Verfahren nach Bredenkamp

Verfahren nach Bredenkamp

Beitragvon Alfons25 » So 24. Jan 2021, 14:18

Hallo liebe Statistik-Profis,
da in meinem Datensatz einige Voraussetzungen für eine zweifaktorielle ANOVA mit Messwiederholung nicht erfüllt werden, möchte ich gerne ein nicht-parametrisches Verfahren anwenden. Nun ist es jedoch so, dass mich nicht nur die Innersubjektfaktoren interessieren, sondern vor allem die Zwischensubjektfaktoren. So wie ich es verstanden wird dies aber vom Friedman-Test nicht abgedeckt, da dieser nur den Haupteffekt (gibt es eine signifikante Änderung der AV über die Zeit) untersucht. Für mich ist aber insbesondere der Einfluss eines dichotomen Zwischensubjektfaktors (hoch neurotizistisch vs. niedrig neurotizistisch) relevant. Nach einiger Recherche bin ich auf das Verfahren nach Bredenkamp gestoßen, das scheinbar ein Kombination aus dem Kruskal-Wallis-H-Test und dem Friedman-Test darstellt. So ganz steige ich aber nicht durch, wie das durchgeführt werden soll und ob es tatsächlich das untersucht, was ich gerne hätte? Vielleicht kennt sich hier jemand damit aus?
Also nochmal zur Übersicht: ich möchte den Einfluss einer hoch und einer niedrig neurotizistischen Gruppe auf ihre Stressreduktion innerhalb von 10 Musiksitzungen untersuchen.
herzlichen Dank schon im Voraus!
Liebe Grüße :)
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Re: Verfahren nach Bredenkamp

Beitragvon PonderStibbons » So 24. Jan 2021, 14:37

da in meinem Datensatz einige Voraussetzungen für eine zweifaktorielle ANOVA mit Messwiederholung nicht erfüllt werden,

Welche denn, wie festgestellt, wie groß ist die Stichprobe?
möchte ich gerne ein nicht-parametrisches Verfahren anwenden.

Geht nicht. Die sind rangbasiert, da gibt es keine Varianzzerlegung.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Verfahren nach Bredenkamp

Beitragvon Alfons25 » So 24. Jan 2021, 14:46

die AV ist nicht für jede Stufe des Innensubjektfaktors normalverteilt (laut Saphiro-Wilk-Test) und es fanden sich drei extreme Ausreißer (festgestellt mittels explorativer Analyse bei SPSS, Betrachtung der Boxplots). Auch die Sphärizität ist nicht gegeben, weshalb die Greenhouse-Geister Korrektur herangezogen werden musste. Zudem ist die Stichprobe ziemlich klein mit 21 Vpn. Welche anderen Möglichkeiten hätte ich hier? Liebe Grüße
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Re: Verfahren nach Bredenkamp

Beitragvon PonderStibbons » So 24. Jan 2021, 15:23

Schildere doch einmal Thema, Fragestellungen, Erhebungsdesign, abhängige Variablen und deren konkrete Messungen.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Verfahren nach Bredenkamp

Beitragvon Alfons25 » So 24. Jan 2021, 15:35

Gerne. Es handelt sich um eine Musikintervention, bei welcher die Vpn zu 10 Messzeitpunkten für 60min Musik hören. Zudem wird vor und nach dem Musikhören der akute Stresswert mittels Visueller Analogskala erhoben. Insgesamt lautet meine Fragestellung: "Wie wirkt das Hören von Musik in Abhängigkeit von Neurotizismus auf den subjektiv empfundenen chronischen und akuten Stress?" Für die H1: "Bei einer hohen Ausprägung in N wirkt Musikhören auf akuten Stress stärker stressreduzierend als bei niedriger Ausprägung in N." ist jedoch zunächst die akute Stressreduktion relevant. Meine AV ist also die akute Stressreduktion (Differenz der Stresswerte vor und nach dem Musikhören) und meine UV zum einen die durchgeführte Musikintervention, zum anderen die Neurotizismus-Ausprägung. Dafür habe ich die Vpn in zwei Gruppen eingeteilt, eine mit hohen N-Werten (hN) und eine mit niedrigen N-Werten (nN). Nun war der Plan mittels einer zweifaktoriellen ANOVA mit MW zum einen zu untersuchen, ob die Musikintervention funktioniert, also die akuten Stresswerte reduziert, hat. Zum anderen, ob hN / nN als Zwischensubjektfaktor einen Einfluss darauf hatten.
Hilft das erstmal weiter?
Liebe Grüße.
Alfons25
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Re: Verfahren nach Bredenkamp

Beitragvon PonderStibbons » So 24. Jan 2021, 19:29

Dafür habe ich die Vpn in zwei Gruppen eingeteilt, eine mit hohen N-Werten (hN) und eine mit niedrigen N-Werten (nN).

Das ist tunlichst zu unterlassen. Es ist erstmal eine Fehletikettierung (nicht alle hN'ler haben einen hohen Wert),
logisch nicht haltbar (warum sind Leute mit mittleren Werten in verschiedenen Gruppen, aber jeweils in derselben
Gruppe wie Leute mit Extremwerten), je nach Einteilungskriterium nicht übertragbar auf andere Stichproben (falls
am Stichprobenmedian geteilt wurde) und vernichtet vor allem statistische Informationen durch Umwandlung einer
intervallskalierten in eine kategoriale Variable. Es gibt keinen Grund, es zu tun, die intervallskalierte N-Messung kann
so wie sie ist in die Analyse einbezogen werden.

Was die Verteilung angeht, es ist die Verteilung der Residuen des Modells von Belang und Varianzanalysen sind
im Allgemeinen robust gegenüber Abweichungen von der Normalverteilung. Problematisch könnten Ausreißer
sein, aber die kann ich hier nicht beurteilen.

Mit freundlichen Grüßen

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