nichtparametrisch: zwei (unabhängigen) Gruppen mit MW

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Beitragvon Juli2003 » So 21. Aug 2016, 10:17

Hallo zusammen,

ich habe folgende Fragestellung: Ein Fragebogen wurde vor und nach einer Behandlung an ProbandInnen ausgegeben. Dies entspricht ja einer Messwiederholung (also eigentlich abhängigen Stichproben). Die Zuordnung zu den Bedingungen, ob sie eine Behandlung erhalten(Gruppe1) oder nicht (Gruppe2) geschieht aber zufällig (also unabhängige Stichproben). Nun möchte ich prüfen ob sich die beiden Gruppen (Behandlung vs. keine Behandlung) hinsichtlich der Veränderung (MW) unterscheiden. (und nicht bloß ob es innerhalb einer Gruppe Veränderungen gibt.)
Normalverteilung ist nicht gegeben, sodass ich auf einen nonparametrischen Test zurückgreifen müsste.

Wäre es zulässig, die Differenz zwischen prä und post auszurechnen und dann mit den Differenzwerten einen U- Test zu berechnen?

Vielen Dank und viele Grüße!
Juli2003
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Re: nichtparametrisch: zwei (unabhängigen) Gruppen mit MW

Beitragvon strukturmarionette » So 21. Aug 2016, 10:58

Hi,

Normalverteilung ist nicht gegeben, sodass ich auf einen nonparametrischen Test zurückgreifen müsste.

- wie begründest Du diese Feststellung?

Gruß
S.
strukturmarionette
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Re: nichtparametrisch: zwei (unabhängigen) Gruppen mit MW

Beitragvon Juli2003 » So 21. Aug 2016, 13:39

Die AV (Fragebogen) habe ich per K-S- Test auf Normalverteilung untersucht (anhand von SPSS). Diese ist nicht gegeben.
Da sowohl für den t-Test für unabhängige als auch für abhängige Stichproben die Voraussetzung der NV gegeben sein muss, kann da ja nur die nonparametrische Alternative in Frage kommen.
Leider bin ich aber unsicher, welcher t-Test für die Fragestellung generell in Frage kommen würde.

Viele Grüße!
Juli2003
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Re: nichtparametrisch: zwei (unabhängigen) Gruppen mit MW

Beitragvon strukturmarionette » So 21. Aug 2016, 14:57

Hi,

- du könntest zunächst recherchieren in ein Fachbuch (nicht bei Googlo), wann und mit welchen Einschränkungen Signifikanztests auf Normalverteilung in Deinem Kontext Sinn machen können.
- des Weiteren (nicht bei Googlo), worauf sich die Annahme von Normalverteilung bei Signifikanztests im Allgemeinen Linearen Modell konkret bezieht.

Gruß
S.
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Re: nichtparametrisch: zwei (unabhängigen) Gruppen mit MW

Beitragvon Juli2003 » So 21. Aug 2016, 17:41

Hallo,

es geht mir ja nicht um die Testung auf NV, da ich diese in jedem Fall machen muss. Meine Frage ist, ob ich von abhängigen oder unabhängigen Stichproben ausgehen soll.
Bzw. ob die im obersten Kommentar beschriebene Berechnung zulässig ist. ("Wäre es zulässig, die Differenz zwischen prä und post auszurechnen und dann mit den Differenzwerten einen U- Test zu berechnen? ").

Gruß
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Re: nichtparametrisch: zwei (unabhängigen) Gruppen mit MW

Beitragvon bele » Mo 22. Aug 2016, 15:53

Juli2003 hat geschrieben:Wäre es zulässig, die Differenz zwischen prä und post auszurechnen und dann mit den Differenzwerten einen U- Test zu berechnen?

Ja, das ist zulässig. Die Chancen stehen ganz gut, dass Du Dich irrst und trotz der Abweichung von der Normalverteilung ein t-Test möglich wäre, aber das ist kein Problem. Nimm einfach den U-Test und Du bist aus Spitzfindigkeiten und Diskussionen um Robustheit und Ähnliches draußen.
Manche Leute scheinen zu lehren, dass man einen t-Test nur machen darf, wenn vorher ein Normalverteilungstest nicht-signifikant war und diese Leute bringst Du nicht gegen Dich auf, wenn Du einfach einen U-Tests machst.

LG,
Bernhard
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Re: nichtparametrisch: zwei (unabhängigen) Gruppen mit MW

Beitragvon strukturmarionette » Di 23. Aug 2016, 16:05

Hi,

Wäre es zulässig, die Differenz zwischen prä und post auszurechnen und dann mit den Differenzwerten einen U- Test zu berechnen?

- Es stellt sich doch gar nicht eine Frage nach Zulässigkeit für diesen Signifikanztest.
- Es stellt sich eine Sinnfrage, die viel grundlegender /einfacher anzusiedeln ist

Gruß
S.
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Re: nichtparametrisch: zwei (unabhängigen) Gruppen mit MW

Beitragvon bele » Mi 24. Aug 2016, 09:25

Hi!

Juli stellt die Frage. Und die lautet:
Nun möchte ich prüfen ob sich die beiden Gruppen (Behandlung vs. keine Behandlung) hinsichtlich der Veränderung (MW) unterscheiden.

Ob sich die Mittelwerte unterscheiden, ließe sich parametrisch mit einem t-Test (soweit wir wissen: für unverbundene Stichproben) untersuchen. Dafür fehlen der Fragestellerin/dem Fragesteller aber die Kenntnisse zu dessen Voraussetzungen. Ob sich die Mittelwerte unterscheiden, ließe sich nicht-parametrisch mit einem Permutationstest untersuchen, das ist aber sehr ungewöhnlich und sollte bei mangelnder Erfahrung wahrscheinlich besser unterbleiben. Das nächstbeste ist, die Veränderung mittels Rangsummentest zu vergleichen. Das bezieht sich dann zwar nicht auf den Mittelwert, ist aber sonst sauber. Die Veränderung definiert sich als Wert_nachher minus Wert_vorher.

Ich hoffe nur, dass es sich nicht um eine medizinische Behandlung handelt, denn dann wäre es nicht ok, so eine Studie durchzuführen, ohne sie vorher sauber geplant zu haben. Zu einer sauberen Planung und auch einer Einreichung bei einer Ethikkommission gehört dann auch eine Statistische Planung. Sollte es in diesem Experiment um irgendetwas mit einiger Tragweite/Relevanz gehen, also nicht nur um eine Qualifizierung, dann wäre es freilich wichtig, dass sich jemand mit solideren Kenntnissen die gesamte Studie gründlich anschaut.

LG,
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