Skalenkorrelationen unzulässig?

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Skalenkorrelationen unzulässig?

Beitragvon steph3009 » Fr 6. Sep 2013, 11:35

in meiner untersuchung habe ich die "analyse des schlussfolgernden und kreativen denkens" verwandt. hier erhält man einen kreativitätsgesamtwert der sich aus 4 subskalen zusammensetzt (skala 1: 2 items; skala 2: 4 items; skala 3: 4 items und skala 4: 2 items). in spss eingegeben sind für jd versuchsperson der jeweils auf der skala erzielte rohwert. wie kann ich für die psychometrische analyse der messinstrumente denn in dem fall die interkorrelationen der subskalen untereinander und zur "hauptskala" in spss berechnen? über bivariate korrelationen? eigentlich müsste ich da ja erstmal über variablen berechnen die jeweiligen mittelwerte bzw. skalensummenwerte der einzelnen items bilden und korrelieren?
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Re: Skalenkorrelationen unzulässig?

Beitragvon Cadee » Di 10. Sep 2013, 17:40

wie kann ich für die psychometrische analyse der messinstrumente denn in dem fall die interkorrelationen der subskalen untereinander und zur "hauptskala" in spss berechnen?

das klingt so, als wäre das total natürlich, dass man das so macht. Ist es aber nicht unbedingt. Bist du dir sicher, dass das von Interesse ist? Unter "psychometrische Kennwerte" meint man eigentlich eher 1) Itemschwierigkeiten 2) Itemtrennschärfen 3) Reliabilitäts- und 4) Validitätskoeffizienten.
Also wenn ich das richtig verstehe interessiere dich zwei Dinge:

1) Du willst einen Gesamtwert des Inventars (bestehend aus Skala 1, 2,3 und 4) mit den Skalen 1, 2, 3 und 4 berechnen ermitteln.
Problem: Du überschätzt hier aber gewaltig den Zusammenhang! Nehmen wir an du willst den Zusammenhang zwischen S1 und des Inventars wissen. Nun sind aber die Werte von S1 schon in deinem Gesamtwert eingegangen. Und etwas mit sich selbst korrelieren zu lassen ergibt eine Korrelation von 1. Diese perfekte Korrelation ginge in deine Berechnung mit hinein. Daher müsstest du eigentlich ein Gesamtwert der Skala berechnen OHNE die jeweilige Skala, mit der du den Zusammenhang errechnen wollen würdest. Bei der Trennschärfen-Analyse nennt man dieses Vorgehen "part-whole-Korrektur" (siehe Wikipedia oder jedes Statistikbuch). Sprich, du hast 4 Werte für deine Gesamtskala: 1. "Gesamtwert ohne S1" damit korrelierst du den Wert der S1; 2. "Gesamtwert ohne S2" damit korrelierst du den Wert der S2; usw.
Empfinde ich als extrem aufwendig und wie gesagt: Was sagt dir das Ergebnis dann? IdR interessiert das nicht wirklich...

2) Du willst wissen, wie die einzelnen Skalen miteinander zusammenhängen.
D.h. du hast 3!=6 Korrelationen. Also Zusammenhang zwischen S1&S2, S1&S3, S1&S4, S2&S3, S2&S4, S3&S4. Ebenfalls recht aufwendig und das Ergebnis ist auch so nach dem Motto: "Ja und nu?..."

Zum trein technisches Vorgehen liegst du vollkommen richtig:
eigentlich müsste ich da ja erstmal über variablen berechnen die jeweiligen mittelwerte bzw. skalensummenwerte der einzelnen items bilden und korrelieren?

Du summierst über alle Items die Rohwerte pro Person auf. Das ist dann dein Gesamtwert deiner Skala.
Du summierst über alle Items der Skala-X die Rohwerte pro Person auf. Das ist dann dein Wert für deine Skala-X.
Dann kannst du groß herumkorrelieren, was du möchtest :)
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