Interpretation U-Test & H-Test

Interpretation U-Test & H-Test

Beitragvon Nana2509* » Do 2. Mär 2017, 08:24

Hallo,

ich hatte schon im SPSS-Forum gepostet, brauche jetzt aber nochmals Hilfe.

Und zwar wurde mir ja empfohlen, statt des t-tests und der Varianzanalyse einen U-Test und einen H-Test zu machen.

Nur fällt es mir jetzt schwerer, die Ergebnisse zu deuten bzw. es korrekt zu formulieren.

Zur Ausgangslage: Ich habe eine Skala (1-5) bei der ich nach Erwartungen gefragt habe (1 = viel schlechter als erwartet, 2 = schlechter als erwartet, 3 = genau wie erwartet, 4 = besser als erwartet, 5 = viel besser als erwartet).

Ich habe nach einzelnen Leistungen gefragt, die hier bewertet wurden.

Dann habe ich nach einer Weiterempfehlung (ja/nein) bzw. einem erneuten Kauf gefragt (ja, 1-2 Jahren // ja, in 3-4 Jahren // ja, irgendwann // nein).

Meine H1 lautet etwa: Erwartungserfüllung der Leistung führt zu Weiterempfehlung
H2: Erwartungserfüllung der Leistung führt zu einem erneuten Kauf

Kann ich das so tatsächlich mit U- bzw. H-Test überprüfen? Muss ich da nur nach dem p-Wert schauen? Oder muss ich meine Hypothese anders formulieren? Weil der U-Test doch eigentlich auf Unterschiede testet oder?

Wenn ich jetzt Leistung XY betrachte und als Gruppenvariable beim U-Test die Weiterempfehlung habe und die Asymptotische Signifikanz ist z. B. 0,117, dann muss ich H1 ablehnen – ist das richtig so?

Wie interpretiere ich in diesem U-Test die Ränge?

Bild

Und was fange ich damit an?

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Und wie interpretiere ich hier die Ränge?

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Und reicht das oder muss ich noch etwas anderes testen?

Gruß

Nana
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Re: Interpretation U-Test & H-Test

Beitragvon strukturmarionette » Do 2. Mär 2017, 09:53

Hi,

- am besten zunächst eine Stichproben- und Variablenbeschreibung mitteilen.
Meine H1 lautet etwa:

- besser konkret, nicht 'etwa'.

Gruß
S.
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Re: Interpretation U-Test & H-Test

Beitragvon Nana2509* » Do 2. Mär 2017, 09:58

Das "etwa" war nur ein Füllwort ;-) Das ist nicht meine richtige Hypothese, ich wollte es nur beispielhaft hier für das Forum nennen.

Die korrekte Hypothese lautet:

"H1: „Erwartungserfüllung in Bezug auf Leistung X insgesamt führt zu einer Weiterempfehlung.“


Die Frage war "Wie empfanden Sie Leistung X insgesamt" oder nur "Wie empfanden Sie den Teilbereich der Leistung X" (es gab insgesamt 50 dieser Fragen), eben auf der Skala 1 bis 5 (1 = viel schlechter als erwartet, 2 = schlechter als erwartet, 3 = genau wie erwartet, 4 = besser als erwartet, 5 = viel besser als erwartet), ich gehe von quasi-intervallskalierung aus. Die Frage "Würden Sie weiterempfehlen" ist nominal skaliert, genauso wie die Frage nach dem erneuten Kauf.

Ich hatte einen Rücklauf von 300, aber es waren diverse Filterfragen eingebaut, sodass nicht jede Frage von jedem beantwortet werden musste. Für die Weiterempfehlung hatte ich 251 gültige Antworten. Bei der Frage nach Leistung 1-3 (siehe Bild) waren es 170.

Ich hab leider keine Ahnung von Statistik und möchte es natürlich dennoch ganz korrekt machen. Leider habe ich nicht mehr viel Zeit für die Auswertung (eigentlich nur noch diese Woche), weshalb ich etwas verzweifelt bin.

Ps.: Ich merke gerade, dass beim Mann-Whitney-U-Test 5 fehlen, da steht 165 statt 170... warum??? :shock:

Pps.:

Wäre das die korrekte Fragestellung?

Empfehlen Kunden, deren Erwartungen an Leistung X insgesamt erfüllt wurden, eher weiter als Kunden, deren Erwartungen nicht erfüllt wurden?


Und die Hypothese:

Personen, deren Erwartungen hinsichtlich Leistung X erfüllt wurden, tendieren zu einer Weiterempfehlung
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Re: Interpretation U-Test & H-Test

Beitragvon PonderStibbons » Do 2. Mär 2017, 19:57

U-Test und H-Test basieren auf Rängen, nicht auf auf der originalen abhängigen Variablen. Die Probanden werden anhand ihrer Werte in eine Rangreihe gebracht (da es nur 5 verschiedene Werte gibt, teilen sich jeweils mehrere Probaden denselben Rang) und es wird grob gesagt verglichen, ob die Ränge in einer Gruppe dazu tendieren, höher zu sein als die der anderen Gruppe. In Deinem Fall bedeuten höhere Ränge eine positivere Beurteilung.

Ist p > 0,05 behält man konventionellerweise die Nullhypothese bei, die besagt, dass sich die Gruppen hinsichtlich ihrer Ränge in der Population nicht unterscheiden, also Unterschiede in der Stichprobe noch mit dem Stichproben-Zufall erklärt werden.

Was die fehlenden 5 Fälle betrifft, da müssten wohl bei der Gruppierungsvariable und/oder der abhängigen Variable ein paar missing values dabei sein.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Interpretation U-Test & H-Test

Beitragvon Nana2509* » Fr 3. Mär 2017, 14:36

Ich danke dir!

Dann brauche ich die Ränge nicht, weil ich ja die Mittelwerte der einzelnen Bewertungen nehme und mir das auf diese Weise anschaue.

Du hast mir sehr geholfen, auch schon im anderen Beitrag!
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Re: Interpretation U-Test & H-Test

Beitragvon PonderStibbons » Fr 3. Mär 2017, 15:12

Wen Du einen U-Test rechnest, kannst Du Mittelwerte streng genommen vergessen, denn der U-Test vergleicht keine Mittelwerte. Das Ergebnis des U-Tests zu interpretieren anhand von Mittelwerten ist nicht stimmig. In der Tat kann es von Fall zu Fall vorkommen, dass die Mittelwertunterschiede in die eine Richtung gehen, die Rangunterschiede in die andere.
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Re: Interpretation U-Test & H-Test

Beitragvon Nana2509* » Sa 4. Mär 2017, 09:19

Hallo,

ich gehe von quasi-intervallskalierung aus, also habe ich die Mittelwerte gesondert berechnet (unabhängig vom U-Test und auch mit dem Ziel, eine andere Aussage zu erhalten)

Ist das falsch?

Beispiel:

Ich habe Leistung 1, Leistung 2, Leistung 3

Bei allen drei Leistungen habe ich die Mittelwerte berechnet, aber "nur" um zu schauen, welche der Leistung am besten bzw. am schlechtesten abschneidet.

Dann habe ich mittels U-Test geschaut, ob die Erwartungserfüllung von Leistung 1, Leistung 2, Leistung 3 zu einer Weiterempfehlung führt.

Das geht also etwas in unterschiedliche Richtungen...

lg
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Re: Interpretation U-Test & H-Test

Beitragvon PonderStibbons » Sa 4. Mär 2017, 11:22

ich gehe von quasi-intervallskalierung aus,

Da bin ich skeptisch, aber das soll Dein Betreuer/Abnehmer beurteilen.
also habe ich die Mittelwerte gesondert berechnet (unabhängig vom U-Test und auch mit dem Ziel, eine andere Aussage zu erhalten). Ist das falsch?

"Falsch" ist das nicht, zumindest so lange nicht, wie Du nicht den verbreiteten Fehler begehst es so dazustellen, als ob das Ergebnis des U-Tests etwas über die Mittelwertunterschiede aussagen würde.
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