Interpretation Rangkorrelation

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Interpretation Rangkorrelation

Beitragvon kaddi2934 » Mi 4. Mai 2022, 14:18

Hallo liebe Community,

im Rahmen meiner Abschlussarbeit untersuche ich den Zusammenhang einer ordinalskalierten und einer metrischen Variable.
Hierfür nutze ich die Rangkorrelation nach Spearman und habe einen signifikanten Werte von -.155 erhalten.
Ein negativer Wert sagt mir (sofern ich das richtig verstehe), dass wenn eine Variable hoch ist die andere Variable niedrig ist.
Aber wie finde ich heraus welche die hohe und welche die niedrige Variable ist?
Ich habe versucht dies aus einem Streudiagramm herauszulesen, aber dieses sieht (denke ich) aufgrund der ordinalskalierten Variable mehrwürdig aus und ich erkenne daraus nichts.

Kann mir vielleicht jemand helfen? Ich habe leider wirklich kaum eine Ahnung von Statistik und habe Angst die Masterarbeit nicht zu bestehen, weil ich bei der statistischen Auswertung grobe Fehler mache..

Liebe Grüße & vielen Dank im Voraus!
kaddi2934
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Mi 4. Mai 2022, 14:10
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Interpretation Rangkorrelation

Beitragvon PonderStibbons » Mi 4. Mai 2022, 14:21

Mit steigenden Werten der einen Variable sinken tendenziell die Werte der anderen.
Mit sinkenden Werten der einen Variable steigen tendenziell die der anderen.

Ich verstehe nun nicht, was mit "welche Variable die niedrigen Werte hat" gemeint ist.
Es geht nicht um Eigenschaften der Variablen, sondern um ihre Beziehung zueinander.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11228
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 49
Danke bekommen: 2466 mal in 2450 Posts

Re: Interpretation Rangkorrelation

Beitragvon kaddi2934 » Mi 4. Mai 2022, 14:35

Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!

Meine Frage bezieht sich auf die Interpretation im Rahmen der Diskussion.
Nehmen wir mal an die Variablen wären Schulnoten und Motivation der Schüler*innen.
Könnte ich dann anhand meiner Ergebnisse sagen:
Mit sinkenden Werten der Schulnote steigt die Motivation der Schüler*innen?

Woher weiß ich, dass es nicht anders herum ist? Also: Mit sinkenden Werten der Motivation steigt die Schulnote?
Oder ist es egal in welche Richtung ich dies ausdrücke?

Ich hoffe meine Frage ist nun verständlich. Vielleicht habe ich auch nur eine Denkblockade.
kaddi2934
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Mi 4. Mai 2022, 14:10
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Interpretation Rangkorrelation

Beitragvon bele » Mi 4. Mai 2022, 14:59

Hallo kaddi,

sind die guten Schüler gut, weil sie höher motiviert sind (erhalten besser motivierte Schüler aufgrund ihrer Motivation bessere Noten) oder steigt die Motivation aufgrund der guten Noten? Die Korrelationsrechnung kann zwischen beidem nicht unterscheiden und die Intuition sagt uns, dass beide Wirkrichtungen plausibel sind. Du solltest daher vermeiden, eine Sprache zu benutzen, die sich auf eine Wirkrichtung festlegt. Schreib einfach, dass gute Motivation und gute Noten miteinander assoziiert waren. (Es sei denn, Du hättest ein experimentelles Design, in dem Du die Motivation manipuliert hast.).

Dass Du in Deinem Diagramm nichts gesehen hast liegt wahrscheinlich daran, dass -0,15 eine sehr schwache Korrelation ist: http://guessthecorrelation.com/

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5743
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 15
Danke bekommen: 1339 mal in 1326 Posts

Re: Interpretation Rangkorrelation

Beitragvon PonderStibbons » Mi 4. Mai 2022, 15:30

kaddi2934 hat geschrieben:Mit sinkenden Werten der Schulnote steigt die Motivation der Schüler*innen?
Woher weiß ich, dass es nicht anders herum ist? Also: Mit sinkenden Werten der Motivation steigt die Schulnote?

Es stimmt doch beides. Der Koeffizient beschreibt die mathematische Beziehung zwischen den beiden Zahlenreihen.
Die kann man so herum oder so herum betrachten. Jedoch, ob die Motivation die Note beeinflusst oder die Note die Motivation
beeinflusst, also kausale Beziehungen, dazu kann der Koeffizient nichts aussagen. Die Korrelation könnte auch auf einer dritten,
nicht einbezogenen Größe beruhen, welche zugleich Motivation und Note beeinflusst (so wie bei der Korrelation zwischen
jährlichen Zahl der Badeunfälle und dem Umsatz für Speiseeis).

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11228
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 49
Danke bekommen: 2466 mal in 2450 Posts


Zurück zu Korrelationen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste