Friedman-Test

Friedman-Test

Beitragvon 27anna02 » Di 26. Jan 2016, 14:05

Hallo,

ich sitze gerade an meiner Abschlussarbeit und komme nicht so recht weiter in Bezug auf das geeignete Verfahren zur Prüfung meiner Hypothesen.
Die Fragestellung der Arbeit ist, ob sich eine Professionalisierungsmaßnahme positiv auf die Sprachförderkompetenz pädagogischer Fachkräfte in zwei verschiedenen Alltagssituationen auswirkt. Dafür wurden Daten zu drei Zeitpunkten erhoben (Prä: vor der Intervention, Post 1: nach der Fortbildung, Post 2: nach dem Coaching). Für die Auswertung stehen mir die Daten von zwei Fachkräften in den Alltagssituationen 1 und 2 zur Verfügung - ist also eine sehr kleine Stichprobe...

Meine drei Hypothesen beziehen sich auf die gemessenen Unterschiede zwischen den beiden Alltagssituationen:
1) Nach der Fortbildung nimmt das sprachförderliche Verhalten in der Situation 1 stärker zu als in der Situation 2.
2) Nach der Fortbildung sinken die Redeanteile der Fachkräfte zugunsten der Redeanteile der Kinder in der Situation 1 stärker ab als in der Situation 2.
3) Nach dem Coaching nimmt das sprachförderliche Verhalten weiter zu und die Redeanteile der Fachkräfte sinken weiter ab. Dabei steigt das sprachförderliche Verhalten nun auch in der Situation 2 weiter an.

Ist hierfür denn der Friedman-Test geeignet, da aufgrund der geringen Stichprobengröße (zwei untersuchte Fachkräfte) nicht von einer Normalverteilung ausgegangen wird und es insgesamt mehr als zwei Messzeitpunkte gibt?

Vielen Dank :)
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Re: Friedman-Test

Beitragvon PonderStibbons » Di 26. Jan 2016, 15:02

Bei n=2 kannst Du inferenzstatistische Test sein lassen.
Es ist ausgeschlossen, dass da etwas auf dem 5%-Niveau
statistisch signifkant wird.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Friedman-Test

Beitragvon bele » Di 26. Jan 2016, 15:04

Hallo Anna,

bei n=2 würde ich eine schöne Grafik zeichnen und die Beobachtungen beschreiben und kommentieren. Signifikanztests mit n=2 würde ich lassen.

LG,
Bernhard
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Re: Friedman-Test

Beitragvon 27anna02 » Di 26. Jan 2016, 15:16

Vielen Dank für eure Einschätzung!
Mir ist absolut klar, dass bei so einer Mini-Stichprobe nichts signifikant werden wird...leider...
Die deskriptivstatistische Auswertung habe ich fertig und da sieht man schon Unterschiede zwischen den Situationen zu den verschiedenen Messzeitpunkten, aber es ist halt Vorgabe, das Ganze auch noch inferenzstatistisch auszuwerten...
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Re: Friedman-Test

Beitragvon PonderStibbons » Di 26. Jan 2016, 16:28

Das ist ein Kommunikations- und Machtproblem, kein wissenschaftliches mehr.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Friedman-Test

Beitragvon bele » Di 26. Jan 2016, 17:21

Hallo Anna,

wie PonderStibbons schon sagt: Manchmal steckt man im Leben in Situationen, die es eigentlich nur in Sketchen geben sollte. Man könnte das ganze jetzt pervertieren und zunächst mit einem Test auf Abweichung von der Normalverteilung beginnen. Der wird der Normalverteilung nämlich nicht widersprechen 8-)
Dada ist die beste Lilienmilchseife der Welt


Spaß beiseite. Die Frage nervt jetzt ein bisschen, aber sie steht ja im Raum. Ich kann schon irgendwie verstehen, dass man in einer Abschlussarbeit auch Statistikverständnis abprüfen möchte.

27anna02 hat geschrieben:Meine drei Hypothesen beziehen sich auf die gemessenen Unterschiede zwischen den beiden Alltagssituationen:
1) Nach der Fortbildung nimmt das sprachförderliche Verhalten in der Situation 1 stärker zu als in der Situation 2.
2) Nach der Fortbildung sinken die Redeanteile der Fachkräfte zugunsten der Redeanteile der Kinder in der Situation 1 stärker ab als in der Situation 2.
3) Nach dem Coaching nimmt das sprachförderliche Verhalten weiter zu und die Redeanteile der Fachkräfte sinken weiter ab. Dabei steigt das sprachförderliche Verhalten nun auch in der Situation 2 weiter an.

Deine drei Hypothesen beziehen sich jeweils nur auf den Vergleich zweier Messzeitpunkte, deshalb solltest Du sie mit einfachen Tests untersuchen können. Hypothese 1: Hat das sprachförderliche Verhalten metrisches Skalenniveau? Dann Differenz des sprachfördernden Verhaltens vor und nach der Fortbildung berechnen und mit t-Test für verbundene Stichproben (sind ja in Situation 1 und 2 jeweils die gleichen Lehrkräfte) oder einem Vorzeichenrangtest miteinander vergleichen. Hypothese 2 und 3 lassen sich vergleichbar untersuchen.

Dada ist tot. Lang lebe Dada!
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