Korrelationsanalyse hier richtig?

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon Dredg » Fr 28. Nov 2014, 23:56

Hallo zusammen,

ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich im richtigen Unterforum bin, da ich leider wirklich gar keine Ahnung von Statistik habe. Folgendes Problem. Ich habe eine Liste von 9 Produkten (Spalte a). Für jedes existiert ein Urpsrungspreis (Spalte b). Nach einer Bewertung dieser Produkte (Spalte f; wobei der kleinste Wert am schlechtesten ist) wurde mit einem Käufer ein Preis vereinbart (Spalte c). Die Differenz zwischen Ursprungspreis und neuem Preis stehen in Spalte d und e, einmal als absoluter Wert, einmal als prozentualer Abschlag.
Kann ich nun überprüfen, ob die Höhe des Abschlages eher abhängig ist von der Bewertung oder eher von der Höhe des Ursprungspreises oder ob man überhaupt eine Abhängigkeit feststellen kann? wenn ja, mache ich das dann mit der Korrelationsanalyse?
Wäre super wenn mir einer helfen kann und erklären kann wie ich hier vorgehen muss.

Liebe Grüße aus Bergisch Gladbach
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Re: Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon Dredg » So 30. Nov 2014, 19:48

keiner weiß Rat?
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Re: Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon PonderStibbons » So 30. Nov 2014, 20:34

da ich leider wirklich gar keine Ahnung von Statistik habe.

Das würde bedeuten, Du weißt u.a. nichts über Skalenniveaus,
statistische Signifikanztests, oder diverse Korrelationskoeffizienten
und deren Verwendung etc? Warum willst Du Dich denn dann einer
solchen Analyse widmen, wenn doch die Grundlagen fehlen?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon Dredg » Mo 1. Dez 2014, 09:44

hallo,
das ist ein teil von meiner abschlussarbeit. zugegeben ist das kein entscheidender teil, sondern dient nur der Vorbereitung auf ein interview, aber dafür interessiert mich ob es da einen Zusammenhang gibt.
ich bin mir nur leider nicht mal sicher ob das das richtige verfahren wäre.
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Re: Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Mo 1. Dez 2014, 10:09

Kann ich nun überprüfen, ob die Höhe des Abschlages eher abhängig ist von der Bewertung oder eher von der Höhe des Ursprungspreises

Dass man bei einem Produkt, das 600 Euro kostet, nicht die absoluten
Nachlässe bekommen kann wie ein Produkt, das 15.000 Euro kostet, scheint
doch naheliegend.

% Nachlass geht kannst Du mit Ausgangspreis einerseits und Bewertung
andererseits korrelieren. Das geeignete Maß ist der Spearman-
Rangkorrelationskoeffizient rho. Dieser zeigt, in welchem Ausmaß ein
monotoner Zusammenhang zwischen Messwertreihen vorliegt.

Das Vorgehen hängt von der verwendeten Software ab. Es gibt zudem
statistical online-calculators im Netz, wo man seine Daten hineinkopieren
und den Koeffizienten berechnen lassen kann.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon Dredg » Mo 1. Dez 2014, 18:56

Hallo,

dank für die Antwort!
Ich habe das nun mal gemacht mittels einer online Rechners, super Tipp!!
Als Ergebnis habe ich 0,200832 für R. Als P-Wert spuckt das Programm mir ein P von 0,60437. Der hohe P-Wert deutet wenn ich das richtig recherchiert habe darauf hin, dass das Ergebnis statistisch nicht signifikant ist, d.h. auf Zufall beruhen kann? Weil R so klein ist, bedeutet das, dass es keine Rangkorrelation also keinen Zusammenhang zwischen der Bewertung und dem Abschlag gibt.
Nur was bedeutet das in Kombination? Es gibt keinen Zusammenhang, aber das kann auch nur zufällig so sein, z.B. weil die Stichprobe zu klein ist?
Dredg
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Re: Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Mo 1. Dez 2014, 21:43

Der Test geht von der Hypothese aus, dass in der
Grundgesamtheit, aus der Deine Stichprobendaten
gezogen wurden, der Koeffizient rho = 0 ist. Der Test
fragt nun, ob ein Stichproben-rho von 0,2 (bei n=9,
also einer kleinen Datenbasis) mit der genannten
Hypothese vereinbar ist. Das ist zweifelsohne der
Fall.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon Dredg » Di 2. Dez 2014, 12:07

Sorry ich komm da nicht mit.
Ich versteh das ganze so:
Annahme des Test ist es, dass es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Variablen gibt? (mIne Nullhypothese)
Jetzt hat der Test einen Zusammenhang von 0,2 ergeben, was bedeutet dass man die NUllhypothese verwerfen müsste, da ein zusammenhang besteht, auch wenn dieser nur als gering anzusehen ist.
Über das "p" wird nun überprüft inwieweit mein rho von 0,2 auf dem Zufall beruhen kann, wobei hier in der Regel apriori ein Wert von 0,05 angenommen wird? Da mein p mit 0,6 aber deutlich höher ist, muss ich eben davon ausgehen, dass der Ermittelte Wert für rho eine hohe Fehleranfälligkeit hatund damit eben nicht ungleich 0 ist?
Sofern das bis hierhin richtig war, macht es dann für die INterpretation einen Unterschied dass es sich bei n=9 nicht nur um eine gezogen Stichprobe handelt sondern um eine Vollerhebung?
Ich würde vermuten, dass die Schlussfolgerung dann im Endeffekt lauten müsste, dass man bisher keinen Zusammenhang zwischen beiden Variablen sehen kann, weil die Korrelation zwischen den Variablen nicht ausreichend hoch ist, sodass man um diese überprüfen zu können eine höhere Grundgesamtheit bräuchte, also ein höhere n.

Ich hoffe das war einigermaßne akzeptabel ausgedrückt. und Vielen Dank für die Geduld.

Gruß aus Köln
Dredg
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Re: Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Di 2. Dez 2014, 12:40

Annahme des Test ist es, dass es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Variablen gibt? (mIne Nullhypothese)

Keinen Zusammenhang in der Grundgesamtheit, aus der die
Stichprobe stammt. Ob in der Stichprobe eine Korrelation
besteht, das zu überprüfen erfordert keinen Test, das zeigt
der Augenschein.

Die Frage aber ist, kommt diese Korrrelation daher, dass
tatsächlich eine von 0 verschiedene Korrelation in der
Grundgesamtheit besteht, die sich nun eben auch in der
Stichprobe zeigt. Oder kann es vielmehr sein, dass die
Stichproben-Korrelation (hier: rho = 0,2, bei n=9)
nur ein Zufallsprodukt bei der Stichprobenziehung ist.

Über das "p" wird nun überprüft inwieweit mein rho von 0,2 auf dem Zufall beruhen kann,

Das p gibt Dir an, wie gut möglich es ist, dass
in der Stichhprobe ein rho >= 0,2 (bei n=9) auftritt,
wenn in Wahrheit (in der Grundgesamtheit) rho = 0 ist.

p=0,6 zeigt, dass ein rho >= 0,2 unter der genannten
Nulhypothese alle Tage vorkommen kann (in 60 von
100 Versuchen). Dagegen der verbreitete
Schwellenwert 0,05 sagt aus: Wenn meine Datenkonstellation
unter der Nullyhpothese derart unwahrscheinlich ist (nur
in 5 von 100 Versuchen vorkommen würde) - dann verwerfe
ich die Nullyhypothese als falsche Prämisse, anstatt an
das Eintreffen eines seltenen Ereignisses zu glauben.

macht es dann für die INterpretation einen Unterschied dass es sich bei n=9 nicht nur um eine gezogen Stichprobe handelt sondern um eine Vollerhebung?

Wen interessieren denn Vollerhebungen mit n=9?
Wissenschaft interessiert sich für generalisierende
Aussagen. Und Vollerhebungen erfordern keine Tests,
da Stichprobe=Grundgesamtheit.
Ich würde vermuten, dass die Schlussfolgerung dann im Endeffekt lauten müsste, dass man bisher keinen Zusammenhang zwischen beiden Variablen sehen kann, weil die Korrelation zwischen den Variablen nicht ausreichend hoch ist, sodass man um diese überprüfen zu können eine höhere Grundgesamtheit bräuchte, also ein höhere n.

Eine größere Stichprobe, nicht eine größere
Grundgesamtheit. Wenn Du eine weitere
Stichprobe mit z.B. n=20 ziehen würdest, ist
nicht garantiert, was dann für ein rho auftauchen
würde. Das könnte dann rho= -0,01 oder rho = 0,2
oder rho = 0,3 lauten, man weiß es nicht.

Aber es stimmt, mit n=9 lassen sich schwache
Zusammenhänge kaum nachweisen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Korrelationsanalyse hier richtig?

Beitragvon Dredg » Di 2. Dez 2014, 14:08

hmm, deine Frage: " wenn interessieren Vollerhebungen mit n=9" hat mich stutzig gemacht. Vielleicht muss ich kurz zum HIntergrund was schreiben, denn wenn cih dich so höre scheint das Verfahren an sich dann doch nicht richitg vor diesem HIntergrund.
Konkret geht es um das Arzneimittelmarktneuoprdnungsgesetz, nach dem müssen Medikamente einen bestimmten NUtzen aufweisen (die Bewertung), damit ein Preis verhandelt werden kann. Die Bewertung kann hier eben in 4 Stufen erfolgen, wobei die höchste Stufe noch nie bewertet wurde in der Gruppe von Arzneimitteln die ich untersuche.
Mir geht es darum zu gucken, ob der bewertete Nutzen auch in einem Zusammenhang mit dem Preis bzw. dem verhandelten Rabatt gestanden hat, d.h. ist der prozentuale Abschlag geringer wenn die Bewertung besser ist.
Da aber in den fast vier Jahren seit dem es dieses Gesetz gibt, erst 9 dieser Arzneimittel bewertet wurden habe ich alle hiervon berücksichtigt. D.h. die Frage ob eine Korrelation hier nur in der Stichprobe begründet sein kann, stellt sich ja gar nicht erst, weil eben alle berücksichtigt wurden.
Wenn ich also deine letzte Erklärung richtig verstehe, dann ist das Mumpitz was ich gemacht hab?
Dredg
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