Partielle Korrelation größer als einfache

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Partielle Korrelation größer als einfache

Beitragvon tztztz » Mo 3. Nov 2014, 10:24

Hallo zusammen,

ich rechne gerade mit einem Datensatz (N ≈ 50) in welchem ich den Zusammenhang zwischen drei intervallskalierten Variablen (UV1, UV2, AV) berechnen möchte. Von besonderem Interesse ist der Zusammenhang zwischen den Variablen UV1-AV und UV2-AV.

Wenn ich nun Pearson Korrelationen berechne, stellt sich heraus, dass meine UV1-AV nicht signifikant korreliert wobei sich ein Trendergebnis ergibt (p ≈ .08). UV2-AV sind hingegen weit davon entfernt zu korrelieren (r ≈ .02). UV1 und UV2 korrelieren relativ stark und signifikant miteinander (r ≈ .6).

Berechne ich nun eine partielle Korrelation in welcher ich UV1 mit AV unter konstanthaltung von UV2 berechne bekomme ich zwischen UV1-AV ein signifikantes Ergebnis. Wie kann dieses Ergebnis zustande kommen? Meines Verständnisses nach, kann ich mit einer partiellen Korrelation z.B. überprüfen ob ein signifikanter Zusammenhang nach berücksichtigung einer Drittvariable immer noch signifikant ist. Ich habe aber noch nicht davon gehört, dass das herauspartialisieren einer Variable eine vormals nicht signifikante Korrelation auf einmal signifikant macht.

Danke für euren Rat!

LG tztztz
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Re: Partielle Korrelation größer als einfache

Beitragvon PonderStibbons » Mo 3. Nov 2014, 10:44

Ich habe aber noch nicht davon gehört, dass das herauspartialisieren einer Variable eine vormals nicht signifikante Korrelation auf einmal signifikant macht.

Das ist nicht exotisch und wird auch hier häufig gefragt. Schau mal
im Netz unter suppressor (-effekt). Wobei ich einen Wechsel
von p=0.08 auf p=0.04 (?) jetzt nicht für so sensationell hielte.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Partielle Korrelation größer als einfache

Beitragvon tztztz » Mo 3. Nov 2014, 11:16

hallo und danke für die rasche antwort!

ich dachte mir schon, dass es sich um einen supressoreffekt handeln könnte. und ja, stimmt, dass es nicht so sensationell ist ein trendergebnis (p = .08) auf einmal signifikant (p = .03) zu bekommen :lol: aber dennoch ein interessanter befund.

in meinem fall messen meine beiden UVs zwei unterschiedliche facetten von negativer stimmung. könnte man somit sagen, dass die eine facette der negativen stimmung (UV2) nicht mit meiner AV zusamenhängt und die andere facette (UV1) stärker mit der AV zusammenhängt, wenn jene anteile aus dieser UV1 herausgerechnet werden welche sie sich mit UV2 teilt, die aber nicht mit der AV zusammenhängen?

lg tztztz
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