Nicht-parametrische Zeitreihen?

Nicht-parametrische Zeitreihen?

Beitragvon ellapatella » Do 24. Okt 2019, 05:41

Hi!

Ich habe eine Versuchspersonengruppe, die fuer zwei Bedingungen (Treatment 1 und Treatment 2) ein Dutzend Datenpunkte abgeben hat. Die Datenpunkte sind Ordinaldaten (Ratings) und wurden ueber Zeit in 12 Runden abgegeben (Runde 1 bis 12). Ich wuerde gerne wissen, ob sich Treatment 1 und 2 unterscheiden.

Beispiel: 30 Versuchspersonen machen ein Schmerzrating (1-7) unter Medikament A versus B ueber 12 Stunden hinweg. Ich wuerde gern wissen ob eines der Medikamente schneller wirkt als das andere. Das ist lediglich ein mit meinem Datensatz vergleichbares Beispiel.

Wie werte ich das aus? Ich gehe davon aus, dass ich eine Art Zeitreihenanalyse machen muss, nur halt fuer Ordinaldaten.

(Ich wuerde gern SPSS nutzen wenn moeglich)

Herzlichen Dank fuer eure Hilfe im voraus!
ellapatella
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Re: Nicht-parametrische Zeitreihen?

Beitragvon strukturmarionette » Do 24. Okt 2019, 06:48

Hi,

- wie erfolgt die Auswahl von n1=15 und n2=15 zu Substanz-1 vs Substanz-2?
- worum geht es?

Gruß
S.
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Re: Nicht-parametrische Zeitreihen?

Beitragvon bele » Do 24. Okt 2019, 14:04

Hallo Ella,

ellapatella hat geschrieben:Beispiel: 30 Versuchspersonen machen ein Schmerzrating (1-7) unter Medikament A versus B ueber 12 Stunden hinweg. Ich wuerde gern wissen ob eines der Medikamente schneller wirkt als das andere. Das ist lediglich ein mit meinem Datensatz vergleichbares Beispiel.


Ich hab hier unter "8." Mal was über Parallelbeispiele geschrieben und ich finde, Du solltest darüber nachdenken: nutzung-des-forums-f44/das-musste-mal-gepostet-werden-t6682.html#p31013

Unklar bleibt in Deiner Schilderung, ob jeder der 30 Probanden sowohl Medikament 1 als auch Medikament 2 genommen hat oder ob jeder nur eines der Medikamente genommen hat. Das wäre der Unterschied zwischen verbundenen und unverbundenen Stichproben und damit schon irgendwie wesentlich.

LG,
Bernhard
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Re: Nicht-parametrische Zeitreihen?

Beitragvon ellapatella » Do 24. Okt 2019, 16:08

Hallo,

Danke fuer die Nachfragen. Ich hatte das nicht explizit reingeschrieben, weil ich dachte dass aus der Formulierung herausgeht: Es ist eine Gruppe (nicht zwei), dass heisst jede Versuchsperson macht beide Bedingungen mit (within subjects).

Ok, hier ist was wir gemacht haben:
Wir haben zwei VR Brillen (virtual reality) mit verschiedener Technologie und wollen wissen, ob eine von ihnen schneller Uebelkeit verursacht. 30 Leute tragen zuerst VR Brille A und sehen sich darin 12 Spielsequenzen an. Jede Sequenz ist gleich. Nach jeder Sequenz geben sie ein Rating ueber ihr Wohlbefinden ab (extrem gut bis extrem schlecht). Dann machen die gleichen 30 Versuchspersonen das gleiche Prozedere mit VR Brille B (zwischen den Tests ist ausreichend Zeit). Das heisst ich habe von jeder Versuchsperson 12 Ratings fuer A und 12 fuer B. Die Versuchspersonen wurden folgendermaßen ausgewählt: Alle haben moderate VR Erfahrung und testen was generelle Empfindlichkeit fuer VR Uebelkeit angeht im mittleren Bereich. Anfaelligkeit fuer VR Uebelkeit als Merkmal in der generellen Population scheint nicht normalverteilt zu sein (schiefe Verteilung).

Nun, wie finde ich heraus Mit welcher Brille man laenger Sequenzen ansehen kann ohne dass es auf den Magen schlaegt?

Danke nochmals!!
ellapatella
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Re: Nicht-parametrische Zeitreihen?

Beitragvon bele » Do 24. Okt 2019, 19:01

Ok, also verbundene Stichproben. Hier ein ganz schlichter erster Vorschlag: Jeder Proband hat 12 Sequenzen gesehen und seine Übelkeit geratet. Dann kannst Du pro Proband auszählen, in wievielen Sequenzen er seine Uebelkeit mit Brille A schlechter fand als mit Brille B. So erhälst Du für 30 Probanden eine Zahl zwischen 0 und 12, die metrisch misst, wie oft Brille A schlechter war. Als nächstes rechnest Du das umgekehrte mit Brille B. Nun berechnest Du die Differenz A minus B. Die 30 Differenzen A minus B testest Du mit einem Ein-Stichproben t-Test, ob sie im Mittel signifikant von Null abweichen.

Würde das für Dich passen? Ich kann zwar kein SPSS, aber das ist sicher auch in SPSS machbar. Dem nur ordinalen Skalenniveau ist Rechnung getragen, weil nur verglichen wurde, ob etwas größer ist oder kleiner und der fehlenden Normalverteilung ist mit n= 30 Rechnung getragen, weil der t-Test mit steigendem n zunehmend resistenter gegen die Verletzung von Normalverteilungsannahmen ist.


Ein anderer Ansatz: Wahrscheinlich ist am Anfang keinem Übel und irgendwann wird den Leuten Übel. Man könnte auch pro Proband und Brille zählen, wie viele Sequenzen er durchhält, bevor die Übelkeit über einen geeigneten Schwellenwert steigt. Auch das sind dann Zähldaten, die man mittels t-Test miteinander vergleichen kann.

Geht natürlich alles auch viel komplizierter, aber ich könnte mir vorstellen, dass einer dieser beiden Vorschläge schon funktinoiert.

LG,
Bernhard
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Re: Nicht-parametrische Zeitreihen?

Beitragvon strukturmarionette » Fr 25. Okt 2019, 14:43

Hi,

VR Brillen (virtual reality) mit verschiedener Technologie

- ja was denn?
- ja was denn für 2 *12 Videos?
- ja was denn nun Wohlbefinden oder Übelkeit oder Ekel oder was?
- es fehlt doch jeglicher fachlicher Hintergrund

Gruß
S.
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Re: Nicht-parametrische Zeitreihen?

Beitragvon ellapatella » So 27. Okt 2019, 05:51

Hallo Bernhard,

Herzlichen Dank fuer deine Antwort. Ja, das macht Sinn! Ich hab mir das wohl komplizierter gemacht/ gedacht als es ist. Ich mach das erstmal so und ueberleg mir ob mir das reicht.

Gruesse,

Ella
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Re: Nicht-parametrische Zeitreihen?

Beitragvon bele » So 27. Okt 2019, 08:40

sonst gerne nochmal melden!
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