unbalanciertes Design - welcher Test?

Fragen zur Planung einer Untersuchung oder eines Projekts.

unbalanciertes Design - welcher Test?

Beitragvon jellian » Mo 15. Feb 2016, 21:04

Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage bezueglich der Analyse von Daten aus einem unbalancierten Studiendesign. Etwas aehnliches habe ich hier im Forum gefunden post4051.html?hilit=unbalanciert#p4051 ; allerdings ist mein Versuchsplan problematischer: Das unbalancierte Design resultiert nicht durch einen Verlust an Daten oder ungleichen Stichproben: Ich habe tatsaechlich eine unterschiedlich Anzahl an Stimuli und somit Beobachtungen pro Bedingung:

Ich zeige den Probanden Videos aus zwei Kategorien (das sind die zwei Auspraegungen bzw. Stufen meines Faktors), allerdings habe ich 30 Stimuli einer Kategorie und 28 einer anderen Katetorie. Dies ist deshalb passiert weil es Probleme bei der Stimulusproduktion gab und das erst nachher aufgefallen ist. Die Daten sind nun bereits erhoben und alle Probanden haben 30 Stimuli einer Kategorie gesehen und 28 einer anderen. Dazu habe ich auch noch 2 Gruppen. Wenn ich die beiden Gruppen hinsichtlich ihrer Bewertung der Videos aus den beiden Kategorien vergleichen moechte, darf ich dann eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) mit Messwiederholung anwenden?

Ich habe gelesen, dass ein mixed-effects model besser ist als eine ANOVA, weil mehr Flexibilitaet gegeben ist in diesem Fall. Weiss jemand wie man das in SPSS anstellt? Oder ob es doch eine klassische ANOVA-Option gibt fuer meinen Fall? :)

Ich danke im Voraus fuer jede Hilfe und jeden Tipp!

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Re: unbalanciertes Design - welcher Test?

Beitragvon strukturmarionette » Mo 15. Feb 2016, 21:20

Hi,

wenn du was variananalytisches planst, bietet sich (hier) die Verwendung varianzanalytischer Terminologie an.
1.) Was sind Deine Faktoren und wievielstufig liegen die vor?
2.) Was ist dabei messwiederholt?
3.) Was ist Deine Abhängige Variable?
4.) Wie groß sind Deine (Teil-)Stichprobenumfänge?

Gruß
S.
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Re: unbalanciertes Design - welcher Test?

Beitragvon jellian » Mo 15. Feb 2016, 22:24

Hallo Strukturmarionette!

Danke fuer Deine schnelle Antwort!

Hier ein paar mehr Infos:

1.) Was sind Deine Faktoren und wievielstufig liegen die vor?
Ich habe einen Faktor "Geschlecht" mit den beiden Stufen "Maenner" und "Frauen" und einen Faktor "Emotion" (das sind die Videos die gezeigt werden) mit den Stufen "Freude" und "Aerger" -> 2x2 Design

2.) Was ist dabei messwiederholt?
Der Faktor "Emotion", weil beide Stufen (Freude und Aerger) allen Probanden gezeigt werden

3.) Was ist Deine Abhängige Variable?
Es ist ein Ratingaufgabe der Valenz auf einer 6-stufigen Skala.

4.) Wie groß sind Deine (Teil-)Stichprobenumfänge?
Stichprobe ist 60 (30 Maenner und 30 Frauen). Alle Videos werden jeweils 2 Mal gezeigt.

Das Problem ist, dass es dann pro Zelle, sowohl bei den Maenner und Frauen 2x 30 Freude und 2x 28 Aerger bewertet wird.
Zuletzt geändert von jellian am Di 16. Feb 2016, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: unbalanciertes Design - welcher Test?

Beitragvon strukturmarionette » Mo 15. Feb 2016, 23:58

Hi,

- jetzt fehlt noch Deine Fragestellung. Also was Du überhaupt feststellen bzw dabei untersuchen möchtest?

Gruß
S.
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Re: unbalanciertes Design - welcher Test?

Beitragvon jellian » Di 16. Feb 2016, 11:53

Die Fragestellung waere ob sich Maenner und Frauen hinsichtlich der wahrgenommenen Valenz der Emotionen unterscheiden.

Ich habe vergessen zu erwaehnen, dass die Erkennung der Emotionen konstant und durchgaengig durch die Art des Videomaterials (ein Filter) erschwert wird, so dass es nicht eindeutig ist, was die Videos genau zeigen.

Ich koennte mir einen signifikaten Gruppeneffekt vorstellen, dass Maenner mehr Videos als negativ bewerten unabhaengig der gezeigten Emotion (unter den erschwerten visuellen Bedingungen) und Frauen eher positiv. Ich koennte mir aber auch eine Interaktion vorstellen, dass Frauen evtl. noch gut zwischen den beiden Emotionen unterscheiden koennen (weil die Literatur sagt, sie seien allegemein besser im Interpretieren nonverbaler Information), Maenner aber nicht (und eher zu einem Bias zu negative Valenzen tendieren).

Normalerweise waere das ein klassischer Fall eines mixed design repeated measures ANOVA (galube ich), aber das unbalancierte Design (mehr Videos in der "Freude" als in der "Aerger" Kategorie) koennte problematisch sein? Natuerlich werden die Valenzratings gemittelt fuer jede Emotionkategorie bei jedem Probanden, aber trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob man das so machen darf?
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Re: unbalanciertes Design - welcher Test?

Beitragvon PonderStibbons » Di 16. Feb 2016, 12:43

Da nimmst Du einmal den Median oder den Mittelwert über 28 Stimuli und einmal den Median oder Mittelwert über 30 Stimuli als Messwerte eines Probanden, 28 versus 30 sollte sich nicht viel tun.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: unbalanciertes Design - welcher Test?

Beitragvon jellian » Do 18. Feb 2016, 12:14

Ja, genau. Aber das ist systematisch, also bei allen Probanden, der Fall.

Ich verstehe das also so, dass ich genauso vorfahren darf, wie geplant (ANOVA). :)
jellian
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