Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren?

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon Shorexx » Di 28. Okt 2014, 16:30

Übrigens geht es darum, die Concurrent Validity der Positive mental Health scales vs. Psychopathology Scales herauszustellen.
hoffe, das ist überhaupt möglich, wenn man mehr als 2 Scales mit einbezieht.
Shorexx
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Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon bele » Di 28. Okt 2014, 16:33

Hallo Shorexx,

"eher miteinander korrelieren" ist keine saubere Beschreibung für eine zu testende Hypothese.
Ich versuche mal wieder einen ungewöhnlichen Weg zu gehen, da ich nicht glaube, dass Du mit dem bivariaten Testen glücklich wirst (viel zu viele bivariate Vergleiche). Deine These könnte so aussehen:

min(r12, r23, r13) > max(r14, r15, r24, r25, r34,r35)

Die kleinste Korrelation zwischen 1, 2 und 3 ist immer noch größer als die größte Korrelation zwischen einem aus {1,2,3} und einem aus {4,5}. Wie kann man das nun aus der Stichprobe auf die Grundgesamtheit verallgemeinern. Meines Erachtens sollte das durch Bootstrapping möglich sein: Du ziehst aus Deinen >300 Probanden eine große Zahl von Bootstrapping-Stichproben und zählst, in wievielen der Bootstrapping-Stichproben die o. g. Ungleichung gilt.

LG,
Bernhard
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Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon bele » Di 28. Okt 2014, 17:05

PonderStibbons hat geschrieben: ob die Koeffizienten r12 bzw. r13
bzw. r23 größer sind als Koeffizient r45.

Hallo PonderStibbons,

ich glaube nicht, dass das Problem so einfach zu beschreiben ist. Es ist für die Fragestellung, so wie ich sie verstehe, völlig unerheblich, wie groß die Korrelation r45 ist. Es geht darum, dass 1,2 und 3 untereinandern höher korrellieren als (1,2 und 3) mit (4 und 5)
also
r12 > r14
r12 > r15
r12 > r24
r12 > r25
r12 > r34
r12 > r35
r13 > r14
r13 > r15
r13 > r24
r13 > r25
usw.
Überschlagsmäßig 18 bivariate Vergleiche!

LG,
Bernhard
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Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon Shorexx » Di 28. Okt 2014, 17:12

genau, Bernhard.
Dennoch muss nicht jeder Fall eintreffen. Wenige Ausreißer sind zu tolerieren. Also hilft pures Abzählen?
@PonderStibbons
danke für deine Mühe, aber ich glaube, die genannten Quellen stellen eine viel zu komplizierte Methode dar! Ich wüsste gar nicht, wie ich den Syntax dann auf meinen Fall in SPSS zuschneiden sollte.

@ Bernhard
wie würdest du die von dir genannte Bootstrapping Methode dann in SPSS durchführen?
Habe übrigens auf Hypothesen verzichtet und richte mich nur nach Untersuchungsfragen, was mir empirisch gesehen etwas mehr Freiraum lässt.
Daher wäre eine einfache Methode, wie das pure Auszählen, meiner Meinung nach gut vertretbar!
Shorexx
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Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon PonderStibbons » Di 28. Okt 2014, 17:19

Der Satz "ich will nun darlegen, dass Test 1,2 und 3 (messen positive geistige Gesundheit)
eher miteinander korrelieren/zusammenhängen als Test 4 & 5" entspricht 3 Vergleichen.
Da steht nicht "...dass Tests 1,2 und 3 eher miteinander zusammenhängen als mit Test 4
bzw. mit Test 5." Kann natürlich sein, dass es anders gemeint als geschrieben war.
Die letzte Darstellung "Übrigens geht es darum, die Concurrent Validity der Positive mental
Health scales vs. Psychopathology Scales herauszustellen." war ja auch schon wieder diffuser...

Viele Grüße

P.
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Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon Shorexx » Di 28. Okt 2014, 17:23

PonderStibbons hat geschrieben:Da steht nicht "...dass Tests 1,2 und 3 eher miteinander zusammenhängen als mit Test 4
bzw. mit Test 5."

so ist es aber gemeint...sorry.
Shorexx
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Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon PonderStibbons » Di 28. Okt 2014, 17:26

danke für deine Mühe, aber ich glaube, die genannten Quellen stellen eine viel zu komplizierte Methode dar! Ich wüsste gar nicht, wie ich den Syntax dann auf meinen Fall in SPSS zuschneiden sollte.

Ich hatte darauf hingewiesen, den Titel der verlinkten Seite zu beachten.

Aber vielleicht machst Du besser bootstrapping, das können Anfänger gut
verstehen, darstellen und anwenden und ist auch den meisten Gutachtern
geläufig.

Noch gutes Gelingen!
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Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon bele » Mi 29. Okt 2014, 09:12

@Shorexx: Ich würde das gar nicht in SPSS durchführen. Hängt aber auch damit zusammen, dass ich gar kein SPSS habe. Ich würde das in R machen (zirkulärer Zusammenhang: Weil ich kein SPSS habe benutze ich R. Weil ich mit R zufrieden bin, schaffe ich mir kein SPSS an...).
In R geht so was recht einfach, ich denke aber, man kann das in jeder Programmiersprache umsetzen. Man braucht halt einen guten Zufallszahlengenerator um Bootstrappingsamples zu erstellen, dann eine Schleife über die Bootstrapping-Samples um die Korrelationskoeffizienten zu berechnen und auszuzählen, in wievielen Fällen (prozentual) die Bedingung erfüllt oder nicht erfüllt ist. Wenn der Code stimmt, lässt man den Rechner mal eine Kaffeepause lang allein. Ob man sich das in der SPSS-GUI zusammenklicken kann, wage ich zu bezweifeln, bin aber nicht kompetent, das zu beantworten.


@PonderStibbons: Nach jetzt geklärter Aufgabenstellung: Hast Du eine Meinung dazu, ob mein ursprünglicher Ansatz sinnvoll war, mit den Skalenwerten eine Faktorenanalyse zu rechnen und zu schauen, ob die drei Skalen 1,2 und 3 gemeinsam auf einem Faktor laden, auf dem 4 und 5 nicht laden? Für den OP wäre die Faktorenanalyse (je nach Progammierkenntnissen) leichter durchzuführen als das Bootstrapping. Ich möchte nur wissen, ob ich mich da in etwas blödsinniges verrannt habe oder nicht. Dafür unterschreibe ich auch

Mit freundlichen Grüßen,
Bernhard
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Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon PonderStibbons » Mi 29. Okt 2014, 13:02

Ich hatte den Fehler begangen, mich nicht nach dem Hintergrund
der Frage, dem dahinterstehenden Problem zu erkundigen. Ohne
Darlegung, was hier im konkreten Falle unter Concurrent Validity
verstanden wird und welche Strategie (in groben Zügen) verfolgt
wird,waren meine vorherigen und sind weitere Ratschläge m.E.
weitgehend müßig. Allerdings ist angesichts des bisherigen Verlaufs
der Diskussion mein Interesse auch nicht mehr ausreichend, kommt
schinmal vor.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Skalen nach Korrelationsgröße ordnen-> welches Verfahren

Beitragvon bele » Mi 29. Okt 2014, 15:20

@PonderStibbons: Trotzdem danke, dass Du Dich nochmal gemeldet hast.

@Shorexx: Du hast ja nicht geschrieben, warum Du die Faktorenanalyse so schnell ausgeschlagen hast. Vielleicht war es, weil man dabei automatisch an Items denkt. Zufällig lese ich heute gerade
Werth, K., Voigt, D, Döllinger, M: Clinical value of acoustic voice measures: A retrospective Study, Eur Arch Otolaryngol (2010) 267: 1261-1271
Die Rechnen zum Beispiel eine EFA mit physikalischen Messwerten um zu bestimmen, welche von denen Ähnliches und welche Verschiedenes messen. Ein Fragebogen kommt da gar nicht vor. "For the 981 female and 662 male subjects, the 25 acoutic measures obtained by Doctor Speech analysis software were evaluated by factor analysis to detect potencial coherences between the set of acoutic parameters." Ich bin also nicht der Einzige, der mit etwas anderem als Likert-Skalen in eine Faktorenanalyse gehen würde.
Grundsätzlich würde ich es aber wie PonderStibbons sehen: Bootstrapping ist einfach und anschaulich.

LG,
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