Korrelationskoeffizienten für Paare berechnen

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Korrelationskoeffizienten für Paare berechnen

Beitragvon Casa1991 » Fr 9. Okt 2015, 23:12

Hallo an Alle,

derzeit schreibe ich meine Masterarbeit mit dem Thema "„Gleich zu gleich gesellt sich gern“ oder „Gegensätze ziehen sich an?“ - Eine Onlinebefragung zur Zufriedenheit und Übereinstimmung von Paaren mit unterschiedlichen Persönlichkeitsstilen.".
Ich habe 60 Pärchen untersucht. Eine Aufgabe der Probanden war es, für sich (Selbsteinschätzung) und für den Partner bzw. für die Partnerin (Fremdeinschätzung) 30 Freizeitaktivitäten hinsichtlich der Attraktivität zu beurteilen. Ich möchte jetzt das Maß "Kenntnis des Partners" berechnen. Dazu möchte ich Pearson-Korrelationskoeffizienten zwischen der Selbsteinschätzung der Frau und der Fremdeinschätzung des Mannes für die Partnerin berechnen. Geht das mit SPSS oder muss ich Differenzen zwischen der Selbst-und Fremdeinschätzung bilden?

Ich bedanke mich schon einmal im Voraus für Eure Hilfe.

Herzliche Grüße
Sabrina
Casa1991
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Re: Korrelationskoeffizienten für Paare berechnen

Beitragvon strukturmarionette » Sa 10. Okt 2015, 09:10

Hi,

Geht das mit SPSS oder muss ich Differenzen zwischen der Selbst-und Fremdeinschätzung bilden?

- Kannst Du das bitte erläuteren?
- Es ist nicht nachvollziehbar, sich die Frage zu stellen, ob Differenzenbildungungen 'mit SPSS gehen' oder 'mit SPSS nicht gehen'.

Gruß
S.
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Re: Korrelationskoeffizienten für Paare berechnen

Beitragvon Casa1991 » Sa 10. Okt 2015, 09:15

Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob ich für den Vergleich zwischen der Selbst- und Fremdeinschätzung Differenzen oder Pearson-Korrelationskoeffizienten berechnen muss. Differenzen kann ich mit SPSS berechnen, jedoch weiß ich nicht, wie ich Pearson-Korrelationskoeffizienten für jedes Paar einzeln berechnen kann.

Viele Grüße
Sabrina
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Re: Korrelationskoeffizienten für Paare berechnen

Beitragvon Casa1991 » Sa 10. Okt 2015, 11:38

Hallo,

ich versuche nochmal mein Problem näher zu beschreiben:

Ich bin mir nicht sicher, wie ich die Maße „Kenntnis des Partners“, „Übereinstimmung mit dem Partner“ und „emotionale Ansteckung durch den Partner“ berechnen soll.

In einer anderen Studie wurden Korrelationskoeffizienten nach Pearson errechnet. Die Variab-le „Kenntnis des Partners“ wurde durch einen Vergleich der Fremdeinschätzungen aller Un-tersuchungsteilnehmer für den Partner bzw. für die Partnerin mit deren Selbsteinschätzungen ermittelt (Korrelation zwischen Freizeit bzw. Pflicht FB-2 und Freizeit bzw. Pflicht FB-1). Dagegen wurde für die Bestimmung des Maßes „Übereinstimmung mit dem Partner“ die Selbsteinschätzungsbögen beider Partner (Freizeit bzw. Pflicht FB-1 des einen Partners & Freizeit bzw. Pflicht FB-1 des anderen Partners) miteinander korreliert. Die „emotionale An-steckung durch den Partner“ ergab die Korrelation zwischen der rekognitiven Selbsteinschät-zung eines Probanden (Freizeit bzw. Pflicht FB-4) und der Fremdeinschätzung für den Bezie-hungspartner (Freizeit bzw. Pflicht FB-2), nachdem eine Herauspartialisierung der eigenen Selbsteinschätzung für die Attraktivität der Freizeit bzw. – Pflichtaktivitäten (Freizeit bzw. Pflicht FB-1) vorgenommen wurde.

Ich hoffe, dass es verständlicher geworden ist.
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Re: Korrelationskoeffizienten für Paare berechnen

Beitragvon PonderStibbons » So 11. Okt 2015, 14:00

Sieht nach Mehrebenenmodell aus.

Eine vergleichseise krude Alternative wäre die Berechnung von 60 Korrelationskoeffizienten, jeweils über die 30 Reaktionen hinweg, oder von 30 Korrelationskoeffizienten, jeweils über die 60 Paare hinweg (falls einen Variationen hinsichtlich der Themen interessieren).

Interessant wäre es eventuell auch zusätzlich zu wissen, ob es systematische Differenzen gibt. Das könnte man durch eine Messwiederholungs-Varianzanalyse über alle 2*30 Reaktionen der 60 Paare prüfen (mit dem 30stufigen Faktor "Freizeitaktivität" und dem 2stufigen Faktor "Geschlecht").

Mit freundlichen Grüßen

p.
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Re: Korrelationskoeffizienten für Paare berechnen

Beitragvon Casa1991 » Di 13. Okt 2015, 21:48

Vielen Dank für die Antwort. Ich kenne mich mit Mehrebenenmodellen noch nicht aus, werde mich aber dahingehend informieren. Ich hatte eigentlich vor, die Maße anhand Differenzen zu bilden.

Meine genaue Idee ist folgende:

Vor der statistischen Analyse der Hypothesen IVa – IVc wurden anhand der Freizeit- und Pflichtfragebögen die Maße „Kenntnis des Partners“, „Übereinstimmung mit dem Partner“ und „emotionale Ansteckung durch den Partner“ berechnet. Hierfür wurden absolute Differenzwerte für jedes Paar gebildet. Die Variable „Kenntnis des Partners“ ergab sich aus einem Vergleich der Fremdeinschätzungen für den Partner bzw. für die Partnerin (Freizeit bzw. Pflicht FB-2) und den Selbsteinschätzungen eines Probanden (Freizeit bzw. Pflicht FB-1). Dagegen wurden für die Bestimmung des Maßes „Übereinstimmung mit dem Partner“ die Selbsteinschätzungen beider Partner (Freizeit bzw. Pflicht FB-1 des einen Partners & Freizeit bzw. Pflicht FB-1 des anderen Partners) voneinander subtrahiert. Für das Maß „emotionale Ansteckung durch den Partner“ wurde die von dem Untersuchungsteilnehmer zuerst gegebene Selbsteinschätzung (Freizeit bzw. Pflicht FB-1) von der rekognitiven Selbsteinschätzung der-selben Person (Freizeit bzw. Pflicht FB-4) abgezogen. Auf die Berechnung der einzelnen Differenzen folgte die Umformung der Differenzwerte in absolute Differenzen. Schließlich wurden die absoluten Differenzen für jedes Maß aufsummiert. Hohe Werte symbolisieren bei den Maßen „Kenntnis des Partners“ und „Übereinstimmung mit dem Partner“ niedrige Ausprä-gungen in den Variablen. Demgegenüber ist die „emotionale Ansteckung durch den Partner“ umso größer, desto höher die Variablenausprägung ist. Für die Beantwortung der Fragestellung, ob eine niedrige bzw. hohe Ausprägung der Persönlichkeitsstile die Maße „Kenntnis des Partners“, „Übereinstimmung mit dem Partner“ und „emotionale Ansteckung durch den Partner“ unterschiedlich stark beeinflusst, wurde zunächst der Median der einzelnen PSSI-Skalen berechnet. Anschließend wurden die Probanden entweder der Gruppe „hoch“ (bei einem über dem Median liegenden Wert) oder der Gruppe „niedrig“ (bei einem unter dem Median liegen-den Wert) zugewiesen. Durch die Gruppierung konnten Mittelwertsvergleiche durchgeführt werden, indem die Ausprägungen in den Maßen beider Gruppen miteinander verglichen wurden. Die Feststellung möglicher signifikanter Unterschiede erfolgte mithilfe einer mehrfaktoriellen, multivariaten Varianzanalyse.

Wurde das auch gehen?

Schönen Abend noch!

Herzliche Grüße
Sabrina
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Re: Korrelationskoeffizienten für Paare berechnen

Beitragvon Casa1991 » Di 13. Okt 2015, 21:50

Eine Frage hätte ich noch zu Korrelationen: Korreliere ich Rohwerte oder T-Werte miteinander?
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Re: Korrelationskoeffizienten für Paare berechnen

Beitragvon PonderStibbons » Di 13. Okt 2015, 22:48

Für die Beantwortung der Fragestellung, ob eine niedrige bzw. hohe Ausprägung der Persönlichkeitsstile die Maße „Kenntnis des Partners“, „Übereinstimmung mit dem Partner“ und „emotionale Ansteckung durch den Partner“ unterschiedlich stark beeinflusst, wurde zunächst der Median der einzelnen PSSI-Skalen berechnet.

Nanu, wozu denn dies? Dichotomisierung ist doch seit Jahrzehnten als Unfug bekannt. Es vernichtet massiv statistische Informaion. Es ist in der Regel inhaltlich unsinnig. Es verwendet fragwürdige Kriterien - wenn sich das z.B. am Stichproben-Median orientiert, sind doch keine Generalisierungen möglich. Und wieso gehören 2 Werte, die knapp über/unter dem Median liegen, zu "verschiedenen" Gruppen, aber ein Wert knapp unter dem Median und der Minimalwert zu "gleichen" Gruppe? etc. pp.
http://www.psychology.sunysb.edu/attach ... mizing.pdf
http://www.unc.edu/~rcm/psy282/cohen.1983.pdf
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1458573/
http://mdm.sagepub.com/content/32/2/225.extract
u.v.a.m.

Als Prädiktor kannst Du doch die intervallskalierte Messung der "Persönlichkeitsstils" verwenden.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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