Hallo liebe Statistiker,
ich habe eine Frage zu meinem Studiendesign.
Und zwar Untersuche ich Tumorpatienten mit Komorbiditäten (zusätzlichen Nebenerkrankungen) im Vergleich zu Tumorpatienten ohne Komorbiditäten und möchte schauen ob die beiden Gruppen signifikante Unterschiede im Hinblick auf die psychische Belastung zeigen (also ob die Tumorpatienten mit Komorbiditäten stärker psychisch belastet sind als Tumorpatienten ohne Komorbiditäten).
Dazu benutze ich Daten die in einer Primärstudie bereits erhoben wurden.
Die Daten wurden zu einem bestimmten Zeitpunkt erfasst. Es ist also eine Querschnittsstudie.
Kann mir jemand sagen ob dies nun eine retrospektive oder eine prospektive Studie ist?
Vielen Dank euch schonmal.
Max
Studiendesign, retrospektiv oder prospektiv?
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Studiendesign, retrospektiv oder prospektiv?
von maxxx » Mo 6. Nov 2017, 20:55
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Re: Studiendesign, retrospektiv oder prospektiv?
von bele » Di 7. Nov 2017, 12:30
Hallo maxx,
das kommt darauf an, ob diese Daten in dem Wissen erhoben wurden, dass sie für diese wissenschaftliche Auswertung herangezogen werden oder ob jemand durch die Krankenblätter der Vergangenheit gegangen ist, und Daten herausgeschrieben hat, die zu klinischen Zwecken und nicht zu wissenschaftlichen erhoben wurden.
Bei klinischen Daen muss man davon ausgehen, dass der Kliniker die in diesem Fall relevanten Daten besonders gründlich, andere vielleicht halbherzig und unvollständig erhoben hat. Bei prospektiven Daten wussten die Beteiligten, dass die Daten später alle mal weiter verwendet werden sollten. Im klinischen Kontext kann man den einen Patienten auf einer alten Waage, den anderen auf einer neuen Waage gewogen haben, auch wenn beide Waagen nicht exakt das gleiche anzeigen. Im Rahmen einer prospektiven Studie wird man darauf achten, dass alle verwendeten Waagen nicht zu weit voneinander abweichen.
So musst Du jetzt die Gegenbenheiten Deiner "Primärstudie" betrachten.
LG,
Bernhard
das kommt darauf an, ob diese Daten in dem Wissen erhoben wurden, dass sie für diese wissenschaftliche Auswertung herangezogen werden oder ob jemand durch die Krankenblätter der Vergangenheit gegangen ist, und Daten herausgeschrieben hat, die zu klinischen Zwecken und nicht zu wissenschaftlichen erhoben wurden.
Bei klinischen Daen muss man davon ausgehen, dass der Kliniker die in diesem Fall relevanten Daten besonders gründlich, andere vielleicht halbherzig und unvollständig erhoben hat. Bei prospektiven Daten wussten die Beteiligten, dass die Daten später alle mal weiter verwendet werden sollten. Im klinischen Kontext kann man den einen Patienten auf einer alten Waage, den anderen auf einer neuen Waage gewogen haben, auch wenn beide Waagen nicht exakt das gleiche anzeigen. Im Rahmen einer prospektiven Studie wird man darauf achten, dass alle verwendeten Waagen nicht zu weit voneinander abweichen.
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`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
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Re: Studiendesign, retrospektiv oder prospektiv?
von maxxx » Di 7. Nov 2017, 16:25
Vielen Dank Bele,
die Daten der Primärstudie wurden für eine wissenschaftliche Auswertung erhoben. Ich dachte nur, da einen Teil der Daten jetzt für eine zweite Studie benutze, würde es sich dann um eine retrospektive Studie handeln.
noch einmal Vielen Dank.
Max
die Daten der Primärstudie wurden für eine wissenschaftliche Auswertung erhoben. Ich dachte nur, da einen Teil der Daten jetzt für eine zweite Studie benutze, würde es sich dann um eine retrospektive Studie handeln.
noch einmal Vielen Dank.
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Re: Studiendesign, retrospektiv oder prospektiv?
von bele » Mi 8. Nov 2017, 19:42
Du wertest die Daten natürlich jetzt retrospektiv aus. Der Kern dieser Unterscheidung ist aber ja, wieviel Vertrauen man in die Datenquelle steckt.
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