Versuchsplanung Psychologie

Fragen zur Planung einer Untersuchung oder eines Projekts.

Versuchsplanung Psychologie

Beitragvon SA_BE » Do 12. Jan 2017, 13:48

Hallo zusammen,
ich studiere Psychologie und schreibe gerade meine empirische Abschlussarbeit.
Ich habe einen Fragebogen mit einer 5stufigen likertskala. Ein Item sieht zb folgendermaßen aus: "hochbegabte Kinder sind sozial schwieriger als durchschnittlich begabte Kinder" 1= stimme gar nicht zu-5=stimme völlig zu. Es gibt 5 Items insgesamt. Nun möchte ich anhand der Items die Teilnehmer in 2 Gruppen einteilen (negativer Stereotyp=Hochbegabte haben soziale und emotionale Schwierigkeiten /positiver Stereotyp=Hochbegabte sind durchschnittlich Begabten generell überlegen). Bei dem Beispielitem wäre es dann so, dass hohe Werte ( stimme eher zu und stimme völlig zu) für den negativen Stereotyp sprechen würden. Kann ich so die Einteilung vornehmen? Kann ich bei einer likert-Skala einen cut-off festlegen? Ich habe an einen Median-split gedacht.Die Lösung ist aber nicht so sauber. Wie gehe ich da am besten vor. Mit dem negativen bzw positiven Stereotyp möchte ich später weiterrechnen und zB überprüfen ob es einen Zusammenhang zwischen Geschlecht und dem negativen respektive positiven Stereotyp gibt.

Vielen Dank,
SA_BE
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Re: Versuchsplanung Psychologie

Beitragvon PonderStibbons » Do 12. Jan 2017, 14:25

Ich habe einen Fragebogen mit einer 5stufigen likertskala.

Meinst Du damit tatsächlich eine Likert-Skala aus mehreren Items vom Likert-Typ (jedes mit einer 5stufigen
Antwortskala), deren Werte zum Skalengesamtwert addiert werden?
Kann ich so die Einteilung vornehmen?

Das ist doch keine statistische Frage, sondern eine substanzwissenschaftliche,
eine der theoretischen Annahmen.

Kann ich bei einer likert-Skala einen cut-off festlegen? Ich habe an einen Median-split gedacht.

Wie gesagt, es ist nicht klar, ob es sich um Skalen oder bloß Items handelt. Median-Split ist in jedem Fall schlecht.
Wieso sollte man jemandem ein "negatives Stereotyp" zuordnen, bloß weil er einen höheren Wert hat als 50% vom
Rest der Stichprobe? Und wieso sollte man überhaupt die Stichprobe in 2 Hälften teilen, das wirkt inhaltlich
unsinnig (extreme und mittlere Werte werden in denselben Topf geworfen, während Leute knapp über und knapp
unter dem median in verschiedenen Töpfen landen). Und das ganze ist extrem stichprobenabhängig. Man stelle
sich vor, die ganze Stichprobe besteht tatsächlich aus Leuten, die ein positives Stereotyp besitzen, aber
durch den Medianspilt ist man gezwungen, die Hälfte willkürlich zu Besitzern eines negativen Stereotyps zu
erklären.
Mit dem negativen bzw positiven Stereotyp möchte ich später weiterrechnen und zB überprüfen ob es einen Zusammenhang zwischen Geschlecht und dem negativen respektive positiven Stereotyp gibt.

Anscheinend gibt es kein Entkommen, jeder hat ein Stereotyp? Und es gibt nur 2 zur Auswahl?
Das leuchtet nicht so recht ein.
Warum benutzt Du nicht einfach die Skalenscores, so wie sie sind? Kategorisieren vernichtet
statistische Informationen und führt häufig zu falschen Ergebnissen und irreführenden Interpretationen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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