannten
Nulhypothese alle Tage vorkommen kann (in 60 von
100 Versuchen). Dagegen der verbreitete
Schwellenwert 0,05 sagt aus: Wenn meine Datenkonstellation
unter der Nullyhpothese derart unwahrscheinlich ist (nur
in 5 von 100 Versuchen vorkommen würde) - dann verwerfe
ich die Nullyhypothese als falsche Prämisse, anstatt an
das Eintreffen eines seltenen Ereignisses zu glauben.
macht es dann für die INterpretation einen Unterschied dass es sich bei n=9 nicht nur um eine gezogen Stichprobe handelt sondern um eine Vollerhebung?
Wen interessieren denn Vollerhebungen mit n=9?
Wissenschaft interessiert sich für generalisierende
Aussagen. Und Vollerhebungen erfordern keine Tests,
da Stichprobe=Grundgesamtheit.
Ich würde vermuten, dass die Schlussfolgerung dann im Endeffekt lauten müsste, dass man bisher keinen Zusammenhang zwischen beiden Variablen sehen kann, weil die Korrelation zwischen den Variablen nicht ausreichend hoch ist, sodass man um diese überprüfen zu können eine höhere Grundgesamtheit bräuchte, also ein höhere n.
Eine größere Stichprobe, nicht eine größere
Grundgesamtheit. Wenn Du eine weitere
Stichprobe mit z.B. n=20 ziehen würdest, ist
nicht garantiert, was dann für ein rho auftauchen
würde. Das könnte dann rho= -0,01 oder rho = 0,2
oder rho = 0,3 lauten, man weiß es nicht.
Aber es stimmt, mit n=9 lassen sich schwache
Zusammenhänge kaum nachweisen.
Mit freundlichen Grüßen
P.