Dauerbrenner: Welcher Test ist der richtige?

Dauerbrenner: Welcher Test ist der richtige?

Beitragvon Schmidtster » Fr 4. Mär 2022, 13:59

Liebes Forum,

ich habe hier ein kleines Auswertungsproblem, bei dem ich ordentlich auf dem Schlauch stehe und nicht weiß, ob das überhaupt so "testbar" ist. Folgendermaßen sieht das aus:

Ich habe Leute im Labor entscheiden lassen, wie sie 100 Geldeinheiten in einer Gruppe verteilen. Einer schlägt eine Aufteilung vor, die anderen erhalten das Angebot und stimmen dann ab (die Abstimmung ist hier nicht relevant). Die Spieler haben jedoch per Spiel-Design unterschiedliche "Eigenschaften", sodass ich zeigen möchte, dass sich die Vorschlaggeber stärker für einen der beiden Spieler (und dessen Eigenschaften) entscheiden als für den anderen. Die Daten sehen ungefähr so aus:

Vorschlaggeber - Angebot an SpielerIn 1 (x) - Angebot an SpielerIn 2 (100 - x)

Die Werte sind also innerhalb der Messung voneinander abhängig - weil die Höhe des Angebots an einen Spieler (x) per Definition auch die Höhe an den anderen Spieler bestimmt (100-x).

Meine Frage: kann ich bzw. muss ich überhaupt mit einem Test belegen, dass das Ungleichgewicht in der Verteilung System hat? Die Angebote sind nicht normalverteilt. Ich dachte zwischenzeitlich an einen Wilcoxon-Test, aber der hilft bei dieser Abhängigkeit vermutlich auch nicht weiter (wobei das Problem mit den Kühen im Bsp bei Wikipedia dem recht nahe kommt https://de.wikipedia.org/wiki/Wilcoxon- ... t#Beispiel ;) . Freue mich, wenn mir jemand helfen kann.

Herzlichen Dank für jeden Tipp!

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Re: Dauerbrenner: Welcher Test ist der richtige?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 4. Mär 2022, 14:13

Meine Frage: kann ich bzw. muss ich überhaupt mit einem Test belegen, dass das Ungleichgewicht in der Verteilung System hat?

Was konkret ist damit gemeint?
Die Angebote sind nicht normalverteilt.

Mag sein. Aber Normalverteilung von abhängigen Variablen ist in der Inferenzstatistik irrelevant.
Gegebenenfalls die Verteilung von Differenzwerten, oder die Verteilung von Variablen innerhalb
von zu vergleichenden Gruppen, oder die Verteilung von Modellfehlern (Vorhersagefehlern). Aber
auch das nur bei kleinen Stichproben.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Dauerbrenner: Welcher Test ist der richtige?

Beitragvon Schmidtster » Fr 4. Mär 2022, 14:19

Danke, PonderStibbons.

Vielleicht kann ich die Frage anders formulieren: Wie zeige ich, dass das Spielermerkmal einen signifikanten Einfluss auf die Angebotshöhe hat?

Ich hatte auch schon überlegt, ob ich das durch einen Dummy, etc. beantworten kann (oder durch die Differenz, wie du sagst). Die Frage ist dann, welche Gruppen ich unterscheiden soll... Bislang möchte ich ja zwischen zwei SpielerInnen unterscheiden.

Ist Wilcoxon wirklich auszuschließen oder anwendbar? Danke nochmal.

Viele Grüße!
Schmidtster
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Re: Dauerbrenner: Welcher Test ist der richtige?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 4. Mär 2022, 14:45

Vielleicht kann ich die Frage anders formulieren: Wie zeige ich, dass das Spielermerkmal einen signifikanten Einfluss auf die Angebotshöhe hat?

Wieso Spielermerkmal in der Einzahl, es sind doch immer 2 Spieler?
Ist Wilcoxon wirklich auszuschließen oder anwendbar? Danke nochmal.

Leider verstehe ich nach das Design des Experiments nicht so recht, auch nicht, was konkret die Frage an die Daten ist.
Außerdem fehlt die Angabe der Stichprobengröße.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Dauerbrenner: Welcher Test ist der richtige?

Beitragvon bele » Fr 4. Mär 2022, 14:54

Hi,

also mir ist die Problembeschreibung zu knapp. So wie ich mir das von der zu knappen Problembeschreibung vorstelle läuft es darauf hinaus zu zeigen, dass die Werte von x signifikant kleiner (oder größer?) als 50 sind, oder? Das ließe sich doch mit einem Ein-Stichproben-Wilcoxon-Test machen.

LG,
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Re: Dauerbrenner: Welcher Test ist der richtige?

Beitragvon Schmidtster » Fr 4. Mär 2022, 14:54

Okay, ich hole weiter aus:

Jeder Spieler hat die Ausprägung eines einzigen Merkmals. Man kann die Spieler in 2 Gruppen einteilen, sagen wir beispielhaft: ein Spieler ist grün, der andere rot.
Die Frage an die Daten ist: Machen Vorschlaggeber Unterschiede in der Aufteilung der Geldeinheiten in Abhängigkeit von dieser Merkmalsausprägung? Meine Hypothese ist: die Angebotsmengen, die roten Spielern vorgeschlagen werden, sind höher als die für die grünen Spieler.

Stichprobengröße ist 48.

Hoffe, das erklärt es etwas besser. :-/

++

bele hat geschrieben:Hi,

also mir ist die Problembeschreibung zu knapp. So wie ich mir das von der zu knappen Problembeschreibung vorstelle läuft es darauf hinaus zu zeigen, dass die Werte von x signifikant kleiner (oder größer?) als 50 sind, oder? Das ließe sich doch mit einem Ein-Stichproben-Wilcoxon-Test machen.

LG,
Bernhard


Sieht so aus als würde das passen! Danke für den Hinweis! Ich probiere es mal aus und schaue, was passiert!
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Re: Dauerbrenner: Welcher Test ist der richtige?

Beitragvon bele » So 6. Mär 2022, 14:51

Hallo Schmidtster,

Schmidtster hat geschrieben:Sieht so aus als würde das passen! Danke für den Hinweis! Ich probiere es mal aus und schaue, was passiert!


Wenn sich das doch noch als unpassend erweisen sollte, melde Dich gerne wieder. Dann müssen wir hier ja keinen Rückfragen-Marathon starten ;-)

LG,
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