Eigeneinschätzung vs. objektive Messung

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Eigeneinschätzung vs. objektive Messung

Beitragvon LinaM » Di 18. Sep 2018, 15:32

Hallo,

meine Frage ist folgende:

Ich möchte wissen, inwieweit sich die Eigeneinschätzung des Gewichtsstatus meiner Probanden (N=684) mit der objektiven Messung deckt.
Die Eigeneinschätzung ist ordinal, in 5 Kategorien eingeteilt (mager, dünn, normal, übergewichtig, adipös).
Die objektive Messung ist metrisch (BMI), könnte aber ebenso in die 5 Kategorien eingeteilt werden.

Welchen Test kann ich hier am besten verwenden?
Ich schätze, es ist besser, die objektive Messung bei metrisch zu belassen, ist das korrekt?

Ich möchte am Ende eine Aussage treffen können ob, z.B. dickere Menschen ihr Gewicht eher falsch einschätzen als Normalgewichtige.
Darüberhinaus würde ich gerne andere Einflussfaktoren mit einbeziehen. Hat z.B. der Bildungsstatus einen Einfluss auf die Falsch-/Richtigeinschätzung des eigenen Gewichts? Ich schätze, dafür benötige ich einen individuellen Score?

Danke und liebe Grüße,

Lina
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Re: Eigeneinschätzung vs. objektive Messung

Beitragvon strukturmarionette » Di 18. Sep 2018, 17:59

Hi,

- wie sieht der Spearman-korrelationskoeffizient dabei aus?

Gruß
S.
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Re: Eigeneinschätzung vs. objektive Messung

Beitragvon bele » Di 18. Sep 2018, 21:55

Tja, das ist schwierig, denn "ob, z.B. dickere Menschen ihr Gewicht eher falsch einschätzen als Normalgewichtige" ist m. W. mit einem Korrelationskoeffizienten nicht anzugehen. Auch die Unterteilung in "richtig" und "falsch" ist schwer zu definieren. Die WHO unterteilt nach dem BMI in

Underweight, Normal weight, Pre-obesity, Obesity class I, Obesity class II, Obesity class III
( http://www.euro.who.int/en/health-topic ... -index-bmi )

Sinnvollerweise hätte man sich bei der deutschen Befragung daran orientieren sollen, so hat man im Deutschen beispielsweise die Unterscheidung in mager und dünn, von der man nicht weiß, ob mager untergewichtig oder vielleicht noch normal ist, dünn meines Erachtens eher zu normal als zu untergewichtig (im medizinischen Sinne) gehört und so weiter.

Leider ist Deine Unterteilung der Gewichtsklassen gar nicht vergleichbar mit der der WHO, vielleicht mit irgendeiner in der gemeinsamen Geschichte von BMI und WHO (siehe https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4890841/ Kapitel "WHO and the Categorization of BMIs Into Quartiles")

Ich schätze, Du musst Dir erstmal überlegen, was Du unter "richtig" und "falsch" einschätzen verstehst, dann kann man sich einer mathematischen Formulierung dazu versuchen.

Alternativ könnte man sich bei >600 Teilnehmern natürlich eine eigene Einteilung machen, z. B. sagen: Die sich hier mager genannt haben, hatten im Schnitt einen BMI von, die sich dünn genannt haben, hatten einen BMI von und die sich dick genannt haben, einen von... Dann könnte man schauen, ob die dicken oder die dünnen sich präziser eingeteilt haben, aber das hat natürlich eine gewisse Selbstbezüglichkeit, die diesen Ansatz nicht wirklich überzeugend macht.

LG,
Bernhard
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Re: Eigeneinschätzung vs. objektive Messung

Beitragvon PonderStibbons » Mi 19. Sep 2018, 10:23

Man könnte sich zunächst einmal einen Boxplot des BMIs für die 5 Eigeneinschätzungs-Gruppen ansehen.
PonderStibbons
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