Rangkorrelationskoeffizient rho: Interpretation nach Cohen?

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Rangkorrelationskoeffizient rho: Interpretation nach Cohen?

Beitragvon 1232 » Di 8. Mai 2018, 16:20

Hallo!

Ich würde gern wissen, ob die Kriterien zur Interpretation der Stärke eines Zusammenhangs nach Cohen (also Korrelationen ab 0.5 gelten als groß, Korrelationen um 0.3 als moderat und Korrelationen um 0.1 als klein), auch zur Interpretation des Spearman Brown Korrelationskoeffizienten herangezogen werden dürfen oder nur für den Produkt Moment Korrelationskoeffizienten nach Pearson gelten?

Vielen Dank für die Rückmeldung!
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Re: Rangkorrelationskoeffizient rho: Interpretation nach Coh

Beitragvon strukturmarionette » Mi 9. Mai 2018, 01:07

Hi,

In welcher Originalveröffentlichung von Cohen wo liest du derartiges?

Gruß
S.
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Re: Rangkorrelationskoeffizient rho: Interpretation nach Coh

Beitragvon 1232 » Mi 9. Mai 2018, 10:00

Mir wurde angeraten, die Stärke des Zusammenhangs einer Spearman Korrelation nach den Kriterien von Cohen ("Statistical power analysis for the behavioral sciences", 1988) zu interpretieren, allerdings finde ich in diesem Werk keinen Bezug zu der Spearmankorrelation...falls diese Einteilung also nicht für die Interpretation geeignet ist: Nach wechen Kriterien sollte die Stärke des Zusammenhangs einer Korrelation nach Spearman interpretiert werden und auf welche Quelle stützen sich diese?

Vielen Dank!
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Re: Rangkorrelationskoeffizient rho: Interpretation nach Coh

Beitragvon PonderStibbons » Mi 9. Mai 2018, 10:18

Da Du Stichprobendaten hast, sind Cohens Kriterien hier nicht anwendbar,
die beziehen sich auf die Grundgesamtheit und wurden im Zusammenhang
mit power-Analysen entwickelt. Das Stichproben-rho ist nicht die tatsächliche
Effektstärke, weil es durch den Stichprobenfehler größer oder auch kleiner
ist als der "wahre" Effekt (rho in der Grundgesamtheit). Je kleiner die Stichprobe,
desto größer im Schnitt dieser Fehler und desto sinnloser die Interpretation als
klein/mittel/groß. Wie groß ist denn Deine Stichprobe und auf welchem
Skalenniveau wurden die beteiligten Variablen gemessen?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Rangkorrelationskoeffizient rho: Interpretation nach Coh

Beitragvon 1232 » Mi 9. Mai 2018, 10:33

Es handelt sich um eine Gesamtstichprobe von n=109 und dann wird nochmal eine Untergruppe von n=100 untersucht.
Ich habe den Spearman Korrelationkoeffizienten gewählt, weil eine der zu korrelierenden Variablen jeweils nicht normalverteilt war.
Ansonsten handelt es sich überwiegend um metrische Variablen und auch um einige wenige ordinalskalierte Variablen...

Danke für die Rückmeldung!
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Re: Rangkorrelationskoeffizient rho: Interpretation nach Coh

Beitragvon PonderStibbons » Mi 9. Mai 2018, 11:17

Das bringt eine große Unsicherheiot mit sich. Z.B. ein rho=0,3 hat bei n=100 ein 95%-Konfidenzintervall von 0,11 bis 0,47. Da kann man relativ zuversichtlich die Nullhypothese rho=0 ablehnen, aber weitere Aussagen sind wackelig.

Was Labels für rho angeht, mangels besserer Alternativen kann man sich vermutlich an die Labels für Pearson's r halten.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Rangkorrelationskoeffizient rho: Interpretation nach Coh

Beitragvon 1232 » Mi 9. Mai 2018, 11:47

Vielen Dank!Ich kann mich also unter diesen Umständen auf die Einteilung nach Cohen beziehen?
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Re: Rangkorrelationskoeffizient rho: Interpretation nach Coh

Beitragvon 1232 » Mi 9. Mai 2018, 11:52

Oder sollte keine Aussage zur Stärke des Zusammenhangs gemacht werden?
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