Zwei-Stichproben Test bei ungleichen Verteilungen

Zwei-Stichproben Test bei ungleichen Verteilungen

Beitragvon Seppolino » Mi 14. Aug 2019, 16:21

Hallo zusammen, :D

ich sitze momentan an meiner B.A. und bin bei der Auswertung meines Fragebogens am verzweifeln. Befragt wurden n=20 VPN, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden a 10 VPN. Beiden Versuchsgruppen wurden verschiedene Versionen einer Website gezeigt, im anschließenden Fragebogen wurden die Probanden zu ihrem Eindruck bezogen auf die Website befragt. Die Antwortmöglichkeiten sind auf einer Skala von 1-7 ordinalskaliert. Ziel der Forschung ist es zu beweisen dass Website-Variante 1 zu schlechteren Bewertungen führt als Website-Variante 2.

Die Verteilungen der beiden Gruppen sind bei mehreren Fragen unterschiedlich. Deshalb komme ich auf keine Methode zur Auswertung. Welche könnte ich hier?

Ein zweistichproben-t-test kommt ja nicht in Frage, da die Daten normalverteilt sein müssten. Für den Mann-Whitney-U-Test und den Kruskal-Wallis-Test müssten die Verteilungen der Stichproben ähnlich sein. Was bleibt mir für eine Auswertungsmethode? Bin nach umfassender Recherche zu keinem Ergebnis gekommen. :o

Vielen lieben Dank im Voraus,
LG Philipp
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Re: Zwei-Stichproben Test bei ungleichen Verteilungen

Beitragvon PonderStibbons » Mi 14. Aug 2019, 18:51

ich sitze momentan an meiner B.A. und bin bei der Auswertung meines Fragebogens am verzweifeln.
Klar... https://tinyurl.com/yamhs8gq
Die Verteilungen der beiden Gruppen sind bei mehreren Fragen unterschiedlich.

Was meinst Du damit, die Standardabweichungen, die Verteilungsformen?
Unterschiede kann man da bei so winzigen Stichproben doch kaum bis gar
nicht bestimmen.
Ein zweistichproben-t-test kommt ja nicht in Frage, da die Daten normalverteilt sein müssten.

Das stimmt so nicht, aber er kommt trotzdem eher nicht in Frage.
Für den Mann-Whitney-U-Test und den Kruskal-Wallis-Test müssten die Verteilungen der Stichproben ähnlich sein.

Nein. Das sind Verfahren für Rangdaten, da spielen Verteilungen keine Rolle.
Sie heißen daher auch "nonparametrische" Verfahren. Der U-Test erscheint wegen
der eher ordinalskalierten abhängigen Variable sowie der winzigen Stichprobengröße
hier recht passend.
LG

wtf

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Re: Zwei-Stichproben Test bei ungleichen Verteilungen

Beitragvon Seppolino » Mi 14. Aug 2019, 22:17

servus, danke erstmal für deine Antwort :D

Ich meinte die Verteilungsformen. Die Antworten der Versuchsgruppe A verteilen sich bei Fragebogen Item 1 beispielsweise rechtsschief und bei der zu vergleichenden Versuchsgruppe B linksschief. In dem Fall darf ich den U-Test nicht anwenden oder?

Nein. Das sind Verfahren für Rangdaten, da spielen Verteilungen keine Rolle. Sie heißen daher auch "nonparametrische" Verfahren.

Ich habe mich falsch ausgedrückt und spreche, wie eben gesagt, von der Verteilungsform, die bei beiden Stichproben gleich sein muss. So wird es zumindest online häufig behauptet, beispielsweise in diesem Video, ab Min 11:10 https://www.youtube.com/watch?v=3aTOd8yKRno


wtf
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LG Philipp
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Re: Zwei-Stichproben Test bei ungleichen Verteilungen

Beitragvon PonderStibbons » Mi 14. Aug 2019, 22:26

Ich meinte die Verteilungsformen. Die Antworten der Versuchsgruppe A verteilen sich bei Fragebogen Item 1 beispielsweise rechtsschief und bei der zu vergleichenden Versuchsgruppe B linksschief. In dem Fall darf ich den U-Test nicht anwenden oder?

"oder" ist die richtige Antwort.
Ich habe mich falsch ausgedrückt und spreche, wie eben gesagt, von der Verteilungsform, die bei beiden Stichproben gleich sein muss. So wird es zumindest online häufig behauptet, beispielsweise in diesem Video, ab Min 11:10 https://www.youtube.com/watch?v=3aTOd8yKRno

Ich verstehe den Sinn des Videos nicht. U-Tests sind für Rangdaten. Diskutiert werden dort Parameter,
die es bei Rangdaten gar nicht geben kann. Dass der U-Test keine Mittelwerte oder Mediane vergleicht,
vetsteht sich ohnedies.

LG

wtf

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Re: Zwei-Stichproben Test bei ungleichen Verteilungen

Beitragvon Seppolino » Mi 14. Aug 2019, 22:34

Hier nur ein weiteres Beispiel, wo die gleiche / ähnliche Verteilungsform als Voraussetzung des U-tests genannt wird: https://www.medistat.de/glossar/zweisti ... -wilcoxon/

hier heißt es "Die Stichproben haben ein mindestens quantitatives Skalenniveau und weisen die gleiche (zumindest eine ähnliche) Verteilungsform auf".

Du meinst also das geht auch wenn Stichprobe 1 linksschief und Stichprobe 2 rechtsschief verteilt ist?

MIT FREUNDLICHEN GRÜßEN :D
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Re: Zwei-Stichproben Test bei ungleichen Verteilungen

Beitragvon PonderStibbons » Mi 14. Aug 2019, 22:41

Hier nur ein weiteres Beispiel, wo die gleiche / ähnliche Verteilungsform als Voraussetzung des U-tests genannt wird: https://www.medistat.de/glossar/zweisti ... -wilcoxon/

Es geht dabei darum, unter welchen Voraussetzungen der U-Test geeignet ist,
genau die dort genannte Nullhypothese zu testen.
Du meinst also das geht auch wenn Stichprobe 1 linksschief und Stichprobe 2 rechtsschief verteilt ist?

Sicher "geht das". Aber für Deine Zwecke ist anscheinend der Median-Test passender, da leicht zu interpretieren.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Zwei-Stichproben Test bei ungleichen Verteilungen

Beitragvon Seppolino » Mi 14. Aug 2019, 22:51

Super, vielen Dank. Ich haben die Auswertung durch einen U-Test bereits abgeschlossen, kann ich davon ausgehen, dass das valide Ergebnisse sind, die ich da bekommen habe oder würdest du mir dazu raten die Auswertung durch einen Median-Test zu ersetzen?

Danke dass du dir hier die Zeit nimmst und so vielen Leuten weiterhilfst.

Mit freundlichen Grüßen,
Philipp
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