STATISTIK-FORUM.de

[TheB7]

Hallo!

Nachdem ich nun seit ca. 4 Wochen in diversen Foren, Büchern etc. nach Antworten suche, versuche ich es jetzt mal hier.

Und zwar vergleiche ich Therapieunterschiede zwischen Männern und Frauen in SPSS. Ich vergleiche verschiedene Aspekte und habe hauptsächlich kategoriale Variablen. Als Beispiel habe ich den Zusammenhang zwischen 5 Therapiekategorien und dem Geschlecht Mann/Frau untersucht. Angenommen der Chi2-Test in der Kreuztabelle ist signifikant, habe ich ja nun eine globale Aussage, dass irgendein Unterschied zwischen Geschlecht und verwendeter Therapie besteht. Der nächste Schritt wäre ja nun ein Blick auf die Spaltenprozente, die erwarteten Werte und Residuen, um zu sehen, wo der Unterschied in der Tabelle liegt. Dazu bietet SPSS ja auch die Möglichkeit einen Z-Test mit Bonferroni Korrektur durchzuführen. Das heisst, netterweise bekomme ich durch die tiefergestellten Buchstaben eine Aussage, in welcher Kategorie sich der Unterschied findet. Soweit, so gut.
Nun soll ich für meine Arbeit genauere Angaben bezüglich des p-wertes der einzelnen Spalten machen.
Also zum Beispiel Aspirin bekommen 50 Frauen und 100 Männer. Paracetamol bekommen 50 Frauen und 50 Männer. Jetzt will ich den genauen p-wert für die Kategorie Aspirin berechnen, also dort einen z-Test durchführen (?). Wie kann ich das machen? Das muss nicht unbedingt innerhalb von SPSS passieren, von mir aus auch handschriftlich. Ich finde nur einfach gar nichts dazu!
Ich habe mal gehört, dass man hier auch einen t-test machen könnte, allerdings sind die Daten alle kategorial, sodass ich ja keinen Mittelwert berechnen kann. Außerdem hatte ich überlegt, einen einfachen nicht-parametrischen Chi2 Test durchzuführen und auf die einzelne Therapiekategorie zu filtern, aber da kommen nie signifikante Werte raus, bzw. muss ich dann meine erwarteten Werte dort eintragen?

Ich hoffe, mir kann irgendjemand helfen!´
Liebe Grüße,
TheB7

[PonderStibbons]

Wenn 200 Männer und 150 Frauen an der Studie teilnehmen, sollten sich für jede
Therapievariante die Geschlechter im Verhältnis 4:3 verteilen. Beispielsweise,
wenn Paracetamol von 100 Probanden genommen wird, dann würden bei
unauffälliger Verteilung ca. 57 Männer und 43 Frauen erwartet.Gegen diese
Erwartung kann man die tatsächliche Verteilung (50 versus 50) bei Paracetamol
testen. Das geht mit dem Chi²-Test für 1 Stichprobe, der vergleicht die
emprirische Verteilung mit der erwarteten. Für die Durchführung müsste man
dann jeweils eine der 5 Therapievarianten auswählen. Oder (in SPSS)
"Datei aufteilen" wählen und dieselbe Rechnung für die 5 Stufen der
Therapievariable durchführen lassen.

Alternativ kann man auch 5 Vierfeldertafeln rechnen, wenn man aus der
1 Therapievariablen deren 5 macht (Paracetamol ja/nein, Aspirin ja/nein etc.).

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[TheB7]

Hey! Vielen Dank für die Antwort, Ponder Stibbons!
Zu Variante 1:Leider ist die Verteilung in meinem Kollektiv nicht so eindeutig, das heisst kein Verhältnis von 4:3. Ich habs trotzdem mit dem Chi2 Test mal ausprobiert und es ist nichts signifikant. Irgendwie komisch. Ich kann nicht einfach in den einfachen Chi2 Test die Anzahl der erwarteten Werte aus meiner Kreuztabelle eintragen und dann berechnen, oder?
Zur Variante 2: Daran hatte ich auch schonmal überlegt. Da aber jeder Patient nur eine Therapie bekommt, hätte ich ja dann wieder die gleiche globale Aussage mit einer Kreuztabelle und nem Chi2 Test, oder? Ich probiers gleich mal aus.

Ich habe im Internet noch gelesen man könnte post-hoc Tests durchführen. Allerdings bekommt man somit keine paarweisen Vergleiche. Weiss darüber jemand etwas?

Vielen Dank schonmal!

[TheB7]

http://www.spss-forum.de/tests-und-grup ... t2011.html

Dieser Post beschreibt genau mein Problem. Ich möchte halt genauere Werte angeben, als p<0,05. Die Vierfeldertafeln helfen leider auch nicht....

[PonderStibbons]

Zu Variante 1:Leider ist die Verteilung in meinem Kollektiv nicht so eindeutig, das heisst kein Verhältnis von 4:3.

Auch 1,74 zu 2,455 dürfte für einen Computer oder Taschenrechner keine unüberwindliche Hürde darstellen.

Ich habs trotzdem mit dem Chi2 Test mal ausprobiert und es ist nichts signifikant.

Das sagt mir leider nichts. Alles p=0,99? p=0,050?
Wie auch immer, Du wolltest doch spaltenweise genaue Angaben von p-Werten,
die hast Du jetzt, Auftrag erfüllt (sofern korrekt durchgeführt).

Ich kann nicht einfach in den einfachen Chi2 Test die Anzahl der erwarteten Werte aus meiner Kreuztabelle eintragen und dann berechnen, oder?

Nein.

Zur Variante 2: Daran hatte ich auch schonmal überlegt. Da aber jeder Patient nur eine Therapie bekommt, hätte ich ja dann wieder die gleiche globale Aussage mit einer Kreuztabelle und nem Chi2 Test, oder?

Nein.

Ich habe im Internet noch gelesen man könnte post-hoc Tests durchführen.

In Bezug auf Chi²-Tests?

Allerdings bekommt man somit keine paarweisen Vergleiche.

Post-hoc Tests sind normalerweise paarweise Vergleiche.

Die Vierfeldertafeln helfen leider auch nicht....

Inwiefern?