Kovariaten

Alles zu (M)ANOVA, ALM...

Kovariaten

Beitragvon sanna » Di 21. Jun 2011, 15:40

Hallo!

Dürfen Variablen, die nicht (mindestens) intervallskaliert sind auch als Kovariaten bei einer Messwiederholungs- ANOVA verwendet werden? Im Experiment wurde der Zeitpunkt einer bestimmten Bedingung variiert, sodass obwohl der Versuchsablauf für alle Versuchspersonen gleich war, die Hälfte diese Bedingung an Tag1, die andere Hälfte an Tag 2 hatte. Kann ich den Zeitpunkt der Bedingung als Kovariate hernehmen bzw. welche Möglichkeit habe ich andernfalls?

LG Sanna
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Re: Kovariaten

Beitragvon PonderStibbons » Di 21. Jun 2011, 22:48

Die Schilderung ist sehr unkonkret, daher mal ins Blaue: wie wäre es mit einem Zwischensubjektfaktor "Zeitpunkt" ?

Gruß

P.
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Re: Kovariaten

Beitragvon sanna » Mo 4. Jul 2011, 16:28

Danke für die Antwort, wenn ich die Variable als UV dazunehme sehe ich die Einflüsse auch.

Mittlerweile hat sich noch eine weitere Frage ergeben- Bei den Kovariaten fand ich im SPSS Buch, dass ich diese berücksichtigen muss, wenn bei den Tests der Zwischensubjekteffekte (im SPSS) ein signifikanter Wert rauskommt. Das war bei mir nun nicht der Fall.
(GENAUER: 2x2 Anova mit der Leistung bei einem motorischen Task als AV. Messwiederholungsfaktor 1: Bedingung (schlaf versus kontrollbedingung), Messwh.faktor 2: Testzeitpunkt (vor schlaf versus nach schlaf), KOVARIATE: motorische Lernfähigkeit (gemessen über 1. Durchgang beim motorischen Task))
Trotzdem haben sich die Ergebnisse völlig verändert (Haupteffekt Testzeitpunkt verschwand z.B.).

Liebe Grüße, Sanna
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Re: Kovariaten

Beitragvon PonderStibbons » Mo 4. Jul 2011, 18:23

Man kann fast nichts in der Inferenzstatitik diskutieren, wenn die Fallzahlen nicht genannt sind. Und was heißt konkret, dass der Haupteffekt verschwand? Grundsätzlich kan auch eine nicht-"signifikante" Kovariate genug Einfluss haben, um andere Effekte zu verändern.

Gruß

P.
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Re: Kovariaten

Beitragvon sanna » Di 5. Jul 2011, 10:49

Es wird mit 20 Versuchspersonen gerechnet, da Messwiederholung, bleibt diese Zahl konstant (ich weiß dass ANOVA nicht optimal ist bei 20 Vpn, aber in der Psychologie wird das trotzdem oft so gemacht)

Mit "der Haupteffekt verschwand" meinte ich, dass die ANOVA ohne Kovariate zu einem hochsignifikanten Haupteffekt für Testzeitpunkt führte (p=.000). Dieser hochsignifikante Haupteffekt zeigte sich jedoch nicht mehr als ich die Kovariate hinzufügte, die Signifikanz lag dann bei p=.233, d.h. der Haupteffekt war NICHT mehr signifikant. Dass sich Veränderungen nach Hinzufügen der Kovariate zeigen, ist ja nicht ungewöhnlich, aber dass diese so einen starken Einfluss hat, obwohl sie selber nicht signifikant wird (p=.53), ist doch seltsam?
Wie kann das sein? Soll man diese dann trotzdem berücksichtigen?


Liebe Grüße, danke für die rasche Rückmeldung gestern!!!
Sanna
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Re: Kovariaten

Beitragvon PonderStibbons » Di 5. Jul 2011, 11:39

Du hast eine Versuchsanordnung, bei der es um eine Leistungszuwachs geht, rechnest aber "Lernfähigkeit" (operationalisiert als Leistungszuwachs) heraus? Dass dann der Effekt verlorengeht, erscheint nicht so überraschend.

Wie ist denn jetzt eigentlich der Stand? Wenn Du nach dem Buch vorgehst, dann berücksichtigst Du die Kovariate ja nicht und bist der Sorgen ledig.
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Re: Kovariaten

Beitragvon sanna » Di 5. Jul 2011, 16:07

Die Sache ist folgende:

Die Leute die schnell Bewegungen erlernen (hohe Lernfähigkeit haben) haben zu beginn einen raschen leistungszuwachs und später nicht mehr (klassische Lernkurven), umgekehrt können die langsam lernenden stärkere leistungszuwächse erzielen. Um das zu kontrollieren (die Frage ist ja, ob Schlaf einen größeren Leistungszuwachs erbringt als eine Kontrollbedingung im Wachzustand), soll dieser Faktor als Kovariate hineinkommen.

Deswegen weiß ich nicht wie ich das berichten soll?
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Re: Kovariaten

Beitragvon PonderStibbons » Di 5. Jul 2011, 16:26

Na gut, dann ist es eben stark negativ korreliert. Wozu das kontrolliert werden muss, weiß ich natürlich nicht, ist eher keine statistische Frage sondern eine inhaltliche. Es wird bei dieser "Kontrolle" schlicht ein Teil des Effektes herausgerechnet. Das eigentlich Interessante ist ja normalerweise auch nicht der Effekt der Kovariate, sondern die Wechselwirkung zwischen Kovariate und Messwiederholungsfaktor. Wer hat denn diese Kontrolle vorgegeben und warum und wozu? Die Erläuterung habe ich leider nicht ganz verstanden.

Gruß

P.
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Re: Kovariaten

Beitragvon sanna » Mi 6. Jul 2011, 10:14

Die Kovariate hat meine Betreuerin vorgeschlagen. Es geht um das Erlernen einer sportlichen Aufgabe und das wird bereits am ersten Untersuchungstag gemacht, erst an einem zweiten Tag wird schließlich die eigentliche Frage überprüft- nämlich: Ob Personen nach dem Schlaf größere Leistungsverbesserungen haben als nach einer Kontrollbedingung im Wachzustand. Die Personen haben an Tag 2 verschiedene Leistungslevel- was ungünstig ist, denn leute die schnell gelernt haben können nur noch kleine Perfektionierungen erreichen, leute die langsam gelernt haben können noch große Anstiege haben. Das ist der Grund warum die Lernfähigkeit (das ist die Leistung im ersten Versuch der sportlichen Aufgabe) kontrolliert werden soll.

Das seltsame ist ja auch, dass die Veränderung der Leistung von Zeitpunkt 1 auf Zeitpunkt 2 nicht einmal mit der Kovariate korreliert und trotzdem muss sie irgendwie einen deutlichen Einfluss auf den Faktor haben. Aber wie die Wechselwirkung aussieht, kann ich mir nicht erklären.
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Re: Kovariaten

Beitragvon PonderStibbons » Mi 6. Jul 2011, 10:41

Das seltsame ist ja auch, dass die Veränderung der Leistung von Zeitpunkt 1 auf Zeitpunkt 2 nicht einmal mit der Kovariate korreliert

Du hast eine Korrelation zwischen den Differenzwerten und der Kovariate berechnet? Wie hoch ist denn die Korrelation?

Gruß

P.
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