Querschnitt- vs. Längsschnittstudie

Fragen zur Planung einer Untersuchung oder eines Projekts.

Querschnitt- vs. Längsschnittstudie

Beitragvon JohannaSch » Fr 24. Jan 2020, 12:11

Hallo! Ich soll in einer Studie die Wirksamkeit einer Intervention evaluieren, wobei die Ressourcensehr begrenzt sein werden (v.a. Stichprobengröße etwa 20 Personen). Es gibt zwei Optionen, die im Raum stehen:

Querschnittstudie: Regressionsanalyse mit UV Nutzungsintensität > AV Symptomschwere

Längsschnittstudie: Regressionsanalyse mit UV Nutzungsintensität > AV Delta Symptomschwäre prä-post (Differenz der Symptomschwere vor und nach der Intervention)

1) Kann man anhand der Querschnittsoption überhaupt sinnvolle Schlussfolgerungen ziehen?
2) Ist die Längsschnittoption mit N = 20 überhaupt sinnvoll, wenn auch noch von sehr kleinen Effektstärken ausgegangen wird?
3) Das Längsschnittdesign hat ohne Kontrollgruppe den Nachteil, dass man Effekte nicht eindeutig auf die Intervention beziehen kann. Was genau ist darüber hinaus noch der Nachteil der Querschnittstudie im Vergleich zur Längsschnittstudie?
JohannaSch
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Re: Querschnitt- vs. Längsschnittstudie

Beitragvon PonderStibbons » Fr 24. Jan 2020, 12:55

Ich kann das leider nicht recht nachvollziehen. Um was geht es denn konkret, was für eine Intervention an was für Leuten, wie durchgeführt, konkret mit welcher Outcome-Messung?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Querschnitt- vs. Längsschnittstudie

Beitragvon bele » Fr 24. Jan 2020, 14:18

JohannaSch hat geschrieben:Es gibt zwei Optionen, die im Raum stehen

Weißt Du, es gibt viele denkbare Studiendesigns die man in Querschnitts und sehr viele, die man in Längsschnittstudien untersuchen kann. Bitte beschreib Deine Optionen. Ist es vorgeschrieben, dass nur diese zwei Optionen denkbar sind, oder darfst Du Dir da noch mehr ausdenken?

Ist die Längsschnittoption mit N = 20 überhaupt sinnvoll, wenn auch noch von sehr kleinen Effektstärken ausgegangen wird?


Nein. Sehr kleine Effektstärken findet man nicht mit n = 20. Egal, wie der Rest Deiner Studiendesigns aussieht.

1) Kann man anhand der Querschnittsoption überhaupt sinnvolle Schlussfolgerungen ziehen?


Man könnte eine Korrelation von Nutzungsintensität und Symptomschwere finden. Woher sollen wir wissen, ob in Deiner Fragestellung Schlussfolgerungen daraus sinnvoll wären?

3) Das Längsschnittdesign hat ohne Kontrollgruppe den Nachteil, dass man Effekte nicht eindeutig auf die Intervention beziehen kann.


Doch. Wenn die Symptomschwere über drei prä-Interventionstermine immer gleich groß ist und nach der Intervention immer deutlich größer als vor der Intervention, dann kann man das schon irgendlich auf die Intervention beziehen.

Was genau ist darüber hinaus noch der Nachteil der Querschnittstudie im Vergleich zur Längsschnittstudie?


Bei der Längsschnittuntersuchungen gibt es lost-to-follow-up, bei der Querschnittsstudie nicht. Bei der Längsschnittstudie kann man an vielen Terminen viele Daten sammeln, bei der Querschnittsuntersuchung i. d. R. von jedem Patienten nur einen Datensatz. Viele Daten helfen bei der Power, und die scheint bei Dir ein Knackpunkt zu sein.

HTH,
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